Ist man morgens als Pender oder aus einem anderen Grund morgens mit dem Zug nach Frankfurt am Main unterwegs. Dann trifft man auf unzählige Personen einer besonderen Gattung Mensch: Der Büro- oder Geschäftsmensch. Meist sehr klar an zwei Dingen zu erkennen. Zum einen der sehr formalen, dunklen Business Bekleidung und zum anderen am Laptop auf dem Schoß. Dazu machen diese Menschen einen besonders beschäftigten Gesamteindruck, weil sie scheinbar irgendetwas wichtiges am Laptop machen. Was mag das nur sein. Bilanzen prüfen? Den nächsten großen Deal vorbereiten? Die Karriere vorran bringen? Wirft man nun als Sitznachbar oder im vorbeigehen einen Blick auf den Laptop-Bildschirm eines solchen Business Menschen, stellt man sehr oft fest, dass gar nichts davon zutrifft. Die spielen nämlich ganz oft schlicht und ergreifend Microsofts Solitär.
Seit Windows 3.0 an Bord
Das Spiel ist vor allem deshalb auch so beliebt, weil Microsoft es seit der Veröffentlichung seines Betriebssystems Windows 3.0 in fast jede Nachfolge Version des OS dazugepackt hat. Lediglich in Windows 2000 war es nicht enthalten und Windows 8 Nutzer mussten es aus dem Microsoft Store herunterladen. Seit Windows 10 ist es als Teil der Microsoft Solitaire Collection App wieder von Anfang an an Bord.
Entwickelt von einem Praktikanten
Ein Funfact ist ganz sicher, dass Solitär gar nicht von Microsoft selbst entwickelt wurde. Tatsächlich wurde es von einem damaligen Praktikanten, der es zunächst auf einem MAC gespielt hatte und so etwas für Windows haben wollte, entwickelt. Und der bekam für seine Arbeit nicht einen Cent Honorar. Da er es in seiner Freizeit schrieb. Ein Microsoft Programm Manager sah das Game und wollte es daraufhin in Microsoft 3.0 integrieren. Gleichzeitig stellte er aber klar, dass der Praktikant dafür nicht entlohnt werden würde, aber stattdessen einen IBM Personal Computer XT erhielt.
Ein weiterer Funfact ist sicher, dass Bill Gates wohl nicht so begeistert von Solitär war, da er das Spiel für zu schwer hielt.
Oft das einzig spielbare Game
Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen, dient das Game seit dem direkt nach der Erstinbetriebnahme eines Windows PCs als Quell der Unterhaltung und ist ganz sicher zu einem der berühmtesten Windows Games geworden. Und gerade auf Firmen Computern und Laptops ist es zudem eines von nur ein wenigen Games, die der Nutzer überhaupt spielen kann. (Minesweeper ist eine ebenfalls beliebte Alternative). Netterweise belassen einige Systadministratoren Solitär auf den Computern.
Aber natürlich existiert Solitär nicht nur in der Microsoft Variante. Die Beliebtheit und große Verbreitung des Games hat natürlich dazu geführt, dass es eine durchaus große Zahl Spider Solitär Varianten gibt, die man aus dem Netz ziehen kann oder auch einfach im Browser spielen kann. Was besonders bei denen auf Gegenliebe stoßen wird, wo der Systemadmin das Game doch vom PC entfernt hat.
Und das Ziel ist?
Was im Prinzip bei allen Varianten des Spiels gleich ist, ist das Ziel des Spiels. Und das ist ganz einfach die acht möglichen farbechten Familien in absteigender Folge von König bis Ass zu bilden (zum Beispiel Kreuz-König bis Kreuz-Ass). Mehr ist es im Grunde gar nicht. Und trotzdem übt das Drag&Drop Game seit Windows 3.0 ein ungeheure Anziehungskraft auf Millionen Windows Nutzer aus. Und sorgt kontinuierlich für eine Menge vetrödelter Stunden im Büro, in der Bahn oder Zuhause.