Drive Me Volvo S60 SAO 2014 von Mariordo (Mario Roberto Duran Ortiz) ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.


Drive Me Volvo S60 SAO 2014 von Mariordo (Mario Roberto Duran Ortiz) ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Man stelle sich folgendes vor: Abends stellt man sein Auto in die Garage, legt sich nach einem anstregenden Tag ins Bett zum schlafen. Morgens steht man auf, holt sein Auto aus der Garage und stellt fest, dass es über Nacht 20 PS mehr hat. Ohne, dass man das Auto in eine Werkstatt fahren musste oder auch nur selbst einen einzigen Finger krum machen zu müssen. Einfach nur deshalb, weil der Hersteller über das Internet ein Firmware Update der Fahrzeug-Software durchgeführt hat. Ganz so, wie wir das von unseren Smartphones, Computern und all den vielen Tech Gadgets  schon längst kennen.

Zukunftsmusik?

Klingt nach Zukunftsmusik? Ja, ist es im Grunde, obwohl theoretisch bereits möglich, auch noch. Wer seinem Fahrzeug noch mehr Leistung rauskitzeln möchte, muss zum klassischen Tuning greifen. Also zum bekannten Chiptuninung oder auch zu sogenannten Tuningboxen, wie sie zum Beispiel auf zu sehen sind. Aber für viele liegt ja auch gerade der Reiz darin, selbst Hand anzulegen.

Head Unit als Schnittstelle

Auch wenn das geschilderte Szenario noch Zukunftsmusik sein sollte, die Autos werden immer smarter und vernetzter. Obwohl die Autohersteller einen Großteil vernetzter Funktionalität noch an bereits vernetzte externe Geräte, wie zum Beispiel Smartphones oder Tablets, auslagern. Allerdings erwarten Autofahrer zunehmend, dass Apps und mobile Vernetzung im Fahrzeug auch ohne externe Geräte verfügbar sind.

Als Schnittstelle hat hier die Head Unit und deren Software schon enorm an Bedeutung gewonnen. War die Head Unit ursprünglich lediglich als Frontend für das Audiosystem konzipiert, wurde diese im Laufe der Jahre stetig erweitert und bietet mittlerweile Zugriff auf die Navigation, Echtzeit-Verkehrsinformationen,  sowie nutzerzentrierte Daten wie E-Mails, soziale Feeds oder Wetterinformationen. Aber vorallem auch auf Fahrzeug Diagnostik und entsprechende Warnmeldungen.

Die Head Unit fungiert also quasi als mobiles Gerät, auf dem bereits ein geeignetes Betriebssystem läuft. Mit allen Vorteilen und auch Herausforderungen. Ein Kombination aus Fahrzeug-Backend, Over the Air Steuerung der Head Unit und sogar einer venetzten Motorsteuerung könnten ganz neue Möglichkeiten in Bezug auf Funktion, Service und Wartungsmöglichkeiten für ein Fahrzeug bieten. Allerdings stellt dies auch enorme Herausforderungen an den Datenschutz.

All das würde aus einfachen Fahrzeugen wirklich vernetzte Autos machen. Dann wäre auch das Anfangs geschilderte Szenario möglich.

Andreas

IT Spezialist, Blogger und Hesse. > Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.