Was noch wie ein Begriff aus der Zukunft anmutet, ist schon Realität: „Printed Electronics“. Das bedeutet nichts anderes als Elektronik, die mittels verschiedener Druckverfahren hergestellt wird. Die klassischen Farbschichten werden dabei durch flüssige, stromleitende Kunststoffe oder Tinten abgelöst. Kostengünstig und großflächig werden sie auf Papier, Folie, Textilien oder Glas gedruckt.
Vorteile und Einsatzgebiete gedruckter Elektronik
Gedruckte Elektronik hat gegenüber konventioneller Elektronik einige Vorteile. Damit lassen sich transparente, flexible und extrem dünne elektronische Komponenten drucken. Die renommierte Druckerei Union Klischee aus Berlin ist für ihre gedruckte Elektronik bekannt. Die Spezialdruckerei befasst sich bereits mit den Verfahren Elektrolumineszenz und gedruckte Sensorik. Der Spezialdruck Berlin bringt mit leuchtfähigen Pasten jegliche Oberflächen und Konturen zum Leuchten. Gegenüber klassischen Leuchtmitteln brauchen sie weniger Platz und bieten viele freie gestalterische Möglichkeiten. Selbst elektrische Widerstände und Sensorik für Druckmessung ist mit speziellen Pasten möglich. Sie können in der Solar-, Heiz- und Kühltechnik eingesetzt werden.
Für die gedruckte Elektronik gibt es zahlreiche Einsatzgebiete, wie beispielsweise:
- Verpackung
- Energie
- Pharma
- Unterhaltungselektronik
- Automobile
Was bedeutet gedruckte Elektronik für die Druckindustrie?
Die Zukunft des Printbereichs sieht nicht so düster aus, wie in nachhaltigen Zeiten vermutet. Voraussetzung ist allerdings, dass sich der Printdruck weiterentwickelt. Ein Spezialdruck, der zukunftsorientierte Anwendungen mit Zusatznutzen bietet, ist ein vielversprechender Ansatz. Dazu zählt auch die gedruckte Elektronik. Ohne Drucker geht es auch in diesem Fall nicht, jedoch mit einschneidenden Veränderungen für die Druckbranche.
Wer jetzt auf Elektronik Druckerei umsattelt, dem bieten sich beste Zukunftschancen. Dabei ergänzen sich Technologen und Druckdienstleister perfekt. Technologen marktfähig und druckfähig machen liegt im Interesse beider. Gut für konventionelle Druckereien ist, dass sie ihre aktuellen Druckmaschinen mit geringen Anpassungen für den Elektronik-Druck nutzen können. An der praktischen Umsetzung mangelt es nicht, jedoch an Visionen. Noch steckt Printed Electronics in den Kinderschuhen. Das zeigt sich auch auf der Fachmesse.
Fachmesse LOPEC: Quo vadis gedruckte Elektronik?
Die führende Fachmesse für gedruckte Elektronik ist die LOPEC (Large-area, Organic & Printed Electronics Convention) in München. Dabei ist sie sowohl eine internationale Fachmesse als auch eine Plattform zum Austausch innerhalb der Branche. Wer sich für gedruckte Elektronik interessiert, kann sich hier orientieren. Sie spiegelt den aktuellen Stand der Forschung und Anwendung wieder. Zudem beleuchtet sie in zahlreichen Kongressen aktuelle Trends und präsentiert innovative Produkte. Gerade auch für Druckereien bietet die Fachmesse eine gute Gelegenheit, Geschäftsbeziehungen anzubahnen.
Welche Möglichkeiten bieten sich mit gedruckter Elektronik?
Bereits heute gibt es einige Anwendungsbereiche für gedruckte Elektronik. Kein Wunder, ist sie doch kompakt, kostengünstig und energieeffizient. Damit ist sie absolut tauglich für die breiten Massenmärkte. Beispiele für eingesetzte gedruckte Elektronik:
- OLED-Bauteile in Fernsehgeräten
- Verpackungen: Temperatursensoren und LED
- Automobile: gedruckte Batterien, Sensoren, Antennen
- fälschungssichere elektronische Produkt-Label
- flexible, extrem dünne Displays
Die gedruckte Elektronik steht vor einer strahlenden Zukunft. Schon heute setzt Coca Cola auf leuchtende OLED-Flaschenlabels und gewann dafür den Deutschen Verpackungspreis 2017. Ultraflache Chips (gedruckte Schaltkreise) auf Verpackungen könnten künftig mit Geldkarten kommunizieren. Das würde eine bargeld- und kassenlose Zahlung ermöglichen. Gedruckte Elektronik steht noch am Anfang einer rasanten Entwicklung. Druckereien tun schon heute gut daran, sich auf die drastischen Veränderungen einzustellen.