Stell dir vor, du klickst auf einen Link, der dir das nächste große Tech-Highlight oder einen geheimen Leak verspricht – und stattdessen läuft plötzlich ein 80er-Jahre-Popsong. Willkommen beim Rickrolling, dem charmantesten Internetstreich der letzten zwei Jahrzehnte. Aber wie kam es dazu – und warum funktioniert er immer noch so gut?
Was ist Rickrolling?
Rickrolling ist ein Internet-Meme – genauer gesagt: ein viraler Prank, bei dem du über einen täuschend echten Link dazu gebracht wirst, dir das Musikvideo von „Never Gonna Give You Up“ von Rick Astley anzusehen. Der Link wirkt vertrauenswürdig, der Kontext ist oft seriös oder spannend. Doch was folgt, ist kein brisantes Video – sondern ein musikalischer Ausflug in die späten 80er.
Wer das Opfer dieses Streichs wird, wurde „gerickrolled“ – und zwar auf die wohl charmanteste Art.

Der Ursprung: 4chan, GTA und ein verdammt eingängiger Song
Seinen Anfang nahm Rickrolling im Jahr 2007 auf der Plattform 4chan. In einem Forum-Thread zum damals heiß erwarteten Spiel Grand Theft Auto IV wurde ein Link mit den Worten „exklusiver Trailer“ geteilt. Doch wer klickte, landete nicht bei explosiven Spieleszenen – sondern bei einem fröhlich tanzenden Rick Astley, der seine unsterbliche Zeile sang:
“Never gonna give you up, never gonna let you down…”
Dieser erste „Rickroll“ zündete – und das Netz konnte nicht mehr aufhören zu lachen. Innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich das Meme wie ein Lauffeuer. Und auch 15 Jahre später ist es noch längst nicht tot.
🎬 Das Original-Video zum Rickroll-Klassiker:
Warum funktioniert Rickrolling so gut?
Es gibt viele virale Memes – doch kaum eines hat sich so lange gehalten wie Rickrolling. Warum? Weil es einfach genial simpel ist – und eine perfekte Mischung aus Humor, Nostalgie und Überraschung bietet.
Harmlos, aber wirkungsvoll
Rickrolling ist kein böswilliger Streich. Niemand wird beleidigt, nichts wird zerstört. Es ist ein kollektives Schmunzeln über die eigene Leichtgläubigkeit – und genau das macht es so sympathisch.
Der Überraschungseffekt
Du erwartest etwas völlig anderes – einen Leak, ein heißes Gadget, ein nervenaufreibendes Video – und bekommst stattdessen… Rick. Diese plötzliche Kehrtwende sorgt für einen kurzen Schockmoment – gefolgt von Lachen.
Nostalgie & Kultfaktor
„Never Gonna Give You Up“ ist ein typisches Produkt der 80er: Synthiepop, Schulterpolster und Tanzmoves, die heute charmant aus der Zeit gefallen wirken. Genau diese Retro-Vibes machen das Ganze so ikonisch.
Rickrolling heute: Vom Meme zum Mainstream
Was einst ein Insider-Gag unter Nerds war, ist heute Teil der Popkultur. Rickrolling wurde in TV-Shows, bei Sportveranstaltungen, von YouTubern, Prominenten und sogar von Unternehmen verwendet.
Ein paar Highlights:
- Barack Obamas Wahlkampfteam wurde in einem Werbespot gerickrolled.
- Die US Air Force nutzte das Meme in einem offiziellen Tweet.
- Rick Astley selbst nimmt’s mit Humor – und hat in mehreren Interviews betont, dass er es „liebt, Teil eines solchen Phänomens zu sein“.
Kann man sich gegen Rickrolling schützen?
Theoretisch ja – praktisch eher nicht. Man kann versuchen, Links zu prüfen (etwa über die Vorschau oder durch Vermeidung von Kurzlinks wie bit.ly). Doch genau das würde den Spaß ruinieren. Wer sich regelmäßig im Internet bewegt, muss damit leben:
Irgendwann erwischt es dich. Garantiert.
Fazit: Ein Meme, das nie alt wird
Rickrolling hat alle Merkmale eines großartigen Internet-Memes: Es ist lustig, einprägsam, unvorhersehbar und – ganz wichtig – es verletzt niemanden. Stattdessen bringt es Menschen weltweit zum Lachen – und genau das braucht das Internet heutzutage mehr denn je.
Also: Wenn du das nächste Mal einen vermeintlich heißen Link anklickst, der dir das absolute Tech-Highlight verspricht…
…und dir plötzlich ein gewisser rotblonder Brite mit Mikrofon entgegenlächelt –
dann weißt du Bescheid.