In der aktuellen Corona Krise steht plötzlich ein Thema auf der Agenda: eine App mit der die Wege und Kontakte von Personen getrackt werden können, die tatsächlich oder potentiel mit SARS-COV 2 infiziert sind. Die IT soll also helfen, die Pandemie einzudämmen.
App soll Infizierte tracken?
Eine solche Tracking App scheint vielleicht im konkreten Fall ein Lösungsansatz sein. Aber sie hat einen bitteren Beigeschmack aufgrund der Risiken in Bezug auf den Datenschutz. Den gerade in der sogenanntem Healthcare IT hat der Datenschutz eine wichtige Rolle vor dem Hintergrund, dass der Schutz sensibler Patientendaten in Deutschland von besonderer Relevanz ist. Eine solche Tracking App würde dies dementsprechend vollkommen wiedersprechen, da hier ja fast frei verfügbar werden würde, ob jemand krank oder gesund ist. Und eine solche App soll ja auch andere warnen, dass sie mit einem COV2 Infizierten in Kontakt waren. Das würde bedeuten, dass solch sensible Informationen durch die App auch ein Nicht-Mediziner weitergegeben würden. Und hier ist schlicht davon auszugehen, dass durchaus negative Konsequenzen für den Einzelnen nach sich ziehen könnte.
Healthcare IT und der Datenschutz
Nicht ohne Grund wird in der Healthcare IT also auf den Datenschutz sehr geachtet. Im Vergleich zu anderen Ländern mag deshalb der informationstechnische Venetzungsgrad in der Medizin rückständig erscheinen. Schließlich führte und führt sogar die Einführung einer elektronischen Gesundheitsakte immer wieder zu hitzigen Diskussionen. Denn in nicht ausreichend gesicherten IT Systemen wäre es zumindest dann potentiell möglich, dass Unbefugte Zugriff auf medizinische Daten einzelner Personen erlangen könnten. Dies hätte mitunter extrem negative Folgen für denjenigen, dessen medizinische Daten in die falschen Hände gelangt sind.
Softwarelösungen für Ärzte und Kliniken
Dementsprechend ist es von enormer Wichtigkeit, dass Ärzte und andere im medizinischen Tätige mit Softwarelösungen arbeiten, die diese hohen Sicherheitsansprüche bedienen. Und dabei ist nicht nur wichtig, dass Diagnosen und Behandlungen sicher elektronische gespeichert und vor Missbrauch geschützt sind. Grundsätzlich müssen sämtliche Informationen, die im mediznischen Bereich anfallen und informationstechnisch bearbeitet werden gesichert werden. Das fängt bei Terminvergaben an, geht natürlich über die direkten Patientendaten bis hin zu Materialbestellungen einer Arztpraxis oder Klinik. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass Ärzte keine IT Spezialisten sind und auch keine sein sollen. Entsprechend einfach müssen Softwarelösungen gestaltet und eventuell auch auf unterschiedliche ärztliche Fachrichtungen zugeschnitten sein. Ein Allgemeinmediziner hat andere Ansprüche an den Funktionsumfang einer Softwarelösung als ein Facharzt. Ein privater, ästhethischer Chirurg wiederrum braucht vielleicht Lösungen, wie zum Beispiel die Klinik-Software Clinicminds, da er ganz andere Arbeitsabläufe hat. Schließlich müssen auch hier nicht nur Termine vergeben und Patienten behandelt werden. Am Ende muss das alles auch nicht abgerechnet werden. Und auch Abrechnungsdaten sind sensible Patientendaten.
Medizin 4.0
Man merkt also, wie wichtig es ist, gerade im medizinischen Bereich auf sichere Softwarelösungen zu setzen. Zumal in Zukunft eine noch viel größere Nutzung und Vernetzung von Daten im Bereich der Medizin zu erwarten ist. Das Stichwort lautet hier Medizin 4.0. Das birgt gewisse Risiken. Dürfte in Zukunft allerdings auch zu wesentlich schlankeren Prozessen und durchaus auch zu automatisierten, digitalen Abläufen führen. In Deutschland bräuchte es dazu neben all der, teilweise auch berechtigten Skepsis und Kritik, allerdings auch etwas Mut entsprechende Prozesse und Lösungen auch tatsächlich einzuführen. Was die Informationstechnolgie im Bereich der Medizin alles bewirken kann, merkt man im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Denn dank KI ist es der Medizin mittlerweile möglich neue Medikamente in in rasend schneller Geschwindikeit zu entwickeln. Und das fast automatisch.