Das Zusammenspiel von Big Data, Künstlicher Intelligenz und der Datenanalyse beeinflusst mittlerweile zahlreiche Aspekte des täglichen Lebens. Die Aufzeichnung des Nutzerverhaltens liefert wertvolle Hinweise auf die Akzeptanz von digitalen Produkten und bereitet damit den Boden für Verbesserungen und Innovationen auf. In der Wissenschaft und Forschung hat Big Date jedenfalls längst seinen Platz gefunden. Jetzt findet die Technologie ihren Weg in die praktische Anwendung.
Das zeigt sich auch beim Spielverhalten, schließlich kommt Künstliche Intelligenz in der Gaming-Branche schon seit Längerem erfolgreich zum Einsatz. Das Sammeln von Daten erweist sich als ideales Fundament, um Fehler und Muster zu erkennen und um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Dies haben auch Pokerprofis erkannt und entwickeln daher so ihre Strategien weiter.
Verbesserung der Einschätzung und Spielverhalten
Der Erfolg beim Pokern basiert vorwiegend auf mathematischen Wahrscheinlichkeiten, Menschenkenntnis und Psychologie. Je mehr Daten ein Spieler zur Verfügung hat, desto genauer kann er seine Gegner einschätzen und sein eigenes Spielverhalten am Tisch danach ausrichten. Mit der Digitalisierung des Spiels eröffneten sich daher ungeahnte Möglichkeiten. Seither werden unzählige Spieldaten und Verhaltensweisen erfasst und könnten für die Analyse verwendet werden. Dabei eröffnet sich eine wahre Fundgrube.
Wer Muster erkennt und Schwächen aufdeckt, kann so sein eigenes Spiel verbessern. Poker gilt zwar als Kartenspiel, das auf Plattformen wie PokerStars schnell zu erlernen ist, doch erst das fortlaufende Training und der Austausch mit anderen Spielern macht aus einem Anfänger einen Profi. Die Rangfolge der Pokerblätter umfasst lediglich zehn Kombinationen, doch die Spielweise am Tisch ist, je nach gespielten Karten, nahezu unendlich. Je mehr Wissen man auf Basis echter Daten sammelt, desto eher versteht man also Spielzüge, deren Wirkung sich nicht auf den ersten Blick erschließt.
Enthüllt fast alle Geheimnisse
Der Schlüssel zum Erfolg wird daher zunehmend das Data-Mining. Dieses gilt als Schlüssel zur strategischen Optimierung. Konkret extrahieren Spieler aus der Masse an Daten jene Informationen, die relevant sein können. Wenn sie zu einer besseren Entscheidungsfindung im Spiel führen, haben sie ihren Zweck erfüllt.
Um dies zu gewährleisten, kann man die zur Verfügung stehenden Daten mithilfe verschiedener Techniken gliedern. So teilt die Clusteranalyse beispielsweise Spieler in unterschiedliche Kategorien ein. Beim Pokern unterscheidet man zwischen aggressiven, passiven und tighten Gegnern. Ist eine grundsätzliche Zuordnung getroffen, können Profis sofort erkennen, wie sie gegen diesen Typ von Gegner auftreten müssen, um langfristig erfolgreich zu sein.
Einen Schritt weiter geht da schon die sogenannte prädiktive Analytik. Sie kann bis zu einem bestimmten Grad die Zukunft voraussagen. Dazu sind jedoch enorme Datenmengen nötig, um die richtige Vorhersage in bestimmten Situationen treffen zu können. Die Prognosen basieren auf historischen Daten und werden dazu verwendet, um Spielzüge zu planen. Statistische Modelle errechnen dabei Wahrscheinlichkeiten und zeigen den richtigen Weg.
Wer hingegen ins Detail gehen möchte, kann mit einer Regressionsanalyse Zusammenhänge im Spiel aufdecken. So zeigt sich beispielsweise, wie hoch eine Wette im Spiel sein muss, um einen Gegner aus der Hand zu vertreiben oder ihn zum Verbleib zu animieren. Auch greifen mathematische Wahrscheinlichkeiten, die auf Basis historischer Daten errechnet werden können.
Vorsprung durch Analyse
Diese Werkzeuge können Spielern enormes Wissen vermitteln und so ihr Spiel dramatisch beeinflussen. Immerhin geht es beim Pokern vor allem um die Analyse des gegnerischen Verhaltens. Dieses wird durch eine Aufzeichnung seiner Spieldaten offengelegt. Damit müssen sich Profis nicht länger auf ihre Einschätzung und ihr Gedächtnis verlassen, sondern können die Stärken und Schwächen ihrer Gegner vorab identifizieren. Wer über dieses Wissen verfügt, kann seinen Gegner bei zukünftigen direkten Duellen gezielt ausspielen. Dieser Vorsprung lässt sich im Idealfall auf zahlreiche Spielzüge direkt herunterbrechen und einsetzen.
So wird der Gegenspieler fast automatisch zum gläsernen Menschen. Doch die offensichtlichen Vorteile bedeuten nicht automatisch, dass sich zukünftig jeder auf die technische Analyse verlassen wird, wenn es darum geht, seine Gegner beim Pokern zu bezwingen. Immerhin argumentieren zahlreiche Spieler zurecht, dass so die menschliche Komponente in der Strategie verloren geht. Der Vorteil würde nur bei jenen Spielern liegen, die über die entsprechenden Mittel verfügen, um diese Tools zu nutzen. Das Thema bleibt daher weiter in Diskussion, auch wenn die technischen Möglichkeiten rasant voranschreiten.