Fragt man einen Biologen, wird er auf die Frage wofür die Abkürzung DNS steht, sagen: Desoxyribonukleinsäure. Wir IT-Menschen werden da nur müde lächeln, denn DNS steht natürlich für Domain Name System und das ist gelinde gesagt einer der wichtigsten Dienste des Internets. Ohne DNS hätte das Internet sicherlich nicht den Verbreitungsgrad, den es heute hat. Es wäre allenfalls ein Nerd-Phänomen geblieben. (Anfangs war es das ja auch)
Das A und O des Internets: Die Namensauflösung
Die Aufgabe des Domain Name Systems ist klar. Ein Nutzer (was in der Regel ein Mensch ist) gibt z.B. eine für ihn gut merkbaren Domain Namen in den Browser ein. Der Browser (bzw der DNS Client um genau zu sein) schickt daraufhin eine Anfrage an einen bekannten DNS Server. Dieser wiederrum findet die zu diesem Domainnamen gehörige IP-Adresse heraus und schickt diese zurück an den DNS Client. Nun kann der anfragende Computer, da er ja jetzt die enstprechende IP Adresse kennt, den Server kontaktieren auf dem z.B. ein Blog gespeichert. Was ja im Grunde auch der Sinn von Webhosting ist. Man will ja auch als Blogger oder Webseiten Betreiber, dass die eigene Seite auf einfache Art und Weise aufrufbar ist. Das Domain Name System ist also im Grund nichts anderes als ein Telefonbuch. Würde es dieses „Telefonbuch“ aber nicht geben, müsste man umständlich IP-Adressen in den Browser tippen! Und wer will das schon?
Mangel an aussagekräftigen Domainnamen
Einen großen Nachteil hat dieses System allerdings. Irgendwann sind alle aussagekräftigen Domainnamen belegt bzw registriert. Wer schon einmal versucht hat eine Domain zu registieren, stellt schnell fest, dass die Wunschdomain mit großer Wahrscheinlichkeit schon im Besitz eines anderen ist. Im Grunde bleibt dann nur die Möglichkeit die eigene Phantasie spielen zu lassen. Heraus kommen dann Phantasienamen oder Bandwurmdomains. Eine schon registrierte Domain kaufen geht natürlich auch, sofern sie zum Verkauf angeboten wird. Hier hat sich, aufgrund der Knappheit an guten Domainnamen, ein reger Handel entwickelt. Wer selbst schon Besitzer eines wirklich coolen Domainnamens ist, kann sich natürlich selbst auch dazu entscheiden, diesen zu verkaufen. Je nach Nachfrage lassen sich hier durchaus Preise bis zu einigen tausend Euro erzielen. Allerdings wäre das eine wirklich Ausnahme. In der Regel ist es deutlich weniger.
Hi Andreas!
Klasse Artikel, sehr informativ. Ich finde es schon fast erschreckend wie die Domains sich entwicklen. Mittlerweile findest du ja in aussagekräftigen Domains nicht das was du wirklich suchst… Und die Endungen werden auch immer kurioser: .de, .co, .eu, .whatever!! Wer soll da bloß noch durchblicken!
Grüße
Ich hoffe, dass sich das Ende 2013 mit den Sonderdomain-Endungen wieder etwas entspannen wird. Dann wird es nämlich die neuen TLDs wie .berlin, .web oder .app geben. Was allerdings an Domainnamen angeht die im Wörterbuch stehen: Die dürften auch dann noch wieder etwas Mangelware sein. Zumindestens nach einem Jahr oder etwas mehr.