Ich bin ja seit einiger Zeit, genauer gesagt seit meinem Geburtstag, stolzer Besitzer eines 3D Druckers. Den habe ich mir zum Geburtstag gewünscht und tatsächlich auch bekommen. Hätte ich ihn nicht geschenkt bekommen, hätte ich ihn mir früher oder später wahrscheinlich auch selbst gekauft. Geliebäugelt hatte ich ja schon lange mit einem 3D Drucker. Allerdings verbunden mit einem langen „Hin- und Herüberlegen“.
3D Druck – ein komplexes Thema
Denn schließlich war das Interesse an einem solchen Drucker eher der Tatsache geschuldet, dass ich die Technik interessant finde (wie sollte es auch anders sein) und außerdem ist ja schon irgendwie cool am Computer konstruierte Modelle und Objekte auch physisch drucken zu können. Von der Anschaffung abgehalten hatte mich bislang allerdings immer die Tatsache, dass es zumindest für mich eher eine Spielerei wäre und ich zunächst keine sinnvolle und dauerhafte Anwendungsmöglichkeit für mich gesehen habe. Zumal ein 3D Drucker und das notwendige Material (Filament) nicht zwangsläufig günstig sind. Hinzu kommt, dass das Thema 3D Druck durchaus komplex ist und es schon ein gewisses Maß an Einarbeitung benötigt um mehr als einen einfachen Testdruck aus dem Drucker herauszubekommen. Alles Dinge, die wohl auch viele andere vom Kauf eines eigenen 3D Druckers abhalten, obwohl diejenigen vielleicht tatsächlich das ein oder andere zum Ausdrucken hätten. Die Stichworte hier wären Prototyping oder auch Werbegeschenke. Allerdings liegt hier die Lösung dann manchmal in der Beauftragung eines Dienstleisters wie 3D Druck München, die den Ausdruck dann übernehmen können. Das kann dann durchaus Zeit und aufgrund des komplexen Themas auch mal Nerven sparen.
Die Sache mit den Materialien
Aber warum ist beim 3D Druck soviel Einarbeitung notwendig? Nun, das fängt schon damit an, dass es unterschiedliche Materialen gibt, die sogenannten Filamente, welche mit einem FDM 3D Drucker verarbeitet werden können. Alle Materialien (PLA, PETG, ABS, TPU usw) haben unterschiedliche Eigenschaften und Anwendungsbereiche. So ist PLA zwar sehr einfach mit einem Drucker zu verarbeiten, ist dafür sehr steif und bricht deshalb sehr schnell. Dafür ist es lebensmittelecht, recht unempfindlich gegen chemische Mittel wie Aceton und UV stabil. Allerdings hält es keine hohen Temperaturen aus. Wer also eine Smartphone Halterung aus PLA für das Auto drucken möchte, kann im Sommer durchaus eine nicht ganz so schöne Überraschung im Auto erleben. Schließlich kann es in einem geparkten Fahrzeug in der Sonne sehr schnell, sehr heiss werden. Wer das vermeiden will, muss zu einem Material wie ABS greifen. Dies lässt sich aber schwieriger verarbeiten, da es dazu neigt sich beim Druck zu verziehen. Es muss zudem bei höheren Temperaturen gedruckt werden. Zudem dünstet es beim Druck aus. Das riecht nicht nur unangenehm, sondern ist auch nicht sonderlich gesund. Und das sind nur zwei Beispiele für Materialien. (Drucker die mit UV-härtenden Kunstharz drucken sind da noch mal ein ganz anderes Thema).
Selbst erstellen oder im Web herunterladen?
Das nächste Thema, welches den 3D Druck komplex macht, sind die Objekt die gedruckt werden sollen. Diese müssen ja zunächst einmal erstellt werden. Hierzu eigenen sich entsprechende Softwarelösungen wie Autodesks Fusion 360 oder das kostenlose SaaS TinkerCAD. Auch in eine solche Softwarelösung muss man sich auch erst einmal hineinarbeiten.
Allerdings besteht für Leute, die das nicht wollen, noch die Möglichkeit im Web auf verschiedenen Portalen enorm viele Vorlagen zu finden. Aber wie bei so vielen Dingen gilt auch hier: Wirklich cool wird es erst, wenn man wirklich was ganz eigenes erstellt.
Kein 3D Druck ohne Slicer
Aber das Erstellen der Vorlage (oder deren Auffinden im Web) ist natürlich nur ein Teil. Das zu druckende Objekt muss vor dem Druck auch noch vorbereitet werden. Hier kommen sogenannte Slicer zum Einsatz. Im Prinzip teilen diese ein 3D Objekt in Schichten auf, so dass ein 3D Drucker sie auch drucken kann. Auch werden mit einer solchen Software Stützen, sogenannte Supports, in das Objekt eingefügt. Diese kommen bei starken Überhängen im Objekt zum Einsatz. Denn in die Luft drucken kann ein 3D Drucker nicht.
Auch legt man mit einem Slicer noch viele weitere Paramenter für den Ausdruck fest. Hierzu zählen zum Beispiel die Temperatur der Druckdüse und des Druckbettes oder auch die Schichthöhe. Allein die enorme Anzahl dieser Paramenter sind eine Wissenschaft für sich. All das, die Parameter und das geslicete Objekt, packt der Slicer dann in einen Code, den der 3D Drucker dann verarbeiten kann.
Geduld – die braucht man wirklich
Und dann heisst es, sobald der Druck begonnen hat, Geduld zu haben. Denn ein Ausdruck kann sich durchaus über viele Stunde hinwegziehen. Das können durchaus 10 Stunden, 20 Stunden oder sogar noch mehr werden. Je nach Größe des Objekts. Hat man seine „Hausaufgaben“ nicht gemacht und es geht zum Beispiel kurz vor Ende des Ausdruckes etwas schief, dann ist das natürlich mehr als ärgerlich.
Aber wenn man alles richtig macht, kommt am Ende sicher das ein oder andere tolle Objekt aus dem Drucker. Und dann macht das Ganze wirklich ne Menge Spass. Ob ich mittlerweile eine sinnvolle Anwendungsmöglichkeit für meinen 3D Drucker gefunden habe? Nein! Aber 3D Druck macht trotzdem jede Menge Fun. Und deswegen allein lohnt es sich schon.
Das ist so ein geniales Thema. Ich hätte das gerne als Kind gehabt. Playmobil kaputt? Kein Problem, einfach neu printen und weiterspielen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind ja wirklich unendlich.