Google TV kennt hierzuland kein Mensch. Hierbei handelt es sich um eine Betriebssystemplattform für TV-Settopboxen und HDTV Geräte. Weltweit eingeführt werden sollte es seitens Google schon 2010. Letztendlich kamen die ersten Geräte in Europa 2012 auf den Markt. Wirklich durchsetzen konnte sich die Gemeinschaftsentwicklung von Google, Intel, Sony und Logitech aber nie. Logitech selbst bezeichnete das eigene Engagement bezüglich Google TV als großen Fehler. Nun soll aus Google TV im Zuge eines Rebrandings Android TV werden.
Warum nun Android TV?
Zumindest der Schritt des Rebrandings scheint logisch. Schliesslich basiert auch Google TV auf Android. Bei Vorstellung der Plattform war Android allerdings keine so starke Marke, wie sie es nun ist. Google war und ist bekannt. Android damals noch nicht.
Ob Google TV aka Android TV mit neuem Namen größere Akzeptanz findet, wage ich zu bezweifeln. Zumal Google ja auch noch das ähnliche System Chromecast als Alternative bietet. Erschwerend kommt zumindest hierzulande hinzu, dass das letztendeliche TV Angebot doch sehr beschränkt ausfallen dürfte. Zu kompliziert für Innovationen sind hier in Deutschland die rechtlichen Hürden.
Eine weitere Datenkrake
Die Werbeindustrie indes jubelt bei Diensten wie Android TV. Lässt sich doch mit solchen Plattformen vorzüglich das Fernsehverhalten der Nutzer analysieren. Dies in Verbindung mit den mittlerweile obligatorischen Social Media Profilen, dürfte ein sehr genaues Bild davon geben, wer da genau vor dem Fernseher sitzt. Was er mag und was er nicht mag. Welche TV Sendungen er zu welcher Uhrzeit schaut. Es lassen sich Rückschlüsse darauf ziehen, wann er arbeitet und ob er überhaupt arbeitet usw usw.
Generell lässt sich ohnehin eine Tendenz vieler Firmen erkennen ins Wohnzimmer der Nutzer vorzudringen. Microsofts neue xBox geht wohl sogar soweit mittels Kinect biometrische Signale, wie Puls und Hautrötungen des Nutzers auszuwerten. Auch hier jubelt die Werbebranche schon. Lässt sich hierdurch doch die emotionale Wirkung von Werbebotschaften herauslesen.
Ich kann da nur sagen: Ohne mich!
Was ich hier nicht ganz verstehe: Du schreibst, das TV-Angebot wird beschränkt sein. Aber das ganze soll doch nur ein „Betriebssystem“ für TV-Geräte bzw. Settop-Boxen sein, insofern ist da ja kein eigenständiges Programmangebot dran gekoppelt.
Oder verstehe ich das falsch?