Du möchtest dein Zuhause mit Home Assistant smart machen, aber weißt nicht genau, welche Hardware du dafür brauchst? Diese Frage höre ich ständig, und ehrlich gesagt gibt es darauf keine pauschale Antwort. Aber keine Sorge, ich nehme dich heute an die Hand und zeige dir, welche Optionen es gibt, was sie können und vor allem, welche Lösung wirklich zu dir und deinen Anforderungen passt.
Die Wahl der richtigen Hardware kann nämlich den entscheidenden Unterschied machen zwischen einem System, das flüssig läuft und dir jahrelang Freude bereitet, und einem, bei dem du ständig am Troubleshooting bist. Lass uns gemeinsam herausfinden, was für dich am besten funktioniert.
Was brauchst du wirklich? Die grundlegenden Anforderungen
Bevor wir in die Details der verschiedenen Hardware-Optionen eintauchen, lass uns kurz klären, was Home Assistant eigentlich an Hardware benötigt. Die Mindestanforderungen klingen erstmal bescheiden: ein 64-Bit-Prozessor mit mindestens 1 GHz, 1 GB RAM und 16 GB Speicher. Das sind aber wirklich nur die absoluten Mindestwerte, und ehrlich gesagt würde ich dir davon abraten, mit so wenig zu starten.

Für ein vernünftiges Setup, das dir auch langfristig Spaß macht, solltest du mindestens mit 2 GB RAM rechnen, besser sind 4 GB. Wenn du vor hast, mehrere Add-ons zu nutzen, vielleicht Kameras einzubinden oder auch mal mit lokalen KI-Features zu experimentieren, dann plane lieber gleich 8 GB ein. Beim Speicher sind 32 GB das absolute Minimum, aber ich würde dir empfehlen, mindestens 64 GB oder besser eine richtige SSD mit 128 GB oder mehr zu verwenden.
Warum ist das so wichtig? Home Assistant sammelt kontinuierlich Daten von deinen Geräten, speichert Logs, macht Backups und wenn du Add-ons wie Node-RED, Mosquitto MQTT Broker oder die Integration mit Voice Assistants nutzt, braucht das alles Platz und Ressourcen. Nichts ist frustrierender als ein System, das nach drei Monaten schon wieder an seine Grenzen stößt.
Home Assistant Green: Die Plug-and-Play-Lösung für Einsteiger
Wenn du einfach nur schnell loslegen willst und keine Lust hast, dich mit technischen Details herumzuschlagen, dann ist der Home Assistant Green wie für dich gemacht. Für rund 109 Euro in Europa beziehungsweise 129 US-Dollar bekommst du hier ein komplett fertiges System, das du wirklich nur noch anstöpseln musst.
Das kleine grüne Kästchen basiert auf einem Rockchip RK3566 SoC mit vier Kernen und 1,8 GHz, hat 4 GB RAM und 32 GB eMMC-Speicher. Das Betriebssystem Home Assistant OS ist bereits vorinstalliert. Du packst es aus, verbindest es mit deinem Netzwerk via Ethernet-Kabel, steckst das Netzteil ein und schon kann es losgehen. Die Einrichtung erfolgt dann einfach über die Home Assistant App auf deinem Smartphone oder über den Webbrowser.
Der große Vorteil liegt auf der Hand: Null Aufwand, null Komplexität. Du musst kein Image auf eine SD-Karte schreiben, kein BIOS konfigurieren, nichts. Das ist perfekt, wenn du erstmal ausprobieren willst, ob Home Assistant überhaupt etwas für dich ist. Auch für kleinere Wohnungen oder Häuser mit bis zu 50 Geräten reicht die Leistung völlig aus.
Aber es gibt auch Einschränkungen. Der Home Assistant Green kommt ohne integrierte Zigbee- oder Z-Wave-Radios. Wenn du also solche Geräte steuern willst, musst du einen zusätzlichen USB-Stick kaufen, zum Beispiel den Home Assistant Connect ZBT-2 für Zigbee und Thread. Der kostet nochmal etwa 35 Euro. Außerdem lässt sich die Hardware nicht aufrüsten. Was drin ist, bleibt drin. Wenn du irgendwann merkst, dass dir der Speicher oder RAM ausgeht, kannst du nichts machen außer auf andere Hardware umzusteigen.
Für wen ist der Green ideal? Für absolute Einsteiger, die ein zuverlässiges System wollen, ohne sich mit Technik auseinandersetzen zu müssen. Für Leute, die Home Assistant verschenken wollen. Und für alle, die ein überschaubares Smart Home haben und nicht vorhaben, mit hunderten von Geräten oder rechenintensiven Add-ons zu arbeiten.
Raspberry Pi 5: Der flexible Klassiker mit Power
Der Raspberry Pi ist praktisch das Synonym für DIY-Home-Automation. Mit dem Raspberry Pi 5, der seit Ende 2023 verfügbar ist, hat die beliebte Mini-Computer-Serie nochmal einen ordentlichen Leistungssprung hingelegt. Wir reden hier von einem Quad-Core ARM Cortex-A76 mit bis zu 3,0 GHz, was fast doppelt so schnell ist wie der Vorgänger Pi 4.

Den Raspberry Pi 5 gibt es mit 4 GB oder 8 GB RAM. Für Home Assistant reichen 4 GB in den meisten Fällen völlig aus, aber wenn du auf Nummer sicher gehen willst oder planst, auch andere Dienste darauf laufen zu lassen, nimm ruhig die 8-GB-Variante. Dazu brauchst du noch eine microSD-Karte mit mindestens 32 GB, besser 64 GB oder mehr. Noch besser ist es, wenn du dir einen NVMe-Adapter besorgst und Home Assistant auf einer schnellen SSD laufen lässt. Das macht das System deutlich reaktionsschneller und ist auch langlebiger als SD-Karten, die irgendwann verschleißen können.
Die Installation ist kinderleicht geworden. Du lädst dir den Raspberry Pi Imager herunter, wählst als Betriebssystem Home Assistant OS aus, schreibst es auf deine SD-Karte, steckst alles zusammen und innerhalb weniger Minuten ist dein System startklar. Die offizielle Unterstützung für den Pi 5 kam mit Home Assistant OS 12 im Februar 2024, und seitdem läuft das System absolut stabil.
Was macht den Raspberry Pi 5 so attraktiv? Zum einen die Flexibilität. Du kannst ihn nach deinen Wünschen zusammenstellen, mit verschiedenen Gehäusen ausstatten, aktive Kühlung hinzufügen oder auch später noch upgraden. Die Community ist riesig, es gibt tausende Tutorials, und wenn du ein Problem hast, findest du garantiert jemanden, der dir helfen kann. Außerdem ist der Pi 5 ziemlich sparsam im Stromverbrauch, was bei einem 24/7-System durchaus relevant ist.
Der Pi 5 mit 4 GB kostet etwa 60 Euro, dazu kommen noch das offizielle Netzteil für rund 12 Euro, eine gute microSD-Karte für 15-20 Euro und eventuell noch ein Gehäuse und Kühlkörper für weitere 20-30 Euro. Du landest also bei etwa 110-130 Euro. Das ist schon mehr als der Home Assistant Green, aber dafür bekommst du deutlich mehr Leistung und Flexibilität.
Nachteile? Du musst dich etwas mehr mit der Technik beschäftigen. Die Installation ist zwar einfach geworden, aber immer noch einen Schritt komplexer als beim Green. Und wenn du auf eine SD-Karte setzt, solltest du regelmäßig Backups machen, da diese nach einiger Zeit kaputtgehen können. Mit einer SSD über NVMe bist du da auf der sicheren Seite, musst aber nochmal 50-80 Euro für Adapter und SSD einplanen.
Der Raspberry Pi 5 ist perfekt für dich, wenn du Spaß am Basteln hast, ein System willst, das mit deinen Anforderungen wachsen kann, und wenn du vielleicht auch noch andere Projekte auf dem Pi laufen lassen möchtest. Für mittlere bis große Smart Homes mit 50 bis 100 Geräten ist er eine ausgezeichnete Wahl.
Intel NUC und Mini-PCs: Die Powerhouse-Lösung
Wenn du es wirklich ernst meinst mit deinem Smart Home und ein System willst, das auch in zehn Jahren noch läuft und jede erdenkliche Last bewältigt, dann führt kein Weg an einem Intel NUC oder einem vergleichbaren Mini-PC vorbei. Diese kleinen Desktop-Computer sind zwar deutlich teurer, bieten aber auch eine ganz andere Liga an Performance.
Ein Intel NUC der 11. oder 12. Generation mit einem Core i3, i5 oder sogar i7 Prozessor, 8 bis 16 GB RAM und einer schnellen NVMe-SSD ist ein absolutes Kraftpaket. Damit kannst du nicht nur Home Assistant betreiben, sondern parallel noch einen Media Server, Kameraüberwachung mit Frigate und mehrere andere Dienste laufen lassen, ohne dass das System ins Schwitzen kommt.
Die Installation von Home Assistant auf einem NUC läuft über das generische x86-64-Image. Du schreibst das Image auf einen USB-Stick, bootest davon, und das System wird dann auf die interne SSD installiert. Du solltest im BIOS UEFI-Boot aktivieren und Secure Boot deaktivieren, aber das sind nur ein paar Klicks. Viele Nutzer berichten, dass die Migration von einem Raspberry Pi oder einer NAS auf einen NUC wie ein Befreiungsschlag war. Plötzlich lädt alles schneller, die Automationen triggern sofort, und du hast keinerlei Performance-Probleme mehr.
Was kostet der Spaß? Gebrauchte Intel NUCs der 7. bis 11. Generation bekommst du auf eBay oder bei spezialisierten Händlern schon ab etwa 150 Euro. Aktuelle Modelle mit i5-Prozessor liegen eher bei 400-600 Euro. Dazu kommt noch RAM für 30-80 Euro und eine SSD für 50-100 Euro. Du landest also schnell bei 300-800 Euro, je nachdem wie aktuell und leistungsstark das System sein soll.
Dafür bekommst du aber auch entsprechend viel. Upgrades sind problemlos möglich, du kannst mehr RAM einbauen, größere SSDs verbauen, und die Leistung reicht auch für anspruchsvollste Setups. Außerdem sind diese Geräte für den Dauerbetrieb ausgelegt, laufen oft passiv gekühlt oder mit sehr leisen Lüftern und halten jahrelang durch.
Der einzige wirkliche Nachteil ist der höhere Stromverbrauch. Während ein Raspberry Pi mit 5-10 Watt auskommt, zieht ein NUC eher 15-30 Watt. Über ein Jahr gerechnet sind das vielleicht 20-40 Euro mehr an Stromkosten. Dafür hast du aber auch ein System, das dir nie im Stich lässt.
Ein Intel NUC oder Mini-PC ist ideal für Power-User, die ein großes Smart Home mit vielen Geräten, Kameras und komplexen Automationen betreiben. Auch wenn du parallel noch andere Server-Dienste laufen lassen willst oder mit Docker, Proxmox oder anderen Virtualisierungslösungen experimentieren möchtest, ist das die richtige Wahl.
Home Assistant Yellow: Das war einmal
Ich muss an dieser Stelle kurz über das Home Assistant Yellow sprechen, auch wenn es seit Oktober 2025 offiziell eingestellt wurde. Das Yellow war quasi die Mittelklasse-Variante: Es basierte auf einem Raspberry Pi Compute Module 4, hatte einen M.2-Slot für NVMe-SSDs, integriertes Zigbee und Thread, und war erweiterbar.
Es kostete in der Kit-Version etwa 200 Euro plus das Compute Module, das nochmal 70-100 Euro draufschlug. Nabu Casa, der kommerzielle Partner von Home Assistant, hat die Produktion eingestellt, weil die Verkäufe zurückgingen und die Lieferketten für das CM4 schwierig waren. Software-Updates wird es weiterhin geben, aber neue Geräte kannst du nicht mehr kaufen, außer du findest noch Restbestände.
Falls du bereits ein Yellow besitzt, kannst du es natürlich weiterhin nutzen. Es funktioniert prima und wird auch noch lange unterstützt. Aber für Neukäufer würde ich empfehlen, entweder zum Green für den einfachen Einstieg zu greifen oder gleich zum Raspberry Pi 5 beziehungsweise zu einem Mini-PC.
Thin Client mit Proxmox: Für Virtualisierungs-Fans
Jetzt wird es etwas spezieller, aber für technikaffine Nutzer extrem spannend: gebrauchte Thin Clients mit Proxmox als Virtualisierungsplattform. Thin Clients sind die kleinen Computer, die in Büros massenhaft eingesetzt werden und nach ein paar Jahren ausgemustert werden. Ein HP T620 Plus, Dell Wyse 5070 oder Fujitsu Futro S920 bekommst du gebraucht oft schon für unter 100 Euro.
Diese Geräte haben meist einen Quad-Core-Prozessor, lassen sich mit 8 bis 16 GB RAM ausstatten und haben Platz für eine SSD. Auf so einem Thin Client installierst du dann Proxmox VE, eine kostenlose Open-Source-Virtualisierungsplattform. Damit kannst du dann mehrere virtuelle Maschinen betreiben: eine für Home Assistant, eine für Pi-hole als Werbeblocker, eine für deinen Medienserver, und so weiter.
Der große Vorteil ist die Flexibilität und Zukunftssicherheit. Du kannst problemlos Snapshots von deinen VMs machen, also quasi Momentaufnahmen, die du jederzeit wiederherstellen kannst. Wenn du mal etwas ausprobieren willst, klonst du einfach deine VM und spielst damit herum, ohne das produktive System zu gefährden. Und du nutzt die Hardware optimal aus, statt für jeden Dienst ein eigenes Gerät zu haben.
Die Installation ist allerdings deutlich komplexer. Du musst Proxmox installieren, das Netzwerk als Bridge konfigurieren, eine VM für Home Assistant anlegen, das Home Assistant OS Image importieren und einbinden. Es gibt gute Anleitungen und Skripte, die das vereinfachen, aber du solltest schon etwas Linux-Erfahrung mitbringen oder zumindest bereit sein, dich einzuarbeiten.
Auch beim Speicher musst du aufpassen. Proxmox selbst braucht schon etwas Platz, und Home Assistant möchte mindestens 32 GB für die VM. Mit einer 64-GB-SSD wird es eng, besser ist eine 128 GB oder 256 GB SSD. Gebrauchte Thin Clients kosten etwa 80-150 Euro, dazu kommen noch RAM-Upgrades für 30-50 Euro und eine SSD für 30-50 Euro. Du landest also bei etwa 150-250 Euro.
Diese Lösung ist perfekt für fortgeschrittene Nutzer, die mehrere Dienste auf einem Gerät konsolidieren wollen, die Spaß an Virtualisierung haben und die ein System wollen, das maximal flexibel und erweiterbar ist. Für Einsteiger würde ich davon eher abraten, da die Lernkurve doch recht steil ist.
Synology NAS: Wenn du schon eine hast
Viele von euch haben vielleicht schon eine Synology NAS für ihre Daten zu Hause. Da liegt der Gedanke nahe, Home Assistant einfach als virtuelle Maschine auf der NAS laufen zu lassen. Das funktioniert grundsätzlich auch, hat aber einige Haken.
Der größte Nachteil ist, dass Synology aus Sicherheitsgründen keinen direkten USB-Passthrough erlaubt. Das bedeutet, wenn du Zigbee- oder Z-Wave-Sticks verwenden willst, wird es kompliziert. Es gibt Workarounds mit Netzwerk-Bridges, aber das ist alles andere als elegant. Außerdem teilt sich Home Assistant die Ressourcen mit allen anderen Diensten auf der NAS, was zu Performance-Problemen führen kann, besonders wenn gleichzeitig große Dateien kopiert werden oder Backups laufen.
Viele Nutzer, die diesen Weg zunächst gewählt haben, sind später doch auf dedizierte Hardware umgestiegen, weil sie mit langsamen Dashboards, Memory-Warnings oder eben USB-Problemen zu kämpfen hatten. Wenn du schon eine leistungsstarke NAS mit viel freiem RAM hast und nur ein ganz kleines Smart Home betreiben willst, kann das funktionieren. Aber ich würde dir empfehlen, lieber gleich in dedizierte Hardware zu investieren.
Welche Hardware passt zu welchem Szenario?
Lass uns das Ganze nochmal zusammenfassen und konkrete Empfehlungen für verschiedene Nutzertypen aussprechen.
Wenn du gerade erst anfängst und noch gar nicht genau weißt, ob Home Assistant etwas für dich ist, dann greif zum Home Assistant Green. Die 109 Euro sind gut investiert, du hast null Aufwand und kannst sofort loslegen. Falls du später feststellst, dass du mehr brauchst, kannst du immer noch upgraden und das Green weiterverwenden oder verkaufen.
Für ein normales Einfamilienhaus mit 30 bis 80 Smart-Home-Geräten, ein paar Automationen und vielleicht zwei oder drei Add-ons ist der Raspberry Pi 5 mit 4 GB RAM die ideale Wahl. Du hast genug Leistung für die nächsten Jahre, kannst flexibel erweitern und die Community-Unterstützung ist fantastisch. Investiere unbedingt in eine gute Stromversorgung und am besten gleich in eine NVMe-SSD statt einer SD-Karte.
Wenn du ein größeres Haus, viele Kameras, komplexe Automationen oder einfach das beste Setup haben willst, dann ist ein Intel NUC oder Mini-PC die richtige Wahl. Du wirst nie Performance-Probleme haben und kannst parallel auch noch andere Dienste laufen lassen. Schau dich nach gebrauchten NUCs um, da kannst du viel Geld sparen.
Für die ganz ambitionierten unter euch, die nicht nur Home Assistant, sondern auch noch andere Server-Dienste betreiben wollen und die Spaß an Virtualisierung haben, ist ein Thin Client mit Proxmox eine fantastische Option. Du bekommst maximale Flexibilität zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Was brauchst du noch? Die Zusatz-Hardware
Egal für welche Haupthardware du dich entscheidest, du wirst wahrscheinlich noch ein paar zusätzliche Komponenten brauchen. Wenn du Zigbee-Geräte steuern willst, brauchst du einen Zigbee-Stick. Der Home Assistant Connect ZBT-2, der im November 2025 erschienen ist, ist hier die aktuelle Empfehlung. Er unterstützt Zigbee 3.0 und Thread, hat verbesserte Antennen und kostet etwa 35 Euro. Die Integration in Home Assistant ist kinderleicht, einfach einstecken und der Setup-Wizard führt dich durch alles.
Für Z-Wave brauchst du einen Z-Wave-USB-Stick oder den neueren Home Assistant Connect ZWA-2, der Ende 2025 vorgestellt wurde und jetzt auch Wi-Fi und PoE unterstützt. Matter-Geräte funktionieren oft direkt über Thread, falls du den ZBT-2 hast, oder über deine bestehenden Matter-Hubs wie HomePod oder Google Nest.
Wenn du mit Voice Control arbeiten willst, hat Home Assistant 2025 große Fortschritte gemacht. Du kannst lokale Voice Assistants aufsetzen mit der Home Assistant Voice Preview Edition, dem ersten offiziellen Voice-Hardware von Nabu Casa. Oder du bindest Google Assistant oder Alexa ein, was allerdings ein Home Assistant Cloud Abo für 6,50 Euro im Monat voraussetzt.
Storage und Backups: Unterschätz das nicht
Ein Punkt, den viele am Anfang vernachlässigen, ist eine vernünftige Backup-Strategie. Home Assistant macht automatisch Backups, aber die liegen standardmäßig auf dem gleichen Gerät. Wenn deine SD-Karte oder SSD den Geist aufgibt, sind alle Konfigurationen weg.
Richte unbedingt automatische Backups auf ein externes Ziel ein, zum Beispiel auf deine NAS, in die Cloud oder auf ein USB-Laufwerk. Home Assistant kann das von Haus aus, und es gibt auch Add-ons wie Google Drive Backup, die das super einfach machen. Einmal eingerichtet läuft das automatisch im Hintergrund und rettet dir im Notfall den Hintern.
Beim Speicher selbst gilt: SD-Karten sind praktisch, aber nicht besonders zuverlässig für 24/7-Betrieb. Wenn möglich, setz auf eine SSD. Die ist nicht nur schneller, sondern auch deutlich langlebiger. Bei Raspberry Pis geht das mit NVMe-Adaptern, bei NUCs und Mini-PCs ist sowieso eine SSD drin, und bei Thin Clients kannst du problemlos eine einbauen.
Stromverbrauch und laufende Kosten
Lass uns kurz über die laufenden Kosten sprechen, denn dein Home Assistant System läuft ja 24/7. Ein Raspberry Pi 5 zieht etwa 5-8 Watt unter Last, ein Home Assistant Green ähnlich wenig. Bei 0,30 Euro pro kWh sind das etwa 13-18 Euro im Jahr.
Ein Intel NUC verbraucht je nach Modell 15-30 Watt, das sind 40-80 Euro im Jahr. Ein Thin Client liegt mit 5-15 Watt irgendwo dazwischen. Die Unterschiede sind also überschaubar, aber über die Jahre summiert sich das.
Wenn du wirklich auf jeden Cent achten musst, ist der Raspberry Pi oder der Home Assistant Green die sparsamste Variante. Aber ehrlich gesagt würde ich die Hardwarekosten und die Leistung höher gewichten als die 30-50 Euro Unterschied beim Strom pro Jahr.
Updates und Wartung: Was kommt auf dich zu?
Home Assistant wird kontinuierlich weiterentwickelt, etwa alle vier Wochen gibt es ein neues Release. Die Updates laufen bei Home Assistant OS automatisch und problemlos. Du bekommst eine Benachrichtigung im Dashboard, klickst auf Update, und nach ein paar Minuten ist alles aktuell.
Was die Hardware-Wartung angeht: Bei einem Raspberry Pi oder NUC gibt es eigentlich nichts zu tun. Vielleicht mal den Lüfter entstauben oder kontrollieren, ob noch genug freier Speicher vorhanden ist. Backups solltest du regelmäßig überprüfen, aber auch das geht automatisch.
Der große Vorteil von Home Assistant ist, dass du die volle Kontrolle behältst. Im Gegensatz zu Cloud-basierten Systemen entscheidest du, wann du Updates machst und was auf deinem System läuft. Nichts wird automatisch aktiviert oder geändert ohne dein Zutun.
Migration und Umzug: Flexibilität ist Gold wert
Ein großer Vorteil von Home Assistant ist, dass du relativ einfach von einer Hardware auf eine andere umziehen kannst. Du machst ein Backup auf deinem alten System, installierst Home Assistant auf der neuen Hardware und spielst das Backup ein. Deine komplette Konfiguration, alle Geräte, Automationen und Einstellungen bleiben erhalten.
Das bedeutet, du musst dich nicht für immer festlegen. Du kannst mit einem Home Assistant Green oder Raspberry Pi anfangen und später auf einen NUC upgraden, wenn deine Anforderungen steigen. Oder du stellst fest, dass dir der Pi völlig ausreicht und bleibst dabei. Diese Flexibilität ist ein riesiger Vorteil gegenüber proprietären Smart-Home-Systemen.
Community und Support: Du bist nicht allein
Egal für welche Hardware du dich entscheidest, die Home Assistant Community ist gigantisch und hilfsbereit. Es gibt das offizielle Forum, unzählige Reddit-Threads, YouTube-Kanäle, Discord-Server und deutsche Communities wie das Home Assistant Forum oder diverse Telegram-Gruppen.
Wenn du ein Problem hast, findest du garantiert jemanden, der es schon gelöst hat oder dir helfen kann. Das ist besonders am Anfang Gold wert, wenn du noch lernst, wie alles funktioniert. Die Dokumentation von Home Assistant ist außerdem ausgezeichnet und wird ständig aktualisiert.
Ausblick: Was bringt die Zukunft?
Nabu Casa hat angekündigt, dass sie nach dem Ende des Yellow an neuer Hardware für Power-User arbeiten. Was genau kommt, ist noch nicht bekannt, aber vermutlich wird es etwas sein, das zwischen dem Green und einem vollwertigen NUC liegt. Mit noch mehr Performance, vielleicht AI-Beschleunigung für lokale LLMs oder Bildverarbeitung, und natürlich allen modernen Funkstandards integriert.
Die Richtung ist klar: Home Assistant wird immer mächtiger, immer einfacher zu bedienen und immer lokaler. Die Integration von KI-Features wie lokalen Voice Assistants, die im Jahr 2025 mehrsprachig geworden sind, oder die neue Device Database, die Home Assistant helfen soll, Geräte besser zu verstehen, zeigen wohin die Reise geht.
Für dich bedeutet das: Jede Hardware, die du heute kaufst, wird von diesen Entwicklungen profitieren. Ein leistungsfähigeres System ist zukunftssicherer, aber auch ein Raspberry Pi 5 wird noch viele Jahre absolut zeitgemäß sein.
Mein persönliches Fazit und meine Empfehlung
Nach all diesen Informationen fragst du dich wahrscheinlich: Was würde ich denn jetzt kaufen? Meine ehrliche Antwort hängt davon ab, wer du bist und was du vorhast.
Wenn ich ein kompletter Neuling wäre und erstmal schauen wollte, ob das Ganze überhaupt was für mich ist, würde ich zum Home Assistant Green greifen. Keine Diskussion, einfach kaufen, anschließen, fertig. Die 109 Euro sind gut angelegt und wenn es mir gefällt, kann ich später immer noch upgraden.
Wäre ich ein ambitionierter Bastler, der Spaß an Technik hat und ein solides System für die nächsten Jahre aufbauen will, würde ich zum Raspberry Pi 5 mit 4 GB RAM greifen, zusammen mit einem ordentlichen Netzteil, einem NVMe-Adapter und einer 256 GB SSD. Das Setup hält Jahre, ist flexibel und macht einfach Spaß.
Und wenn ich wüsste, dass ich mein komplettes Haus automatisieren will, mit vielen Geräten, Kameras, Voice Control und allem Drum und Dran, dann würde ich mir einen gebrauchten Intel NUC der 11. Generation mit 16 GB RAM und 512 GB SSD holen. Das läuft einfach wie geschmiert und ich muss nie wieder über Performance nachdenken.
Die Wahrheit ist: Es gibt nicht die eine perfekte Lösung für alle. Aber mit den Informationen aus diesem Artikel solltest du jetzt in der Lage sein, die richtige Entscheidung für deine Situation zu treffen. Und denk daran: Der Wechsel ist später immer noch möglich, also mach dir nicht zu viele Sorgen. Hauptsache, du fängst an.
Home Assistant ist ein fantastisches Projekt, das dir die volle Kontrolle über dein Smart Home gibt. Mit der richtigen Hardware wird es zu einem System, das einfach läuft und dir das Leben leichter macht, statt dir Kopfzerbrechen zu bereiten. Viel Erfolg beim Aufbau deines smarten Zuhauses!
