Berufsberatung ist für junge Menschen durchaus wichtig! Nicht jeder Schüler weiß, was er einmal werden möchte. Viele können sich noch nicht mal im Ansatz vorstellen, welcher Beruf ihnen liegen könnte und vor allem auch ihren Fähigkeiten entspricht. Darum gab und gibt es ja die Berufsberatung der Arbeitsagentur. Und als Schüler fährt man gut, wenn man diese auch nutzt. Die Arbeitsagentur versucht sich nun an einem neuen Weg der Beratung. Nämlich mittels eines Bots per WhatsApp.
Dass dies natürlich nur eine sehr rudimentäre Beratung sein kann, dürfte wohl jedem klar sein. Trotzdem wollte ich mal wissen, was bei einer solchen „Beratung“ herauskommt und habe den Selbstversuch gewagt.
Achtung, die Nummer wechselt regelmässig
Damit es los gehen kann, muss zunächst die Telefonnummer des Bots im Smartphone gespeichert werden. Das Problem hierbei ist allerdings, dass die Nummer ständig wechselt. Der Hintergrund ist, dass so verhindert werden soll, dass die Serverlast zu groß wird. Also muss man auf dieser Seite der Arbeitsagentur erst die aktuelle Nummer in Erfahrung bringen.
Hat man die Nummer gespeichert, genügt eine WhatsApp Nachricht mit dem Inhalt „Hallo“ an dieser Nummer und nach ein paar Sekunden meldet sich der Arbeitsagentur-Bot. Dieser erklärt unter anderem, dass man nun acht Fragen gestellt bekomme, welche dann irgendwie zu einem Ergebnis führen sollen. Die Fragen werden wahlweise mit einem Emoji oder einer Zahl beantwortet. Direkt im Anschluss kommt dann auch schon die erste Frage.
Die Fragen und die Antworten sind recht flappsig formuliert und klingen insgesamt schon ein wenig komisch. So lautete meine Frage dann auch: „Deine Schwester Deinen Laptop geklaut und sich eingeschlossen. Was machst Du?“ Und in diesem Stil setzen sich die Fragen fort.
Zügig ein paar Fragen beantworten? Das läuft nicht!
Hin und wieder streut der Bot mal ein „lustiges“ Bild ein. Wohl damit es nicht ganz so langweilig wird. Das Problem ist nämlich, dass sich die acht Fragen zeitlich ganz schön hinziehen. Denn zwischen Beantwortung einer Frage bis zur nächsten Frage, braucht der Bot immer ein paar Sekunden. Was einem gefühlt sehr lange vorkommt. Mal eben zügig die Fragen beantworten funktioniert da nicht.
Hat man sich durch die Fragen gekämpft, bekommt man vom Bot eine Art Diagram zugesendet. Aus diesem soll hervorgehen in welchem Bereich mal sich eine Ausbildung „suchen“ solle. Bei mir kam hier der „handwerklich-technische“ Bereich heraus.
Insgesamt erinnert mich das ganze an diese Persönlichkeitstests, die man in diversen Zeitschriften findet und mit denen man sich im Wartezimmer eines Arztes die Zeit vertreibt. Schaut man sich Fragen und vor allem die Antworten an, kann man schon hieran erkennen, welche Antworten zu welchem Ergbnis führen. Ähnlich ist es auch bei diesem Berufsberatungsbot.
Ganz ehrlich. Ich halte das Ganze für ganz großen Quatsch und sehe darin eher den Versuch der Arbeitsagentur modern, mit der Zeit gehend und irgendwie hip zu erscheinen. Was man auch daran merkt, dass man (mal wieder) einen YouTube „Star“ als Werbeträger nutzt.