Während sich in den letzten Wochen und Monaten alles um das nahende Support-Ende von Windows 10 drehte, gehen zwei andere wichtige Termine fast völlig unter. Microsoft beendet in Kürze auch den Support für Windows 11 22H2 und Windows 11 23H2 – und letztere Version betrifft sehr viele Privatanwender. Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen und zu handeln.
Der große Trubel um Windows 10

Ja, morgen ist es soweit: Am 14. Oktober 2025 veröffentlicht Microsoft zum letzten Mal ein reguläres Sicherheits-Update für Windows 10. Für die meisten Nutzer bedeutet das: Jetzt ist Handeln angesagt. Die Optionen sind vielfältig:
- Du kannst eine der Möglichkeiten nutzen, um noch ein weiteres Jahr lang kostenlose Updates für Windows 10 zu erhalten
- Es gibt sogar eine spezielle Lösung, um bis 2032 Updates für Windows 10 zu bekommen
- Du aktualisierst deinen Windows-10-PC auf Windows 11 (sofern die Hardware mitspielt)
- Du kaufst dir einen neuen Rechner mit Windows 11
- Du wechselst zu einer Linux-Distribution
- Oder vielleicht ist ja auch ein Mac eine Option für dich
Aber während alle Augen auf Windows 10 gerichtet sind, gehen zwei andere Support-Enden fast komplett unter. Und eines davon betrifft möglicherweise auch dich direkt.
Windows 11 22H2: Morgen ist bereits Schluss
Zeitgleich mit Windows 10 endet morgen, am 14. Oktober 2025, auch der Support für Windows 11 22H2. Microsoft veröffentlicht zum letzten Mal Sicherheits-Updates für diese Version. Allerdings sind nicht alle Nutzer betroffen – die Einstellung betrifft ausschließlich diese Editionen:
- Enterprise
- Education
- IoT Enterprise
Wenn du Windows 11 im privaten Bereich nutzt, bist du von diesem Support-Ende nicht betroffen, da die Home- und Pro-Editionen von 22H2 bereits früher aus dem Support gefallen sind.
Windows 11 23H2: Der kritische Termin im November
Deutlich wichtiger und weitreichender ist das Support-Ende von Windows 11 Version 23H2. Diese Version ist nämlich auch für Privatanwender hochrelevant – und das betrifft potenziell Millionen von Nutzern.
Am 11. November 2025, also am übernächsten Patchday, wird Microsoft das letzte Mal Sicherheits-Updates für Windows 11 23H2 veröffentlichen. Das November-2025-Update wird das finale sein. Betroffen sind:
- Windows 11 23H2 Home
- Windows 11 23H2 Pro
Die gute Nachricht für Geschäftskunden: Die Enterprise- und Education-Editionen erhalten noch bis zum 10. November 2026 – also ein weiteres Jahr – Sicherheitsupdates.
Warum ist das Support-Ende so wichtig?
Nach dem 11. November 2025 werden neu entdeckte Sicherheitslücken in Windows 11 23H2 nicht mehr geschlossen. Dein System wird damit zunehmend anfälliger für Cyberangriffe, Malware und andere Bedrohungen. Auch der Microsoft-Support wird dir nicht mehr helfen können – stattdessen wirst du direkt zum Upgrade auf eine unterstützte Version aufgefordert.
Ein Windows-System ohne aktuelle Sicherheitsupdates ist wie ein Haus mit offenen Türen und Fenstern in einer unsicheren Gegend. Technisch funktioniert zwar noch alles, aber die Risiken steigen mit jedem Tag.
Was solltest du jetzt tun?
Wenn du noch Windows 11 Version 23H2 Home oder Pro verwendest, ist es höchste Zeit zu handeln. Der empfohlene Weg ist klar: Aktualisiere dein System auf Windows 11 24H2, auch bekannt als Windows 11 2024 Update. Diese Version ist seit Oktober 2024 allgemein verfügbar und wird kontinuierlich mit Sicherheitsupdates versorgt.
So überprüfst du deine Windows-Version:
- Drücke Windows-Taste + I für die Einstellungen
- Gehe zu „System“ und dann zu „Info“
- Schaue bei „Windows-Spezifikationen“ nach der Version
Steht dort „23H2“ oder sogar noch „22H2“, solltest du umgehend handeln.
Die Migration zu 24H2
Läuft Windows 11 24H2 auf deinem System stabil, kannst du vorerst dabei bleiben. Sobald Microsoft die nächste Version – Windows 11 25H2 – für deinen Rechner freigibt, kannst du dann auch auf diese aktualisieren. Aber zunächst ist der Sprung auf 24H2 der wichtige Schritt.
Vorsicht: Bekannte Probleme mit Windows 11 24H2
Bevor du euphorisch das Update startest, solltest du wissen: Windows 11 24H2 ist nicht ganz problemfrei. Microsoft verhindert das automatische Update, wenn bekannte Gründe vorliegen, an denen die Installation scheitern könnte. Diese Schutzmaßnahmen nennt Microsoft „Safeguard Holds“.
Intel Audio-Treiber können Probleme machen
Ein häufiges Problem sind veraltete Intel Smart Sound Technology (Intel SST) Audio Controller-Treiber. Auf betroffenen Systemen kann Windows 11 24H2 sogar einen Blue Screen of Death (BSOD) verursachen. Microsoft hat deshalb eine Kompatibilitätssperre eingerichtet.
Die Lösung: Du musst vor dem Update auf Version 24H2 neuere Versionen der Intel SST Audio Controller-Treiber installieren. Das Problem ist behoben, wenn du die Intel Smart Sound Technology-Treiber auf Version 10.30.00.5714 oder höher aktualisierst. Du findest diese Treiber entweder über Windows Update oder auf der Intel-Website.
Webcam-Probleme bei bestimmten Kameras
Auch integrierte Kameras mit Objekt- oder Gesichtserkennung können Schwierigkeiten bereiten. Nach der Installation von Windows 11 24H2 kann es zu Problemen bei der Verwendung der Kamera-App und Windows Hello kommen. Microsoft hat auch hier eine Kompatibilitätssperre aktiviert, um betroffene Geräte zu schützen.
Wallpaper-Software als Stolperstein
Interessanterweise können auch Programme zum Anpassen von Hintergrundbildern Probleme verursachen. Bestimmte Wallpaper-Anwendungen von Drittanbietern sind nicht mit Windows 11 24H2 kompatibel und können zu Systeminstabilität führen.
Weitere bekannte Probleme
In den ersten Wochen nach dem Rollout von 24H2 gab es zusätzlich Berichte über:
- Bluetooth-Verbindungsprobleme
- Audio-Ausfälle über Kopfhörer
- Probleme mit bestimmten Gaming-Anwendungen
- Schwierigkeiten mit VB-Audio-Software
- Inkompatibilitäten mit bestimmter Asus-Hardware
Viele dieser Probleme wurden mittlerweile durch Updates behoben, aber es lohnt sich, vor dem großen Versionssprung die aktuellen Problemlisten zu checken.
So gehst du das Update richtig an
Um Probleme zu vermeiden, folge diesen Schritten:
- Erstelle ein Backup: Sichere alle wichtigen Daten auf einer externen Festplatte oder in der Cloud
- Aktualisiere Treiber: Besonders Audio-Treiber und Webcam-Treiber sollten auf dem neuesten Stand sein
- Prüfe die Kompatibilität: Schaue auf der Microsoft-Website nach bekannten Problemen mit deiner Hardware
- Deinstalliere kritische Software: Wallpaper-Tools oder andere Anpassungsprogramme solltest du vorübergehend entfernen
- Starte das Update: Gehe zu Windows Update in den Einstellungen und suche nach Updates
Wenn das Update blockiert wird
Falls Windows Update dir mitteilt, dass dein Gerät für 24H2 noch nicht bereit ist, erscheint eine entsprechende Meldung. In diesem Fall:
- Warte nicht einfach ab – recherchiere, welches Problem vorliegt
- Aktualisiere betroffene Treiber oder Software
- Prüfe regelmäßig, ob die Blockade aufgehoben wurde
Microsoft nimmt diese Schutzmaßnahmen sehr ernst. Die Safeguard Holds werden erst aufgehoben, wenn bekannte Probleme gelöst sind.
Die Zeit läuft
Du hast jetzt noch etwa einen Monat Zeit, um dein System auf Windows 11 24H2 zu aktualisieren, bevor der Support für 23H2 endet. Das mag nach viel Zeit klingen, aber in der IT-Welt vergeht ein Monat schneller als gedacht.
Nutze die verbleibende Zeit weise:
- Informiere dich über mögliche Hardware-Inkompatibilitäten
- Erstelle Backups deiner wichtigen Daten
- Teste nach dem Update alle wichtigen Anwendungen
- Halte deine Treiber aktuell
Warum Microsoft so schnell neue Versionen einstellt
Du fragst dich vielleicht, warum Microsoft den Support für relativ neue Windows-Versionen so schnell einstellt. Die Antwort liegt in der neuen Update-Strategie: Microsoft möchte, dass möglichst viele Nutzer auf der neuesten Version laufen. Das erleichtert die Wartung, verbessert die Sicherheit im gesamten Ökosystem und ermöglicht es Microsoft, neue Features schneller auszurollen.
Anders als früher, wo Windows-Versionen viele Jahre unterstützt wurden, folgt Windows 11 einem agileren Ansatz mit kürzeren Support-Zyklen für Feature-Updates.
Fazit: Handle jetzt, nicht später
Das Support-Ende von Windows 11 23H2 am 11. November 2025 betrifft sehr viele Nutzer – möglicherweise auch dich. Während alle über Windows 10 reden, solltest du nicht vergessen zu prüfen, welche Windows-11-Version du eigentlich verwendest.
Ein Update auf 24H2 ist nicht optional, sondern notwendig für die Sicherheit deines Systems. Die bekannten Probleme klingen zunächst beunruhigend, aber mit der richtigen Vorbereitung lässt sich das Update in den meisten Fällen problemlos durchführen.
Also: Überprüfe heute noch deine Windows-Version, sichere deine Daten und plane das Update ein. Deine Cybersicherheit wird es dir danken.
