Hey Tech-Enthusiast,
es gibt Neuigkeiten aus der Welt der sozialen Medien, die auch die Tech-Gemeinschaft aufhorchen lassen. Die Europäische Union hat offiziell ein förmliches Verfahren gegen TikTok eingeleitet. Der Verdacht lautet, dass die beliebte Videoplattform ihren Verpflichtungen zum Schutz von Minderjährigen möglicherweise nicht nachkommt. Der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton äußerte sich dazu im Onlinedienst X, ehemals Twitter.
Breton betonte Bedenken hinsichtlich „süchtig machendem Design und Zeitlimits“, dem „Rabbit-Hole-Effekt“, der Altersverifikation sowie den Privatsphäre-Einstellungen bei TikTok. In der offiziellen Mitteilung der EU-Kommission werden zudem Themen wie Jugendschutz, Transparenz der Werbung, Datenzugang für Forscher und Risikomanagement in Bezug auf suchtanfälliges Design und schädliche Inhalte als Problemfelder genannt.
Die Prüfung zielt darauf ab festzustellen, ob TikTok gegen das EU-Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act, kurz DSA) verstoßen hat. Die EU-Kommission plant, weiterhin Beweismittel zu sammeln, beispielsweise durch Auskunftsersuchen, Befragungen oder Inspektionen.
Thierry Breton wird in der Mitteilung zitiert: „Als Plattform, die Millionen von Kindern und Jugendlichen erreicht, muss TikTok das Gesetz über digitale Dienste uneingeschränkt einhalten und eine besondere Rolle beim Schutz Minderjähriger im Internet spielen.“ Das eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren soll sicherstellen, „dass angemessene Maßnahmen ergriffen werden, um das körperliche und emotionale Wohlbefinden junger Europäerinnen und Europäer zu schützen.“
Bemerkenswert ist, dass die EU zuvor nur gegen Elon Musks Plattform X ein förmliches Verfahren nach dem DSA eröffnet hatte. Unternehmen, die gegen das Regelwerk verstoßen, droht im Extremfall eine Geldbuße in Höhe von sechs Prozent des globalen Jahresumsatzes. TikTok wird gemäß dem Gesetz als „Very Large Platform“ (Vlop) eingestuft, mit mehr als 45 Millionen monatlich aktiven Nutzerinnen und Nutzern in der EU. Vlops, zu denen neben Facebook, Instagram, YouTube und LinkedIn auch Plattformen wie Pornhub, Stripchat und XVideos gehören, unterliegen besonders strengen Vorgaben, insbesondere im Bereich des Jugendschutzes.
Es bleibt spannend, wie TikTok auf diese Entwicklungen reagieren wird und welche Auswirkungen dies auf die Zukunft der sozialen Medien in der EU haben könnte.