Hast Du eine Windows Live ID? Wenn ja, solltest Du aufpassen, was Du auf Deiner Sky Drive so alles speicherst. Denn Microsoft hat nun einigen Nutzern den dienstübergreifenden Windows Live ID Account gesperrt. Grund hierfür waren wohl private Daten, die die Nutzer auf ihrer Sky Drive gespeichert hatten. Mit dieser Account Sperre ist der Zugriff beispielsweise auf Mails bei Hotmail auch nicht mehr möglich.
Welche Auswirkungen diese unsinnigen dienstübergreifenden Nutzeraccounts haben können zeigt sich nun mehr als deutlich am Beispiel von Microsoft. Microsoft selbst behält sich in seinen AGBs das Recht vor Nutzerkonten “jederzeit unangekündigt und ohne Angabe von Gründen zu kündigen oder zu sperren”. Und das scheint nun einer ganzen Reihe Personen passiert zu sein, weil sie Daten auf ihrer SkyDrive hatten, die Microsoft wohl nicht so ganz in den Kram passten.
Sky Drive Verhaltenscodex
Microsoft nennt in seinen AGB eine ganze Reihe an Dingen, die ein Nutzer doch bitte nicht auf seiner Sky Drive speichern sollte. Unter anderem wären dies:
- Nacktaufnahmen, einschließlich vollständiger oder teilweiser Nacktaufnahmen von Menschen oder in Cartoons, Science Fiction oder Manga.
- Irreführende Angaben über die Quelle dessen machen, was Sie bereitstellen oder hochladen, einschließlich der Annahme der Identität einer anderen natürlichen oder juristischen Person.
- Personenbezogene Informationen von Minderjährigen (Personen unter 18 Jahren) abrufen oder sammeln, einschließlich, aber nicht beschränkt auf: Name, E-Mail-Adresse, Privatadresse, Telefonnummer oder den Namen ihrer Schule.
- Bereitstellung von Inhalten, die Werbung für Geldbeschaffungsmethoden, Rabattkarten, Kreditberatung, Onlineumfragen oder Onlinegewinnspiele beinhalten.
Soweit so gut! Da könnte man sich jetzt drüber streiten, sofern man solche Daten öffentlich zugänglich machen würde. Allerdings berichten einige Nutzer, dass sie davon ausgingen, dass ihre Daten privat wäre und vor dem Zugriff Dritter sicher. Um Umkehrschluss bedeutet dies, dass Microsoft Sky Drive Daten offensichtlich nach Verstößen gegen ihre Nutzerrichtlinien durchsucht! Offensichtlich auch private Daten.
Hier findest Du einen Bericht eines Niederländers, dem es so ergangen ist und hier der eines Fotografen aus Aachen.
Die Frage ist nun allerdings: Dürfen Cloud Anbieter die Daten ihrer Kunden durchsuchen? Laut Auffassung der Verbraucherzentralen dürfen sie dies eigentlich nicht. Es sei denn der Nutzer stimmt ausdrücklich zu. Allerdings hat man diese Wahl von vorneherein gar nicht.
Cloud bedeutet Daten auf dem Silbertablett zu servieren
Ich persönlich bin aus unterschiedlichen Gründen kein Fan von Cloud Diensten. Und diese Beispiele zeigen wieder mal ganz hervorragend warum. Die meisten Anbieter haben ihren Sitz in den USA. Und hier scheint der Umgang mit vertraulichen Daten doch vom Wohlwollen des Anbieters abzuhängen. Dabei ist eine Konto Sperre wohl nur das geringste Übel, welches einem passieren kann.
Gravierender wird es dann schon bei Firmendaten, über die man effektiv die Kontrolle an den Cloud Anbieter abgibt. US Firmen neigen dazu sämtliche Server aufzumachen, sobald irgendeine staatliche Organisation dies verlangt! Wer garantiert einer deutschen Firma also, dass Daten nicht einfach an den nächstbesten US Konkurrenten weiter gereicht werden. Die USA sind bekanntelich wenig zimperlich, wenn es darum geht eigene wirtschaftliche Interessen zu sichern. Speichert man seine Daten in der Cloud, serviert man seine Daten auf dem Silbertablett mit Schleife.
Bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang, dass Sky Drive per Default im neuen Windows 8 aktiviert ist.
Eine schöne Art und vor allem auch klassische Art Bilder zu „speichern“, anstatt sie in die Cloud zu schieben, ist zum Beispiel Bilder in ein Fotobuch drucken zu lassen.