Donnerstag Nacht hat die Welt der Videospiele gespannt zum Manhatten Center nach New York geschaut, denn Sony enthüllte weitere Informationen zur kommenden Playstation 4. Das Gerät selbst wurde nicht gezeigt, aber der neue Controller wurde dafür zum ersten mal vorgestellt. Die wichtigsten Information zur Konsole der nächsten Generation gibt es nun in einer kurzen Übersicht.
Neue technische Details
Erstmals wurden Informationen zum Innenleben der PS4 vorgestellt. So verfügt die Konsole über 8gbyte GDDR5-RAM und alle Versionen werden mit Festplatten ausgeliefert. Bei dem Prozessor handelt es sich um eine Achtkern x86 CPU, allerdings wurden hier keine weiteren technischen Details genannt. Leider wurde nichts über die AMD GPU gesagt, oder ob die PS4 über ein optisches Laufwerk verfügt. In der Branche gibt es bereits Gerüchte, dass die Konsole unter Umständen auf ein Laufwerk verzichte, um den An- und Verkauf von gebrauchten Spielen zu erschweren. Spiele sollen unter Umständen an Benutzerkonten gebunden werden und somit ein Verkauf unmöglich gemacht werden. Aber hierbei handelt es sich nur um Spekulationen.
Der Controller hat die selbe Form wie die der vorherigen Versionen der Playstation, verfügt allerdings über ein Touchpad in der Mitte und eine Share-Taste. Auf der oberen Seite des Controllers befindet sich ein Leuchtstreifen, mit dessen Hilfe die Eye-Kamera der Playstation das Eingabegerät erfassen kann.
Social Features im Fokus
Sony war recht sparsam mit Details zur Hardware. Laut eigener Aussage ist die Konsole einem PC sehr ähnlich, also wird man von der neuen Generation keinen gewaltigen Schritt vorwärts erwarten dürfen. Technisch betrachtet wird der PC auch weiterhin das Zepter in der Hand halten allem Anschein nach.
Wirkliche Neuheiten gibt es auch auf Seiten der Software Umgebung nicht. Auch hier nähert sich die Konsole dem PC weiter an. So verfügt die PS4 über die Möglichkeit den Bildschirminhalt zu streamen und Freunde beim Spielen zuschauen zu lassen. Dabei gibt es auch einen integrierten Chat. Weiterhin soll mittels Apps für Tablets und Smartphones die Möglichkeit bestehen miteinander zu kommunizieren. Außerdem bestehe laut den Entwicklern eine Kooperation mit Facebook und Ustream um eine „social platform for gaming“ zu werden.
Gaikai soll eine große Rolle spielen. Hierbei handelt es sich um einen Streaming Dienst, bei dem die Spiele auf Servern gerendert werden und über Internet an die Konsole oder PC per Internetstream übertragen werden. Damit sollen lange Downloads umgangen werden und außerdem wird keine Rechenleistung in Anspruch genommen, da alles von den Gaikai Servern berechnet wird. Der Grundgedanke eines solchen Streams ist, dass man am heimischen PC oder der Konsole Spiele mit sehr aufwendig zu berechnender Grafik spielen kann, selbst wenn man nur über sehr begrenzte Hardware Ressourcen verfügt.
Dank dieser Technik wird man beispielweise Demos direkt spielen können, ohne sie vorher stundenlang herunterladen zu müssen. Schöne Komfortfunktion!
Der Playstation Store soll dabei das Nutzungsverhalten des Spielers stets analysieren und maßgeschneiderte Vorschläge zu Spielen und co. liefern. Im Idealfall solle das System so genau mit der Analyse werden, dass Inhalte bereits automatisch bei Verfügbarkeit runtergeladen werden und dem Nutzer zur Verfügung stehen bevor der Nutzer sich bewusst für eine Demo oder ein Spiel entscheide.
Besitzer einer PS Vita dürfen sich auch über diese Streaming Funktion freuen. Wer über eine PS4 und eine PS Vita verfügt kann über die Handheld Konsole Spielen. Die Ps4 übernimmt die Rechenleistung als Streaming-Server und übertragt dann das Bild auf den Bildschirm der Vita. Sehr nützlich, wenn man sich mit der Familie nur einen TV teilt. Ähnliches kennt man bereits von der Wii U.
Blizzard und co
Die Dritthersteller kamen ebenfalls kurz zu Wort und stellten ihre Projekte für die PS4 vor. Wirklich interessantes war neben der Ankündigung für das neue Killzone: Shadowfall nicht dabei. Wirklich erwähnenswert war lediglich die Ankündigung für Diablo III auf der PS4. Das Spiel erschien im Juli 2012 für den PC. Interessant wird es sein, wie die Verlinkung mit Blizzards Battlenet funktioneren wird.
Gezeigt wurden außerdem einige andere Titel, bei denen es hauptsächlich darum ging in Sachen Grafik die Muskeln spielen zu lassen. Die Konsole ist durchaus in der Lage schöne Bilder auf die Mattscheibe zu zaubern, man darf also gespannt sein.
Alles in allem wurde hier keine große Sensation gezeigt und man konnte auch nirgends einen großen Schritt in Richtung Zukunft entdecken, da das meiste vorgestellte schon längst in diversen Formen auf dem PC verfügbar ist. Konsolen übernehmen immer mehr Funktionen der PCs und es wirft sich mir die Frage auf, weshalb ich denn nun eine Konsole kaufen sollte. Aber einen riesen Vorteil hat man dann doch auf der Konsole: Es ist komfortabler und man bekommt es auf dem Silbertablett serviert.
Zuletzt meldete Sony einen Umsatzrückgang von 15% im letzten Quartal im Spielgeschäft. Experten zufolge verloren die Konsole große Anteile an die Handy und Tablet Gaming Industrie. Dies erklärt den verstärkten Fokus auf Social Features der PS4 und man erhofft sich einen Schub für das angeschlagene Unternehmen, das vor allem am verlustreichem Fernsehgeschäft kränkelt und bereits 10 000 Arbeitsplätze abbauen musste.
Man darf gespannt sein, welche Informationen Sony zur PS4 in den nächsten Wochen und Monaten durchsickern lässt. Der Verkauf der Playstation 4 soll zum Weihnachtsgeschäft dieses Jahres starten und laut neusten Gerüchten wird der Preis bei ungefähr 350 Euro liegen. Bestätigt wurde der Preis allerdings nicht von offizieller Seite.