Die Anforderungen an moderne Webseiten und Apps steigen stetig. Die Nutzer erwarten heute blitzschnelle Ladezeiten, intuitive Benutzeroberflächen und Inhalte, die nahtlos über verschiedene Endgeräte hinweg funktionieren.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, setzen immer mehr Unternehmen auf sogenannte Headless-CMS. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und warum gilt diese Technologie als wegweisend für die Zukunft der Webentwicklung? Der folgende Artikel erklärt es.
Trennung von Frontend und Backend
Traditionelle Content Management Systeme vereinen das Backend − in dem Inhalte erstellt und verwaltet werden − und das Frontend − welches die Inhalte auf der Webseite anzeigt − in einem System.
Diese Struktur hat sich über viele Jahre bewährt. Heute stößt sie jedoch zunehmend an ihre Grenzen, wenn es darum geht, Inhalte über verschiedenste Kanäle und Geräte auszuspielen.
An diesem Punkt setzen Headless-CMS an. Diese Systeme trennen das Backend vom Frontend und stellen die Inhalte über ein API, ein Application Programming Interface, bereit. Dadurch können Entwickler die Inhalte flexibel in Webseiten, mobile Apps oder sogar Smart-Devices integrieren − ohne dabei an das CMS-Frontend gebunden zu sein.
Flexibilität und Zukunftssicherheit
Durch diese Entkopplung bietet ein Headless-CMS deutlich mehr Flexibilität. Entwickler können jede beliebige Technologie für das Frontend nutzen und sind nicht mehr an das − oft veraltete oder unflexible − Design traditioneller CMS gebunden.
Gerade in einer Zeit, in der neue Technologien in rasanter Geschwindigkeit auf den Markt kommen, ist dies ein entscheidender Vorteil. Unternehmen können auf diese Weise ihre Webseiten oder Apps zukunftssicher gestalten und außerdem schnell auf neue Anforderungen reagieren.
Für große Unternehmen, die eine komplexe, globale Webseite managen, ist allerdings ein Enterprise-CMS oft die bessere Wahl. Ein solches System bietet nämlich zusätzliche Funktionen für die Verwaltung und Skalierung von Inhalten in großem Umfang.
Performance und Ladezeiten
Neben der hohen Flexibilität besteht ein weiterer großer Vorteil des Headless-CMS in seiner Performance. Da das Frontend von Grund auf individuell entwickelt wird, kann die Webseite optimal auf Performance getrimmt werden.
So lassen sich Ladezeiten erheblich reduzieren. Dies kommt nicht nur den Nutzern zugute, sondern hat außerdem positive Auswirkungen auf das Ranking in den Suchmaschinen. Google hat in den letzten Jahren immer wieder auf die große Bedeutung von Ladezeiten hingewiesen. Unternehmen mit langsamen Webseiten riskieren also wertvolle Sichtbarkeit.
Der Content-First-Ansatz
Ein Headless-CMS unterstützt den “Content-First“-Ansatz. Bei diesem werden die Inhalte zentral erstellt und von dort aus in alle benötigten Kanäle verteilt. Dies bedeutet, dass ein Inhalt nur einmal erstellt werden muss, und anschließend auf einer Webseite, in einer App oder sogar auf einem digitalen Werbebildschirm angezeigt werden kann.
Besonders in der heutigen Zeit, in der Inhalte oft schnell und über viele Kanäle hinweg verteilt werden müssen, ist dies ein entscheidender Vorteil. Zudem ermöglicht es, Inhalte ohne technische Hürden für unterschiedliche Plattformen anzupassen. Dies sorgt für eine konsistente Nutzererfahrung.
Dennoch: Headless ist nicht für jeden die beste Lösung
Trotz der vielen überzeugenden Vorteile ist ein Headless-CMS nicht für jedes Unternehmen die beste Lösung. Kleinere Webseiten oder Blogs, die keine komplexe Multichannel-Strategie verfolgen, profitieren möglicherweise nicht so sehr von der zusätzlichen Flexibilität, die ein Headless-CMS bietet.
Für solche Anwendungsfälle sind klassische CMS häufig weiterhin die bessere und einfachere Wahl , da sie mit weniger technischem Aufwand verbunden sind. Doch sobald die Anforderungen wachsen und es um die Ausspielung von Inhalten auf verschiedenen Kanälen geht, wird ein Headless-CMS zur zukunftssicheren Option.