Dass die amerikanische NSA und britische Geheimdienste flächendeckend den internationalen Datenverkehr im Internet überwachen ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Dass hierbei auch deutsche Websurfer betroffen sind auch. Und nicht erst seit herausgekommen ist, dass das Kanzler-Handy ebenfalls Ziel von Spionage Aktionen ist, ist der gesamte Themenkomplex ein riesen Skandal und so auf keinen Fall auch nur ansatzweise hinnehmbar. Interessant und in meinen Augen durchaus auch etwas fragwürdig ist der angedachte Lösungsansatz der Telekom. Widerspricht er doch eigentlich dem Grundprinzip des Internets.
Angepasste Routing Tabellen sollen deutsche Daten in Deutschland halten
Im Allgemeinen ist es so, dass sich Daten im Web ihren Weg suchen. Im Idealfall immer den schnellsten. Nun ist es so, dass der schnellste Weg nicht unbedingt auch immer der kürzeste ist. So kann es durchaus sein, dass Daten zwischen zwei Punkten in Deutschland durchaus auch mal einen Abstecher über das Ausland oder gar andere Kontinente machen. Das geschieht in Abhängigkeit davon, welches der schnellste Weg ist.
Nun lässt sich ein solches Verhalten durch Anpassung von Routing Tabellen der diversen Internetrouter verhindern. Daten, die in innerhalb Deutschlands versendet werden, würden so in Deutschland bleiben. Der Grundgedanke dahinter ist, dass es ausländischen Geheimdiensten so erschwert wird, Daten deutscher Nutzer abzugreifen. Und genau diesen Plan verfolgt scheinbar die Telekom.
Kann das die Lösung sein?
Natürlich würde man das Abgreifen von Daten sicherlich auf diese Art erschweren. Betrachtet man allerdings den Aufwand, den die NSA ohnhin schon treibt, dürfte eine nationale Lösung die Spionage sicherlich auch nicht verhindern.
Und sind wir mal ehrlich: Wir nutzen Facebook, Google, Dropbox und Co. Die meisten Dienste, die wir tagtäglich im Web nutzen, haben ihre Server ohnehin nicht in Deutschland stehen. Eine Googlemail Email wird immer ihren Weg über die USA nehmen. Auch wenn Sender und Empänger in Deutschland sitzen.
Hinzu kommt, dass sich nationale Netze auch herrvorragend national kontrollieren lassen. China ist hier das beste Beispiel. Nun ist Deutschland natürlich nicht China. Aber auch deutsche Innenminister bekommen regelmässig feuchte Hände, wenn sie die Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten des Web sehen.
Schön das es solche lesenswerten Artikel noch gibt. Weiter so bitte, der ganze Artikel ist nämlich echt interessant gewesen! mehr davon wäre cool…