Dein Router sendet wahrscheinlich zwei verschiedene WLAN-Netze aus – und du fragst dich, welches du wählen solltest? Die Antwort ist nicht so kompliziert, wie es scheint. Es geht um einen klassischen Kompromiss zwischen Reichweite und Geschwindigkeit.
Die Grundlagen: Was bedeuten die Zahlen?
Die primären Unterschiede zwischen 2.4 GHz, 5 GHz und 6 GHz kabelloser Konnektivität haben mit Datenübertragungsgeschwindigkeiten und Reichweite zu tun. Je niedriger die Nummer, desto niedriger die Datenübertragungsgeschwindigkeit aber desto länger der Bereich.
Diese Frequenzen beschreiben, wie schnell die Funkwellen schwingen. Und diese Schwingungsgeschwindigkeit beeinflusst direkt, wie sich dein WLAN verhält.
2,4 GHz: Der Weitwanderer
Das 2,4-GHz-Band ist wie der Marathon-Läufer unter den WLAN-Frequenzen. Bei einem 2,4-GHz-WLAN profitierst du von einer größeren Reichweite, da die längeren Funkwellen besser durch Wände und andere Hindernisse dringen können. Das macht diese Frequenz besonders geeignet für größere Wohnungen oder Häuser mit mehreren Stockwerken.
Die Vorteile:
- Größere Reichweite
- Bessere Durchdringung von Wänden und Hindernissen
- Kompatibel mit praktisch allen Geräten, auch älteren
Die Nachteile:
- Langsamere Geschwindigkeiten
- Das 2,4-GHz-Band wird von vielen Geräten genutzt, die Störungen verursachen können: Mikrowellen, Bluetooth-Geräte, Babyfone, schnurlose Telefone und Geräte mit Fernbedienungen.
- Nur drei überlappungsfreie Kanäle verfügbar
5 GHz: Der Geschwindigkeits-Champion
Das 5-GHz-Frequenzband bietet schnellere Datenraten bei kürzeren Entfernungen, während das 2,4-GHz-Frequenzband langsamere Geschwindigkeiten, aber eine größere Reichweite bietet.
Die Vorteile:
- Deutlich höhere Geschwindigkeiten
- 5-GHz-Netze sind nicht so anfällig auf Störungen wie 2,4-GHz-Netze. Denn das 2,4-GHz-Band ist oft sehr stark durch WLAN und andere Geräte belegt.
- Mehr verfügbare Kanäle bedeuten weniger Überlastung
Die Nachteile:
- Geringere Reichweite
- Schlechtere Durchdringung von Wänden
- Nicht alle älteren Geräte unterstützen 5 GHz
Wann solltest du welche Frequenz wählen?
Nimm 2,4 GHz, wenn:
- Du in einem großen Haus oder einer weitläufigen Wohnung wohnst
- Dein Router weit von deinen Geräten entfernt steht
- Du ältere Geräte verwendest, die kein 5 GHz unterstützen
- Du hauptsächlich einfache Anwendungen nutzt (E-Mail, Surfen)
Nimm 5 GHz, wenn:
- Du dich meist in der Nähe des Routers aufhältst
- Du viel streamst, spielst oder große Dateien herunterlädst
- In deiner Umgebung viele andere WLAN-Netze aktiv sind
- Du Wert auf maximale Geschwindigkeit legst
Der goldene Mittelweg: Beide nutzen
Die meisten modernen Router senden beide Frequenzen gleichzeitig aus. Du musst dich also gar nicht festlegen! Viele Geräte wählen automatisch die beste Verbindung. Falls nicht, kannst du je nach Situation zwischen beiden wechseln.
Pro-Tipp: Verwende deskriptive Namen für deine WLAN-Netze, zum Beispiel „MeinWLAN_2G“ und „MeinWLAN_5G“. So weißt du immer, mit welchem Band du verbunden bist.
Die richtige Router-Position
Egal für welche Frequenz du dich entscheidest – die Position deines Routers ist entscheidend. Stelle ihn zentral auf, vermeide Metallgegenstände in der Nähe und platziere ihn erhöht. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Router auf einem guten Punkt aufzustellen, damit beide Frequenzen optimal funktionieren.
Fazit: Es kommt auf deine Bedürfnisse an
Beide Optionen haben je nach Situation ihre Vorteile. Die 2,4-GHz-Frequenz hat eine größere Reichweite und kann Wände besser durchdringen, während die 5-GHz-Frequenz höhere Geschwindigkeiten und weniger Störungen bietet.
Am Ende läuft es auf deine individuellen Bedürfnisse hinaus: Brauchst du Reichweite oder Geschwindigkeit? In den meisten Fällen ist die Antwort: beides! Nutze 5 GHz für geschwindigkeitskritische Anwendungen in Router-Nähe und 2,4 GHz für Geräte, die weiter entfernt sind oder eine stabilere Verbindung brauchen.