Microsoft nimmt Non-Profit-Organisationen zukünftig stärker in die Pflicht
Ab dem 1. Juli 2025 wird es für Non-Profit-Organisationen (NPOs) teurer, die Microsoft-Dienste zu nutzen. Der Tech-Riese aus Redmond hat angekündigt, dass er seine kostenlosen Lizenzen für Microsoft 365 Business Premium und Office 365 E1 vollständig einstellen wird. Wichtig für dich zu wissen: Neue Gratislizenzen oder Verlängerungen auslaufender Abonnements sind bereits jetzt nicht mehr verfügbar.
Microsoft begründet diesen Schritt damit, dass das Unternehmen seine bezuschussten Angebote straffen und das Portfolio für NPOs vereinfachen möchte. Als Alternative bietet Microsoft das günstigere M365-Paket Business Basic an, das allerdings mit deutlichen Einschränkungen daherkommt.
Was verlieren NPOs durch diese Änderung?

Der Wechsel auf M365 Business Basic hat erhebliche Auswirkungen für Non-Profit-Organisationen:
- Keine Desktop-Versionen mehr: Die Office-Programme sind nur noch als Web- und Mobile-Anwendungen verfügbar, was die Offline-Produktivität einschränkt.
- Verlust wichtiger Verwaltungstools: Die Verwaltungsplattform Intune und die Zugriffsverwaltung Entra ID fallen weg.
- Weniger Sicherheit: Microsoft Defender und Purview sind nicht im Basispaket enthalten.
Was bleibt dir im Business Basic Paket erhalten? Du kannst weiterhin auf MS Teams, Outlook und SharePoint zugreifen. Außerdem bleibt das Terabyte Cloudspeicher pro Nutzer in OneDrive bestehen.
Welche Kosten kommen auf NPOs zu?
Für Non-Profit-Organisationen, die mehr als 300 Lizenzen benötigen oder auf Dienste aus dem Premium-Paket angewiesen sind, führt kein Weg an kostenpflichtigen Abonnements vorbei. Microsoft bietet zwar für verschiedene M365-Pakete Rabatte von bis zu 75 Prozent an, dennoch entstehen folgende Kosten:
- M365 Business Premium: 6,60 US-Dollar pro Nutzer und Monat (mit Rabatt)
- M365 Business Standard: 3,75 US-Dollar pro Nutzer und Monat (mit Rabatt)
Bei jährlicher Zahlung kannst du die monatlichen Kosten noch etwas senken:
- M365 Business Premium: 5,50 US-Dollar pro Nutzer und Monat
- M365 Business Standard: 3,13 US-Dollar pro Nutzer und Monat
Das Business Standard Paket bietet dir immerhin noch die Desktop-Anwendungen der Office-Pakete, allerdings musst du auf Intune und Entra ID verzichten.
Microsofts Strategie: Vom Kauf zum Abo
Diese Änderung für NPOs reiht sich ein in Microsofts breitere Strategie, Kunden in Abonnement-Modelle zu drängen. Erst kürzlich hat Microsoft eine eigens in Auftrag gegebene Studie veröffentlicht, die Unternehmenskunden mit angeblichen Vorteilen von Microsoft-365-Abonnements gegenüber unbefristeten Office-Lizenzen locken soll. Der US-Konzern wirbt hier mit einer beeindruckenden Kapitalrendite von 223 Prozent sowie dem Zugriff auf Tools wie Teams und den KI-Chatbot Copilot.
Für Privatkunden gehört Copilot erst seit Januar 2025 zum M365-Portfolio, wobei Microsoft diese Gelegenheit nutzte, um die Abogebühren gleich um 30 Prozent zu erhöhen.
Fazit
Der Wegfall der kostenlosen Premium-Lizenzen stellt viele Non-Profit-Organisationen vor finanzielle Herausforderungen. Besonders kleinere NPOs müssen nun abwägen, ob sie mit den eingeschränkten Funktionen des Business Basic Pakets leben können oder doch in ein kostenpflichtiges Abonnement investieren müssen. Microsofts Strategie, zunehmend auf Abonnement-Modelle zu setzen, wird hier besonders deutlich – selbst bei Organisationen, die bislang von Sonderkonditionen profitieren konnten.