Sage und schreibe 60% der mittelständischen Unternehmen können ihren Personalbedarf im IT Bereich nicht mehr decken. Stellen bleiben unbesetzt. Die Wirtschaft sucht händeringend nach Nachwuchs oder es wird versucht gestandene IT-ler abzuwerben. Der Branchen Verband Bitkom geht davon aus, dass dieser Personalmangel zu Umsatzeinbußen von fast 11 Mrd Euro in der Branche führt. Für den gesamten Mittelstand wird sogar von Verlusten von 30 Mrd Euro ausgegangen.

Von Headhuntern fast schon gejagt

Es ist also kein Wunder, dass man sich als IT-ler vor Angeboten durch Headhunter kaum retten kann. Dieses Phänomen kennt sicher jeder, der in der Branche tätig ist. Gibt man in einem Social Media Profil an, dass man zum gesuchten Personenkreis gehört, quillt das entsprechende Postfach sehr schnell fast über. Oft wird einem das Blaue vom Himmel versprochen. Ich gehe davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass in der Branche wieder absolute Mondgehälter gezahlt werden. Denn Fakt ist, dass auf jeden arbeitslosen Informatiker fast vier unbesetzte Stellen kommen. In vielen anderen Berufen ist das Verhältnis umgekehrt. Momentan hat man als IT-ler also die Wahl und ist sicher auch in der einzigartigen Position Forderungen stellen zu können.

Ausgesetzte Kopfgelder für abgeworbene IT-Fachkräfte

Aber auch für die Jäger ist die aktuelle Situation sehr lukrativ. Meistens handelt es sich hier im Agenturen oder freiberufliche Headhunter. Und die Provisionen, die ein Headhunter bei Erfolg einstreicht, sind extrem hoch und können durchaus 50% (meistens jedoch 20-30%) des Jahresgehalts des geworbenen IT-lers betragen. Motivation genug für viele ihr Glück als Headhunter zu versuchen. Ich habe immer das Gefühl, dass man hierzu nicht mehr als einen Computer, eine kostenlose Recruiting Software, Zugang zum Internet, ein Telefon und ein paar Beziehungen braucht um einzusteigen.

Ich gehe mal davon aus, dass die Personallücke im IT-Bereich kurz- und mittefristig nicht zu schliessen ist. Die Situation wird sich sicher noch weiter zuspitzen. Mal sehen, was dann passiert.

Andreas

IT Spezialist, Blogger und Hesse. > Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.

2 Antworten

  1. biker sagt:

    Das ganze vielleicht mal aus einer anderen Sicht: solange die Fachkräfte mit den Füßen getreten werden, Unternehmen versucht sind diese zu vergüten als wären die Fachkräfte ungelernte Mitarbeiter, wird die Branche/Industrie weiterhin keine Fachkräfte finden.

    Auch wenn durch die Krise viele Akademiker/Fachkräfte aus den EU-Ländern nach Deutschland einreisen, wird der Bedarf hierdurch nicht abgedeckt.

    Es gibt zwar inzwischen Studiengänge wie Unternehmensgründung & Nachfolge die den Wirtschafsmotor unterstützen möchten – – jedoch muss ebenfalls die Branche/Industrie auf die Fachkräfte zukommen.

  2. Wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels ist es für Unternehmen seinen Mitarbeitern und Bewerbern Wertschätzung entgegenzubringen. Bewerber, die Ewigkeiten auf eine Eingangsbestätigung warten müssen, schauen sich schnell nach anderen potentiellen Arbeitgebern um. Eine Recruiting Software unterstützt z.B. mit automatisierter Bewerberkommunikation.