Berlin vibriert. Vom 5. bis 9. September verwandelt die IFA 2025 die Messehallen wieder in ein Schaufenster für die digitale Zukunft. In diesem Jahr steht noch stärker im Fokus, was dich im Alltag wirklich weiterbringt: schnellere, effizientere Laptops, Gaming-Handhelds mit echter PC-Power, angenehm leichte AR-Brillen – und ein Smart Home, das so nahtlos funktioniert, dass es fast unsichtbar wirkt. Wenn du dich fragst, was du unbedingt sehen solltest, bekommst du hier den kompletten Überblick, inklusive Einordnung, worauf es bei den Neuheiten ankommt und welche Trends 2025 prägen.
Was die IFA 2025 besonders macht

Die IFA ist keine reine Produktshow, sie ist ein Stimmungstest für das, was als Nächstes in deinem Alltag landet. In diesem Jahr versprechen die Veranstalter noch mehr Anfassen, Ausprobieren und „Hands-on“ statt reiner Vitrinen-Technik. KI-Funktionen ziehen sich quer durch alle Kategorien. Gleichzeitig rückt die Branche die Reibungsverluste der letzten Jahre – inkompatible Standards, schwierige Setups, halbgare Smart-Home-Erlebnisse – spürbar in den Hintergrund. Hinter vielen Ankündigungen steckt die Idee, dass Technik dir nicht im Weg stehen, sondern sich wegducken soll. Genau deshalb spielt das Thema „unsichtbares“ Smart Home 2025 eine so große Rolle.
Laptops 2025: Mehr als nur KI-Sticker
Die neue Notebook-Generation kommt mit zwei großen Versprechen: spürbar längere Laufzeiten und merklich bessere Reaktionszeiten bei Alltagsaufgaben. Möglich machen das neue CPU-Generationen von Intel, AMD und Qualcomm, aber auch clevere Konzepte der Hersteller. Lenovo teasert mit „Project Pivo“ ein Notebook, dessen Display sich frei zwischen Quer- und Hochformat drehen kann. Das ist kein Gimmick, sondern macht tatsächlich Sinn, wenn du etwa viel Code liest, lange Webseiten überblickst oder Fotos im Porträtformat bearbeitest. Dazu gesellt sich „Project Ballet“, ein KI-gestützter Ständer, der die Position des Notebooks automatisch an dich anpasst. Ob und wie solche Konzepte den Sprung in den Alltag schaffen, hängt von der Robustheit ab – spannend sind sie allemal.
Abseits der Konzepte ist die Workstation-Fraktion nicht minder interessant. Wenn du auf portable Leistung setzt, lohnt ein Blick auf Lenovos kommende ThinkPad-Modelle der P-Serie, die traditionell mit kräftigen CPUs und optionalen Pro-Grafiklösungen punkten. Sie zielen auf Kreative und Entwickler, die unterwegs rendern, kompilieren oder trainieren. Parallel werden nahezu alle großen Anbieter ihre „AI-PCs“ mit NPU-Beschleunigern zeigen. Achte hier weniger auf Marketinglabels und mehr auf konkrete, lokal beschleunigte Workflows: Transkription ohne Cloud, Übersetzungen in Echtzeit, bessere Hintergrundentrauschung beim Videocall, Bild-Upscaling direkt auf dem Gerät. Der Mehrwert steht und fällt mit genau diesen Szenarien, nicht mit synthetischen Benchmarks.
Monitore und Eingabegeräte verdienen in Berlin traditionell einen zweiten Blick. 120- bis 144-Hz-Panels in hochwertigen 16:10-Formaten werden zum neuen Standard im Qualitäts-Segment, während Hersteller die Tastaturen leiser, präziser und längerlebiger machen. Wenn du viel unterwegs schreibst, nimm dir die Zeit für einen kurzen „Tastatur-Pepsi-Test“ am Messestand – die Unterschiede sind größer, als die Datenblätter vermuten lassen.
Gaming-Handhelds: PC-Power zum Mitnehmen
2025 wird ein starkes Jahr für tragbare PC-Konsolen. Lenovo steht mit dem Legion Go 2 in den Startlöchern. Spannend sind vor allem drei Punkte: ein hochauflösendes 8,8-Zoll-OLED-Display mit hohem Refresh-Tempo, deutlich verbesserte Controller-Haptik und eine starke APU-Plattform, die aktuelle Spiele in hohen Einstellungen mobil stemmt. Wenn du den ersten Legion Go mochtest, sollte dich insbesondere die Display-Qualität und die Laufzeit interessieren – zwei Stellschrauben, an denen Lenovo nachgebessert hat.
Parallel drückt Acer mit gleich mehreren Nitro-Blaze-Handhelds aufs Gas. Das Besondere ist der gestaffelte Ansatz: verschiedene Größen für unterschiedliche Einsätze – vom kompakten Gerät für die U-Bahn bis zum größeren Modell, das eher wie ein Mini-Notebook wirkt. Acer positioniert die Nitro-Blaze-Reihe als Windows-basierte Handhelds, was maximale Store-Freiheit verspricht, aber in der Praxis gutes Power-Management erfordert. Achte beim Anspielen auf Lüftergeräusch, Temperaturentwicklung und die Oberflächen-UI. Je weniger du zwischen Launcher, Treibern und Energieschemata jonglieren musst, desto eher ist das Gerät alltagstauglich.
Auch Asus bleibt mit der ROG-Ally-Familie präsent. Zwar stehen die neuesten Modelle im Handel erst später in diesem Herbst in größerer Stückzahl, aber auf der IFA kannst du dir einen Eindruck verschaffen, wie die UI-Optimierungen greifen und ob das Zusammenspiel aus APU-Leistung und Energieeffizienz stimmig ist. Insgesamt zeichnet sich ab: Wer 2025 einen Handheld kauft, bekommt eine spürbar rundere Erfahrung als noch vor zwei Jahren – mit OLEDs, schnelleren SSDs und besserer Controller-Ergonomie.
AR-Brillen: Von der Demo zur Alltagstauglichkeit
Augmented Reality rückt auf der IFA 2025 näher an den Alltag. Ein besonders heißer Kandidat für praktische Demos sind die neuen Rokid-Glasses. Mit rund 49 Gramm Gewicht, integrierter 12-MP-Kamera und KI-Funktionen richten sie sich nicht allein an Entwickler, sondern explizit an Konsumenten, die Navigation, Übersetzung, Aufzeichnung und Heads-up-Infos ohne Smartphone-Display erleben wollen. Der entscheidende Fortschritt ist nicht die reine Rechenleistung, sondern die Kombination aus Tragekomfort, Sichtqualität und einer Software, die schnell genug reagiert, ohne dich mit Menüs zu nerven.
Wichtig ist hier dein persönlicher „Realitäts-Check“. Probiere die Brille im hellen Umfeld der Messehalle aus, achte auf Flimmern, Farbverschiebungen und darauf, ob die Overlays stabil im Raum sitzen. Teste die Sprachsteuerung in lauter Umgebung und schau dir an, wie souverän die Brille zwischen lokaler Verarbeitung und Cloud-Diensten wechselt. Erst wenn diese Faktoren zusammenpassen, ist AR nicht mehr nur ein Messe-Gag, sondern ein Werkzeug, das du wirklich nutzen willst.
Unsichtbares Smart Home: Endlich weniger Frust
Der vielleicht größte qualitative Sprung passiert 2025 im Smart Home. Nach Jahren mit bröseligen Brücken, proprietären Apps und fragiler Interoperabilität liefert der Branchenstandard Matter endlich die versprochene Stabilität – inklusive spürbar einfacherem Setup und besserer Multi-Plattform-Verwaltung. Für dich bedeutet das: Du denkst weniger in Marken-Silos und mehr in Funktionen. Lampen, Schalter, Sensoren, Haushaltsgeräte und Hubs spielen häufiger sauber zusammen, egal ob du Apple Home, Google Home, Alexa oder SmartThings nutzt.
„Unsichtbar“ meint dabei zwei Dinge. Erstens verschwindet die Technik optisch aus deinem Blickfeld. Schalter werden zu flachen Touch-Paneelen, Controller sehen aus wie herkömmliche Rahmen, Router verstecken ihre Antennen und Mesh-Knoten fügen sich wie Wohnaccessoires ein. Hersteller zeigen auf der IFA Router und Repeater mit Wi-Fi-7-Fähigkeiten, die nicht mehr wie Raumschiffe wirken, sondern sich neutral in dein Wohnzimmer einfügen. Zweitens verschwindet die Komplexität. Immer mehr Hubs bündeln verschiedene Funkprotokolle, dienen zugleich als Thread-Border-Router und reduzieren die Anzahl der Kästchen in der Steckdosenleiste. Wenn du bisher gezögert hast, dein Zuhause smarter zu machen, ist 2025 wahrscheinlich der Punkt, an dem Aufwand und Nutzen wieder in Balance kommen.
Große Marken geben der Vision ein Gesicht. Switchbot erweitert sein Smart Home „Universum“. Samsung betont mit „AI Home“ die Verzahnung aus Geräten, Diensten und Automationen in SmartThings. LG zeigt, wie ein zentrales Hub-Konzept Geräte orchestriert, statt nur zu verbinden. Im Ergebnis sollen Routinen weniger Skript und mehr Assistenz sein: Der Staubsauger startet, wenn du wirklich außer Haus bist, die Waschmaschine holt dich nicht nachts aus dem Schlaf, und der Backofen redet mit der Dunstabzugshaube, ohne dass du darüber nachdenkst. Diese Form von Intelligenz ist langweilig im besten Sinne – sie passiert im Hintergrund.
Displays, Audio, TV: Showstopper mit Alltagsfaktor
Zu einer IFA gehören die Publikumsmagnete in den Hallen: transparente Displays, hauchdünne OLEDs, Soundbars mit virtueller Deckenkanal-Simulation. Transparent-OLEDs bleiben auch 2025 ein Blickfang – weniger als Massenprodukt, mehr als Design-Statement. Entscheidender ist, was du im Wohnzimmer davon hast: höhere Helligkeiten, bessere ABL-Strategien gegen Abdunkeln bei großen Weißflächen und feinere Anti-Reflex-Beschichtungen für schwierige Wohnsituationen. Gleichzeitig rückt Raumakustik-Software vor, die deinen Raum präziser einmisst und das Klangbild spürbar verbessert, ohne dich mit zehn Menüs zu belasten.
So holst du das Maximum aus deinem Messe-Tag
Plane deinen Rundgang thematisch statt nach Hallen. Wenn dich Handheld-Gaming interessiert, blocke dir einen zusammenhängenden Slot für Lenovo, Acer und Asus, damit du die Controller-Haptik direkt vergleichen kannst. Nimm in den Laptop-Hallen die Zeit für Tastaturen, Trackpads und Displays – die drei Dinge entscheiden über deinen Alltag weit mehr als der nächste Prozentpunkt im Cinebench. Und im Smart-Home-Bereich gilt: Lass dir Setups live zurücksetzen und neu einrichten. Wenn die Stand-Crew das in zwei Minuten hinbekommt, sind deine Chancen gut, dass es zu Hause genauso entspannt läuft.
Achte außerdem auf Details, die Datenblätter nicht verraten. Wie schnell wacht ein Gerät aus dem Standby auf? Wie stabil bleibt ein Overlay in der AR-Brille, wenn du den Kopf ruckartig drehst? Wie laut ist ein Handheld unter Dauerlast und wie warm fühlt sich die Rückseite nach zehn Minuten an? Genau diese Kleinigkeiten trennen die netten Demos von den Geräten, die du lange behalten willst.
Fazit: 2025 fühlt sich an wie Ankommen
Die IFA 2025 markiert weniger den Start einer radikal neuen Generation, sondern den Moment, in dem viele Versprechen der letzten Jahre eingelöst werden. Laptops werden spürbar ausdauernder und ergonomischer, Gaming-Handhelds liefern die nötige Reife für den Alltag, AR-Brillen nähern sich der Leichtigkeit einer Sonnenbrille – und das Smart Home rückt endlich den Menschen statt die App in den Mittelpunkt. Wenn du in Berlin bist, such nicht nach dem einen „Wow-Produkt“, sondern nach dem reibungslosesten Erlebnis. Genau da liegt 2025 die wahre Innovation.