Die Mehrheit der Deutschen benutzt mittlerweile Smartphones. Die Verwendungszwecke sind natürlich vielfältig, sowie das riesige Angebot an verschiedensten Apps, die man in wenigen Schritten aussuchen und installieren kann. Was Bildung und konkret das Lernen von Fremdsprachen angeht, bieten digitale Medien völlig neue Lernmethoden an. Ein unabhängigeres sowie selbstständigeres Lernen wird ermöglich.
Zugang zum neuen Wissen wird einfacher
Durch innovative Technologien wird das Lernen an sich nicht revolutioniert, es werden aber neue (und effiziente) Möglichkeiten der Wissens- und Informationsaneignung geschaffen. Einer der größten Vorteile ist dabei die räumliche sowie zeitliche Unabhängigkeit des Zugangs zum neuen Wissen. Es stimmt nicht, dass man während des Online-Lernprozesses einsam sein muss. Es ist eher so, dass der Nutzer selbst bestimmen kann was und wann und mit wem er oder sie lernen will. Mit der mobilen Nutzung wird auch eine stärkere Unabhängigkeit von traditionellen (und oft starren) Lehrmethoden unterstützt. Das gilt genau so für den Lehrplan eines Sprachunterrichtes.
Laut dem Sprachwissenschaftler Jörg Roche ermöglichen sich durch den Einsatz von digitalen Medien viel individuellere Lernmöglichkeiten. Durch die Entwicklung eines eigenen Lernweges können außerdem die Konzentration, die Aufmerksam sowie die Motivation beim Lernen viel stärker ausgeprägt werden. Es müssen jedoch Möglichkeiten erschaffen werden, einen Lernprozess selbstständig anzustoßen. Nur so kann selbstbestimmtes Sprachenlernen wirklich funktionieren.
Das heißt aber also, dass jeder Nutzer seine persönlichen Lernvorlieben kennen sollte, um dann eine Applikation wählen zu können, die für ihn persönlich auch effizient sein wird. Eine Lösung, die für alle auf dieselbe Art und Weise funktionieren würde, gibt es nämlich nicht. Forschungsergebnisse zeigen, dass vor allem das Sprechen höchst wichtig ist, nicht nur die Kenntnis der Grammatikregel. Gerade das Sprechen steht zum Beispiel bei der App von Babbel im Mittelpunkt, mit der man Fremdsprachen üben und perfektionieren kann, egal ob man ein Handy mit dem Betriebssystem von Android oder iOS besitzt.
Eigene Lernwege mit Sprach-Lern-Apps gehen
Mit der Hilfe von Sprach-Lern-Apps kann man unabhängiger von Institutionen werden. Es gelten keine Teilnahmekapazitäten sowie Anwesenheitszeiten. Es bietet sich auch die Möglichkeit außerhalb von Schulen und Kursen Sprachen ergänzend zu lernen. Oft stehen den Lernwilligen auch kostenlose Apps zur Verfügung, was man von Lernmaterialien nicht behaupten kann und auch bei kostenpflichtigen Apps kann gespart werden. Die Lerneinheiten sind mit auditiven, spielerischen sowie visuellen Sprachübungen ausgeschmückt. Diese können im Vergleich zu Lernmaterialien auf Papier viel flexibler eingesetzt werden. Lernwillige können die Lernwege bzw. -inhalte auch selbst erstellen oder aus bestehenden auswählen. Dadurch werden die Lernenden weiter von den Vorgaben unabhängiger.
Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter, wodurch man das Lernen glatt in den Alltag integrieren kann. Außerdem bietet das Smartphone, welches sowieso schon dabei ist, gegenüber Karteikärtchen oder Büchern viel mehr Komfort im Mitnehmen. Damit kann das Studium relativ spontan und jederzeit im Alltag nebenbei ausgeführt werden. Durch eine Verbindung zu sozialen Netzwerken, welches von einigen Sprach-Lern-Apps angeboten wird, findet das Lernen auch nicht vollkommen isoliert statt. Ein Austausch kann somit mit Freunden oder aber auch Unbekannten erfolgen.
In Bildungseinrichtungen mit dem Smartphone lernen?
Die Bildungseinrichtungen sollten neue Lernmöglichkeiten bieten sowie unterstützen. Und das soll heute verstärkt mit digitalen Medien erfolgen. Weiterhin bleibt der Einsatz von digitalen Medien jedoch umstritten. Im Schulalltag ist er zum Beispiel noch lange nicht angekommen. Laut der ICILS-Studie fehlen dafür sowohl technische als auch pädagogische Konzepte. Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang ist die JIM-Studie (Jugend Information (Multi-)Media) aus dem Jahre 2018, welche zu dem Ergebnis kommt, dass die meisten Jugendlichen ein Smartphone besitzen und es auch zur Weiterbildung nutzen. In der Regel erfolgt dies jedoch von zu Hause aus. Wenn es um das Sprachenlernen geht, gibt es noch viele digitalen Lernpotenziale, die bisher nicht ausgenutzt wurden.
Toller Artikel, können Sie eine bestimmte App für Kinder im Kindergarten empfehlen? Oder ist das noch zu früh?