Ein weiteres Kapitel der Online-Geschichte schließt sich: Google hat beschlossen, die Cache-Funktion zu deaktivieren, und damit verabschieden wir uns von der Möglichkeit, vergangene Versionen von Webseiten im Handumdrehen zu durchforsten.
Was genau ist der Google Cache?
Für diejenigen, die sich fragen, was es mit dem Google Cache auf sich hat: Jede im Google-Cache gespeicherte Seite ist im Grunde ein HTML-Backup des Seiteninhalts, das während eines Google-Crawls erstellt wurde. Der Cache als Ganzes besteht aus diesen Backup-Seiten. Wenn du dir die zwischengespeicherte Version deiner Webseite ansiehst, wird sie in etwa so aussehen wie zum Zeitpunkt des Crawls – ein Snapshot vergangener Webmomente.
Hintergründe: Warum das Ende der Cache-Funktion?
Warum Google diese Funktion einstampft? Laut Danny Sullivan, einem Top-Manager bei Google, liegt es daran, dass sich die Gesamtqualität des Internets verbessert hat. In den Anfangstagen des Caches war es entscheidend, die aktuellsten Versionen von Webseiten sicherzustellen. Doch mit der Stabilität des Internets hat Google beschlossen, dass die öffentliche Verfügbarkeit des Caches nicht mehr notwendig ist.
Vielfältige Funktionen des Caches: Mehr als nur Zeitreisen
Der Google Cache war nicht nur ein Werkzeug, um in der Zeit zurückzureisen und vergangene Versionen von Webseiten zu betrachten. Es handelte sich auch um eine Sammlung von Backup-Seiten, die dazu diente, gelöschte Inhalte und falsche Dementis aufzudecken. Gerichte verließen sich oft auf den Google-Zeitstempel als Beweismittel für die Existenz bestimmter Online-Inhalte. Doch trotz seiner Funktionalitäten hatte der Nutzer wenig Kontrolle darüber, welche Seiten gespeichert wurden, und nicht alle Inhalte, einschließlich Grafiken, wurden vollständig erfasst.
Wie sieht die Zukunft ohne öffentlichen Cache-Zugang aus?
Aktuell kannst du immer noch manuell auf den Cache zugreifen, indem du einen speziellen Link verwendest, wie zum Beispiel „https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:addis-techblog.de„. Aber auch diese Möglichkeit wird in absehbarer Zeit verschwinden, so Sullivan. Als alternative Überlegung erwägt Google, Links auf das durch Spenden finanzierte Internet Archive zu setzen, das eine Vielzahl von Webseiten-Kopien in seiner Wayback Machine archiviert und einen präzisen Blick in die Vergangenheit ermöglicht.
Ausblick auf die digitale Gedächtnislandschaft
In einer Zeit des Wandels, in der der Google Cache seine Pforten schließt, stellt sich die Frage, wie wir künftig auf vergangene Versionen von Webseiten zugreifen werden. Mit einem Blick auf das Internet Archive könnte sich eine alternative Lösung bieten. Wir sind gespannt, wie diese Veränderung das Surfen im Netz beeinflussen wird und ob sich neue Wege für das digitale Gedächtnis auftun werden.
Bis bald!