Das ist schon irgendwie eine hochriskante Angelegenheit. Denn ist es nun mal so, dass jeder, der sich auch nur ein wenig Gedanken über IT Sicherheit gemacht hat, weiß dass man ein veraltetes Betriebssystem auf seinem Computer tunlichst auf ein aktuelles upgraden sollte. So ist es zum Beispiel mit Windows XP. Kaum jemand dürfte und sollte dieses in die Jahre gekommene System von Microsoft noch im produktiven Einsatz haben. Denn der Support für Windows XP endete bereits 2009. Und seit 2014 stellte Microsoft auch noch den erweiterten Support ein. Was nichts anderes bedeutet, als dass auch keine Sicherheitsupdates für Windows XP ausgeliefert werden. Auftauchende Sicherheitslücken werden also schlicht und ergreifend nicht mehr geschlossen. Was den Einsatz von Windows XP durchaus riskant und potentiell gefährlich macht.
Die Härtefälle
Nutzern wurde deshalb schon lange vor Ende des Support geraten, auf ein aktuelles System umzusteigen. Was die meisten auch taten und die somit die Windows XP Nutzerzahlen stetig sanken. Es gibt allerdings einige Unverbesserliche, die weiterhin an Windows XP festhalten. Und dummerweise gehört hier auch noch immer die britische Marine dazu, die Windows XP auf noch immer auf ihren Raketen U-Booten im Einsatz hat.
Zum Einsatz kommt diese spezielle XP Version, genannt „Windows for Submarines“, auf vier Royal Navy U Booten der Vanguard-Klasse. Dieser Typ U Boot wird mit einem Kernreaktor betrieben, führt bis zu 40 Atomsprengköpfe und Trident Raketen mit sich. Und es ist schon eine gruselige Vorstellung, dass hier die nukleare Abschreckung auf Windows XP basiert.
Zwar wird seitens der Navy behauptet, dass Windows for Submarines nur isoliert und ohne direkten Netzwerkzugriff eingesetzt wird. Trotzdem läuft hier ja auch Software auf den Rechnern, die gelegentlich ein Update erhält und somit potentiell angreifbar ist. Abhilfe ist übrigens erst im Jahr 2028 in Sicht. Denn ab dann sollen erst die Nachfolgemodelle der Vanguard Klasse betriebsbereit sein.
Faszinierend aber gefährlich
An dieser Stelle wird natürlich deutlich, dass von Militärtechnik, so faszinierend sie auf den ein oder anderen auch wirken mag, immer ein hohes Gefahrenpotential ausgeht. Und ja, Panzer, Schiffe und U Boote wirken wirklich beeindruckend und auf viele faszinierend. Wer schon mal vor einem echten Leopard II gestanden hat, weiß wovon ich spreche. Kein Wunder, dass viele sich hier auch Modelle anschaffen. Seien Schiffsmodelle, Flugzeuge oder gar ferngesteuerte Panzermodelle. Das schöne hieran ist, dass es zwar oft auch keine Spielzeuge sind, aber zumindest keine Gefahr von diesen Gerätschaften ausgehen. Und mit Windows XP haben solche Modelle auch nichts zu tun.
Bundeswehr mit spezieller Software
Von bei der Bundeswehr eingesetzen Schiffen, Panzern und U Booten ist übrigens nicht bekannt, dass deren Elektronik und Computern auf allgemein verfügbarer Software basiert. Wobei auch bei der Bundeswehr allgemein der Trend hin zu handelsüblicher Ware geht. Und zwar vor allem aus kostengründen. Denn Elektronik und Gerätschaften, die der Markt bereits bereit hält, muss nicht extra entwickelt und herstellt werden.