Trotz Flatrate Tarifen, die mittlerweile SMS, Festnetztelefonate und Datentransfer abdecken, erwartet den ein oder anderen Handynutzer am Monatsende mitunter eine böse Überraschung. Nämlich dann, wenn die Telefonrechnung deutlich höher ausfällt, als es einem lieb wäre. Denn jenseits der Fälle, die Flatrates abdecken, gibt es noch genug finanzielle Fallgruben in die ein Handynutzer hereinfallen kann.
Nicht umsonst ist ein Kostenschutz bei Prepaid- und Vertragstarifen mittlerweile ein Marketingversprechen der Telefonprovider. Wobei sich mir der Sinn bei Prepaid-Tarifen noch nie ganz erschlossen hat. Ist doch das Prepaid-Prinzip schon eine Art Kostenschutz an sich.
Die übelsten Fallgruben und Kostentreiber
Der beste Kostenschutz jedoch ist, zu wissen wo Kosten lauern können. Denn dann kann man sie auch vermeiden. Also hier eine kleine Auflistung der wichtigstens Handy-Kostenfallen:
Die Sonderrufnummern
Hier kann es sehr schnell, sehr, sehr teuer werden. Gerade über das Mobilfunknetz sollte man Anrufe zu Sonderufnummern vermeiden. Die bei Gewinnspielen im TV beliebten Sonderrufnummern mit der Vorwahl 0137 schlagen mit mindestens 50Cent pro Anruf zu Buche. Aus dem Festnetz wohlgemerkt. Mit dem Handy kostet es zwischen 0,85Cent und fast 3 Euro.
Falsche Tariftaktung
Ja, es gibt sie noch. Die Tarife ohne Flatrate, die nach Zeittakt abgerechnet werden. Hier sollte man auf Tarife mit sekundengenauer Taktung (60/1) achten. Dennoch werden hier von Providern gern Tarife angeboten, die pro angefangene Minute abgerechnet werden (60/60). Das kann schnell teuer werden. Ein 62 Sekunden Telefonat in einem 60/60 Tarif kostet dann nämlich das Doppelte im Vergleich zu einem gleich langen Telefonat bei sekundengenauer Abrechnung.
Handy zum Vertrag
Klingt gut. Man schliesst einen Vertrag ab und bekommt ein Handy dazu. Zu Beginn des Handy-Booms war es tatsächlich mal so, dass es das Handy kostenlos zum Vertrag dazu gab. Mittlerweile kostet ein Smartphone, sofern man bei Vertragsabschluss eines haben möchte, einen gewissen monatlichen Aufpreis. Im Prinzip ist dies lediglich eine teure Ratenzahlung. Oft bekäme man das Smartphone deutlich billiger, würde man es einfach so kaufen.
Smartphone ohne Datenflat
Smartphones und die auf ihnen laufenden Apps sind teilweise sehr Kontaktfreudig. Ständig suchen sie Kontakt ins Web, aktualisieren Emails, Facebook oder laden sich Updates herunter. Ohne Datenflat rechnen Provider in der Regel pro verbrauchten Megabyte ab, was je nach Tarif schnell teuer werden kann. Am besten einfach im Smartphone mobile Daten ausschalten.
Roaming im Ausland
Egal ob Telefonanruf, SMS oder Daten. Im Ausland wird es teurer. Sehr viel teurer. Zwar versucht die EU seit Jahren hier einen Riegel vor zu schieben, dennoch ist die Handynutzung im Ausland noch immer ein nicht ganz billiger Spass.
Abrechnung über das Handy
Man kann mittlerweile viel über die Telefonrechnung bezahlen. Man kann Fahrkarten, Abos, Apps und vieles andere mehr einfach über die Telefonrechnung abrechnen lassen. Das Handy wird quasi zur Kreditkarte. Doch genau hier warten viele schwarze Schafe, wie eine ZDF Reportage zeigt.
Grundsätzlich kann man eigentlich sagen, dass der gesunde Menschenverstand an vielen Stellen hohe Handyrechnungen vermeiden kann. Wer meint er müsse unbedingt bei TV Gewinnspielen mitmachen, nur um die Frage zu beantworten wer Germanys Next Topmodel moderiert ( a. Heidi Klum oder b. eine riesen Zitrone), dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.
Da Tarife ohne Endgerät inzwischen nicht nur deutlich günstiger sind (z.B. Allnet-Flats deutlich unter 20 €/Monat), sondern oft auch noch monatlich kündbar, macht die Finanzierung des Smartphones über den Tarif / Aufpreis absolut keinen Sinn mehr.