Es gibt glaub kaum ein soziales Netzwerk, welches ich mit Kommerz so in Verbindung bringe, wie Instagram. Und so dürfte es sicherlich vielen gehen. Irgendwie hat man hier das immer im Hinterkopf, dass einem die vielen sogenannten Influencer irgendetwas verkaufen wollen. Zumindest halten sie sehr oft irgendwelche Produkte zu Werbezwecken in die Kamera.
Prism is a Dancer und die Schutzengel
Wie das genau funktioniert, konnte man kürzlich in der ZDF Sendung ZDFneo Magazin Royal erleben. Hier pushte Jan Böhmermann in einer „Prism is a Dancer“ Aussgabe der Sendung den Verkauf von selbstgebastelteten „Schutzengeln“ (ein Schmuckstück), welche eine ahnungslose Zuschauerin als Hobby in ihrer Freizeit bastelt. Das machte er, indem er einflussreiche Prominente veranlasste diese Schutzengel auf Instagram zu „bewerben“. Und zack, schon wurde der Verkauf dieser Schmuckstücke in Gang gebracht.
Wie gesagt, Instagram hatte schon immer irgendwie was mit Kommerz zu tun. Das einzige Manko war allerdings, dass man die Produkte nicht direkt kaufen konnte. Vielmehr konnten Unternehmen und Onlineshop Betreiber ihre Produkte zwar hier prima bewerben. Aber letztendlich musste der Konsument bei Interesse an einem Produkt erstmal Instagram verlassen, den Browser öffnen, die Webseite bzw den Onlineshop des Verkäufers aufrufen und dort dann das entsprechende Produkt überhaupt erstmal suchen. Erst wenn es so gefunden wurde, kann man es letztendlich auch kaufen. Und das ist sicherlich kein sehr absatzfreudiger Vorgang. Denn direkt über Instagram etwas kaufen bzw verkaufen, das ging bislang in Deutschland, im Gegensatz zu den USA, nicht. Bislang!
Shoppable Organic Posts
In den USA testete Instagram die sogenannten „Shoppable Organic Posts“ schon seit letzem Jahr. Bei dieser Art Posts können Unternehmen einzelne Produkte auf Instagram Bildern makieren. Wenn nun ein Nutzer diese Markierung antippt, bekommt er innerhalb Instagrams eine Detailansicht des Produktes angezeigt. Mit nur einem einzigen weiteren Tipp geht es dann umgehend in den jeweiligen Onlineshop. Der Nutzer kann also quasi direkt aus Instagram heraus shoppen.
- Um diese Art Posts als Unternehmen nutzen zu können, setzt Instagram allerdings ein paar Dinge vorraus. Hierzu gehört:
- Das Unternehmen muss in Großbritannien, Australien, Kanada, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien oder Brasilien angesiedelt sein.
- Man benötigt einen genehigten Facebook Shop
- eine bestimmte Shop Software, z.B. Shopify muss eingesetzt werden.
- Ein Instagram Unternehmens-Konto
Für viele Influencer dürfte das alles wahnsinnig cool klingen. Weil hier die Produkte der Kooperationspartner direkt an den Mann oder die Frau gebracht werden können.
Ein gut aufgestellter Onlineshop
Dennoch sollte man dies ledlich als zusätzlichen Vertreibskanal sehen. Als Verkäufer muss man auch einen normalen Onlineshop erstellen und pflegen. Denn die meisten Käufer kommen noch immer über eine Suchmaschine und nutzen dementsprechend schlicht und ergreifend einen Browser.
Wer hier seinen Onlineshop gut aufstellt, macht am Ende sicherlich mehr Umsatz. Was natürlich mit einer ganzen Reihe an vorarbeit verbunden ist. Und hierzu gehören nicht nur coole Produkte. Auch technische und SEO Askpekte sollte man dabei nicht vergessen, sonst kommen die Käufer erst gar nicht. In diesem Sinne können die Shopable Posts zumindest hilfreich sein.
Super informativer Beitrag auch sehr gut verständlich für alle die mit Instagram ihren Shop pushen wollen 🙂