Ja, er ist wieder verliehen: Der Big Brother Award 2013. Und einer der Gewinner in der Kategorie Arbeitswelt ist Apple für seine umfassende Kamera-Überwachung. Weitere Gewinner in den unterschiedlichen Kategorieen sind Google Inc, die Bundespolizei, die Ministerpräsidenten der Bundesländer und die Deutsche Post Adress GmbH und Co KG.

Der Big Brother Award 2013

Der Big Brother Award wird jährlich vergeben und soll die öffentliche Diskussion bezüglich Privatsphäre und Datenschutz antreiben und fördern. Mit diesem Award solle deutlich gemacht werden, wie missbräuchlich diesbezüglich der Umgang mit Informationen und Technik von verschiedenen Unternehmen, Personen und Einrichtungen ist.

Dabei wird immer sehr Ausführlich begründet, warum jemand diesen Negativ-Preis erhält. Dies gilt auch für den Big Brother Award 2013.

Wer hat den Preis 2013 gewonnen und weshalb?

Apple Retail Germany GmbH in der Kategorie Arbeitswelt

Flächendeckende Kameraüberwachung in Verkaufs- und Lagerräumen und sogar in den Pausenräumen der Apple Stores in Deutschland sei der Grund für die Preisvergabe. Laut Big Brother Award sei die Art der Totalüberwachung von Beschäftigten in Deutschland rechtlich  nicht zulässig. Zudem zeige sich die Apple Retail Germany GmbH laut Big Brother Award Begründung uneinsichtig:

Zum Beispiel wurden erst nach zähen Verhandlungen von Datenschutzbeauftragten die Hinweisschilder auf Videoüberwachung im Kundenbereich von Dackelaugenhöhe auf Hüfthöhe korrigiert.

Laut Spiegel Online nannte ein Apple Sprecher diese Anschuldigungen „schlichtweg falsch“. Das Unternehmen respektiere die Privatsphäre jedes Kunden und Mitarbeiters.

Google Inc in der Kategorie Globales Datensammeln

Hier steht Google Sammelwut und Verküpfung der Daten der verschiedenen Google Dienste (Maps, Youtube, Gmail, Google+ usw) zu einem für das Unternehmen nutzbaren Werbeprofil einzelner Personen in der Kritik der Big Brother Award 2013 Jury. Auch Google erklärt diesbezüglich, dass der Schutz der Privatsphäre der Nutzer hohe Priorität geniese.

Weitere Preisträger

Deutsche Post Adress GmbH und Co KG in der Kategorie Wirtschaft, weil das Unternehmen in Postfilialen gesammlelte Adressdatensätze an Werbekunden und Inkasso Firmen verkauft. Die Post selbst kann die Anschuldigungen nicht nachvollziehen. Laut einem Sprecher halte man sich strikt an deutsche Datenschutzgesetzte.

Die Bundespolizei in der Kategorie Behörden & Verwaltung, weil Personen aufgrund ihres äusseren Erscheinungsbildes ( vor allem Hautfarbe und andere biologische Merkmale) gezielt kontrolliert werden.

Und in der Kategorie Politik: Die Ministerpräsidenten der Bundesländer für die Einrichtung des GEZ Nachfolgers Gemeinsamer Beitragsservice.

In den Stellungnahmen der Preisträger fällt oft auf, dass sie ihr handeln oftmals an geltenden Gesetzen ausrichten. Sie also durchaus im Recht seien und sich demenstprechend nichts vorzuwerfen haben. Das mag sein, macht es aber nach meinem subjektiven Empfinden dann auch nicht richtiger. Denn dann stimmen die Gesetzte nicht und sind im Bereich des Schutzes der Privatsphäre bei weitem noch noch ausreichend genug. Allein schon die Tatsache, dass mit meiner Adresse handel betrieben wird, stört mich schon gewaltig. Da versucht man mit allen Mitteln zu verhindern, dass jeder x-beliebige Schmock an deartig private Daten gelangt und ein Tochterunternehmen der Post verhöckert sie. Und das rechtlich gedeckt. Das kann es ja nicht sein.

Andreas

IT Spezialist, Blogger und Hesse. > Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.

2 Antworten

  1. Thorsten sagt:

    Ja, das ist schon so eine Sache mit dem Datenschutz. Viele Unternehmen nehmen es da nicht sooo genau.

    • Gerade die Werbeindustrie ist sehr an vollständigen Datensätzen und Informationen interessiert. Von daher ist das Verhalten, ganz allgemein, wenig verwunderlich.