Ich finde das Thema Hausautomation zugegebenermaßen ja sehr interessant. Auch wenn hier vieles noch in den Kinderschuhen steckt und es sich meist nur um die Steuerung des Lichts in der Wohnung dreht. Aber hinter dem Thema steckt sicherlich Potential. Auf dem Markt finden sich viele Systeme, die eine mehr der weniger smarte Hausautomation ermöglichen sollen. Meist sind diese aber unflexibel und beschränken sich auf die Möglichkeiten des jeweiligen Systems. Wer es etwas flexibler mag und dafür etwas „Bastelarbeit“ in Kauf nimmt, könnte Licht und Co über einen Raspberry PI automatisieren.

Was ist FHem?

Der Raspberry Pi dürfte den meisten hinlänglich bekannt sein. Ein kleiner auf Linux basierter Computer, mit dem sich so einiges anstellen lässt. Zum Beispiel kann man FHem darauf lassen. FHem ist ein perl-basierter, kostenloser Server (GPL-Lizenz), der nicht nur auf einem Raspberry Pi installiert werden kann, sondern auch auf Windows (mittels Lamp), Linux Computern, auf einem NAS und sogar auf der ein oder anderen FritzBox. Da der Kleinstcomputer Raspberry Pi besonders sparsam arbeitet, eignet er sich für eine Hausautomation ganz besonders.

Mit FHem lassen sich nicht nur LED Lampen steuern, sondern auch Audiogeräte (Sonos / Squeezebox / Yamaha /Denon / Onkyo) oder TV Geräte (z.B. von Samsung / Panasonic/ LG/ Philips). Wetterdaten lassen sich abrufen, genauso wie Online Kalender. Sogar das Phillips Hue System lässt sich hiermit ansteuern.

Für die Hausautomation besonders wichtig ist natürlich, dass FHem mit den gängigen Protokollen für entsprechende Sensoren und Aktoren zurecht kommt. Unter anderem unterstützt FHem das FS20 und das Homematic Protokoll (und noch eine Reihe anderer). Im Handel sind hier eine Vielzahl entsprechender Funkschalter, Funksteckdosen, Adapter, Rolladensteuerungen usw erhältlich. Also alles was man für eine gelungene Hausautomation braucht. Diese lassen sich für die Nutzung mit FHem anlernen und dann auch entsprechenden über den Server steuern.

Was man zwingend noch braucht

Nun kommuniziert der Raspberry PI nicht von Haus aus mit all diesen Komponenten. Damit er dies tut benötigt man noch einen entsprechenden WLAN Adapter (für Geräte die per Netzwerk kommunizieren) und ganz wichtig ein Modul zur Kommunikation mit den Sensoren und Aktoren. Beliebt ist hier der CUL. Ohne ein solches Modul funktioniert es nicht.

Man merkt also, dass die Möglichkeiten einer solchen Lösung sehr viel umfangreicher sind. Während man bei den meisten Hausautomationssystemen auf Komponenten und Funktionen eben dieses Systems angewiesen ist, kann FHem gleich mit mehreren Systemen umgehen. Die möglichen Automatisierungsszenarien fast grenzenlos.

Zum Beispiel könnte man mit einem „Knopfdruck“ das Licht dimmen, die Rolläden herunterfahren, den Fernseher einschalten und die Lautstärke des Verstärkers auf „Nachbar-bekommt-Nervenzusammenbruch“ stellen. Nur eine von unzähligen Szenarien.

Andreas

IT Spezialist, Blogger und Hesse. > Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.