Das Ganze ist irgendwie schon eine Sensation. Das kleine Hamburger Start-Up Unternehmen Protonet sammelt innerhalb weniger Stunden eine Millionen Euro per Crowdfunding ein. Für ein Projekt, welches einen kleinen Server namens Maya hervorbringen soll. Dieser soll sich gerade für kleine Firmen und Teams besonders eigenen, soll er doch Cloud- und Kollaborationsfunktionalität bieten und sich dabei auch noch sehr einfach adminstrieren lassen. Protonet wirbt damit, dass man so die Kontrolle über die eigenen Daten behalten würde.

Celeron und 1TB SSD

Unter der Haube des Maya Servers soll ein Intel Celeron Prozessor werkeln, welchem 8Gb Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. Als Massenspeicher dienen SSD Platten mit einer maximalen Kapazität von einem Terrabyte. Das soll laut Protonet für Teamgrößen bis 10 Personen ausreichend sein. Weitere technische Details sind nicht bekannt.

Ok! Das sind jetzt Daten, die einem im Server Bereich auf den ersten Blick nicht wirklich vom Hocker reißen. Wobei das Gehäuse schick aussieht und sich sicherlich auf dem Schreibtisch gut macht. Interessant wird Maya wohl erst durch die installierte Software.

Protonet Soul

Auf dem Server vorinstalliert ist die hauseigene Softwarelösung Soul. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus Cloud-, Kollaborations- und Server Tool. Und wie es sich gehört, kann man mit Soul Daten auf dem Server ablegen und im Team austauschen, kommunizieren und Termine abstimmen. Der Zugriff erfolgt hierbei über den Browser oder über mobile Endgeräte (Smartphones/Tablets). Der Vorteil liegt hier auf der Hand. Eine Firma muss ihre Daten nicht mehr aus der Hand geben und kann auf große Clouddienste verzichten. Alles bleibt auf dem Server im eigenen Büro. Gerade im Zuge der NSA Affäre ist das sicher ein entscheidendes Argument.

Hinzu kommt wohl, dass sich Soul sehr einfach bedienen lassen soll. Laut Protonet könne man auf Schulungen verzichten und es kann gleich losgelegt werden. Alles soll kinderleicht sein.

Warum sammelt das Teil soviel Geld ein?

Wer die Kontrolle über die eigenen Daten behalten will, muss auf eigene Server setzen. Das ist etwas, was ich immer wieder predige. Nun ist es aber so, dass nicht jede Firma eigene Server betreiben kann oder will. Schliesslich ist hier gewöhnlich ein nicht zu unterschätzender administrativer Aufwand nötig. Und dieser kann mitunter erhebliche Folgekosten nach sich ziehen.

Solchen Firmen kommt eine Serverlösung, wie der Protonet Maya, sicher recht. Aufstellen, einschalten, arbeiten! Hier ist sicherlich Bedarf in einigen Firmen. Und das sehen die Investoren, die Protonet per Crowdfunding unterstützen ganz sicher ähnlich.

Andreas

IT Spezialist, Blogger und Hesse. > Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.

4 Antworten

  1. Diese Kleinstserver sind für kleinere Unternehmen völlig ausreichend und die aktuelle Celeron-Generation hat für die geforderten Aufgaben zumeist mehr als genug Leistung. Oft werden entsprechende Geräte eh nur als Datengrab und zum Vorhalten von Dokumentenvorlagen genutzt. Auch der Stromspareffekt soll nicht unter den Tisch gekehrt werden. Allerdings kommt mir die Idee ein wenig überfinanziert vor – kleine Endgeräte mit Serverqualitäten sind schließlich keine Neuentwicklung, ich weiß von Kleinunternehmen, die eine Zotac Z-Box dafür erfolgreich mißbrauchen. Bliebe noch die Software und die Hoffnung, dass man mit dem Geld auch fähige Entwickler beschäftigt.

  2. Sven sagt:

    Protonet öffnet heute (18.06.14, 12:00 Uhr) erneut das Funding bei Seedmatch! Nach dem Weltrekord geht es nun also weiter: Bereits ab 250 EUR kann diese IT-Revolution unterstützt werden und ab einem 2.000 EUR Investment bekommen nun ALLE einen Server von Protonet.
    Hier mehr dazu: https://www.seedmatch.de/startups/protonet-2

  1. 16. März 2016

    […] Startup Protonet dürfte vielen bekannt sein. Per Crowdfunding finanzierte das Unternehmen vor zwei Jahren den privaten Cloud Server Maya und stellte dabei einen Weltrekord auf, indem das Startup innerhalb weniger Stunden eine Millionen […]

  2. 5. Dezember 2016

    […] gesagt, nicht mehr nur Server und Computer sind Ziel solcher Attacken, sondern grundsätzlich alle Geräte, welche mit dem […]