Wärmeleitpaste – Manchmal ist weniger doch mehr

Soll die CPU im Computer einen neuen Kühler erhalten oder soll der alte einfach nur mal abgenommen werden und dann gereiniget werden, kommt man um eine Sache nicht herum: die Wärmeleitpaste. Warum diese notwendig ist und warum hier gilt, dass weniger besser als zuviel ist, das erklären wir hier.

AMD Ryzen - Einbau eines Tower Kühlers mit Wärmeleitpaste
CPU noch ohne Kühler

Warum nutzt man Wärmeleitpaste?

Schaut man sich die Flächen von CPU und Kühlkörper an, an denen beide sich berühren, könnte man meinen beide seien absolut glatt und eben. Aber genau das sind sie nicht. Fertingungsbedingt befinden sich auf diesen Oberflächen durchaus kleine Rillen, Vertiefungen und Unebenheiten. Auf dem Heatspreader der CPU ist in der Regel auch noch die Typbezeichnung eingraviert.

Das ist zwar alles sehr klein und mit bloßem Auge kaum zu sehen. Aber genau diese dabei entstehenden Hohlräume hemmen die Wärmeübertragung zwischen CPU und Kühlkörper sehr. Einfach weil die wirksame Fläche so durchaus stark verkleinert wird.

Und an dieser Stelle setzt die Wärmeleitpaste an. Sie ist einzig und alleine dafür da, diese Hohlräume zwischen CPU und Kühlkörper auszugleichen. Mehr nicht.

Mehr Wärmeleitpaste heisst nicht gleich bessere Kühlleistung

Deswegen sollte auch nur so wenig wie möglich Wärmeleitpaste aufgetragen werden. Die Wärmleitpaste soll nämlich Hohlräume füllen, aber unter keinen Umständen den Abstand zwischen CPU und Kühlkörper erhöhen.

Es ist ein durchaus weit verbreiteter Irrglaube, dass der Einsatz von möglichst viel Wärmeleitpaste zu einer verbesserten Kühlleistung führe. In der Regel ist dann eher das Gegenteil der Fall.

Auftragen von Wärmeleitpaste auf die CPU
Auftragen einer kleinen Menge Wärmeleitpaste

Sauerei auf dem Mainboard

Hinzu kommt, dass Kühlkörper und CPU mit einem gewissen Anpressdruck montiert werden. Überschüssige Wärmeleitpaste kann dabei durchaus herausgepresst werden und sich um die CPU herum oder sogar im Sockel verteilen. Nutzt man eine nicht-leitfähige Wärmeleitpaste hat man zumindest eine riesen Sauerei auf dem Mainboard. Allerdings gibt es auch leitfähige Wärmeleitpaste. Diese sorgt dann unter Umständen für einen Kurzschluss, wenn es blöd läuft.

Wie trägt man Wärmeleitpaste richtig auf?

Wie man nun die Wärmeleitpaste korrekt aufträgt, darüber scheiden sich etwas die Geister. Allerdings verfolgen alle Ansätze das Ziel, die Schichtdicke der Wärmeleitpaste möglichst gering zu halten.

Tower Kühler mit Wärmeleitpaste
Einbau des Tower Kühlers

Meistens wird allerdings empfohlen einfach einen etwa erbsengroßen Klecks Wärmeleitpaste auf die Mitte der CPU Oberfläche zu setzen und dann direkt den Kühlkörper aufzusetzten und fest zu montieren. Der Anpressdruck verteilt die Paste dann gleichmäßig.

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Über Andreas Rabe

IT Spezialist, Blogger und Hesse. > Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.

Eine Antwort zu Wärmeleitpaste – Manchmal ist weniger doch mehr

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