Eigentlich klingt es verlockend. Ich nutze mein Smartphone im Prinzip ganz normal und verdiene dabei Geld. Ohne das mir dabei irgendwelche Nachteile in Bezug auf Komfort und Bedienbarkeit entstehen. Ganz einfach dadurch, dass der Lockscreen meines Smartphones vermarktet wird. Oder besser ausgedrückt: auf dem Lockscreen wird Werbung eingeblendet. Möglich machen soll dies die Android App Abalo. Der Anbieter behauptet, man könne mit seiner App bis zu 15 Euro im Monat durch Werbeinblendungen verdienen. Die beiden Wörtchen „bis zu“ sollte man hierbei allerdings besonders betonen.
Abalo vermarktet Lockscreen oder Homescreen Hintergrund
Das Prinzip hinter Abalo ist recht einfach. Die App ersetzt den Standard-Lockscreen des Smartphones. Wenn man nun sein Smartphone entsperren will, bekommt man von nun an im Idealfall bezahlte Werbung angezeigt. Eine Minimum-Zeitspanne, in welcher man die Werbung betrachten muss, gibt es nicht. Das Smartphone lässt sich also jederzeit sofort entsperren. Sonderlich beeinträchtigt wird man dementsprechend nicht. Laut Abalo soll maximal 27 mal Werbung über den Tag verteilt angezeigt werden. Wird keine Werbung angezeigt, sieht man lediglich das eigene Lockscreen-Hintergrundbild.
Also Alternative zum Abalo Lockscreen, kann Werbung auch als Hintergrundbild des Homescreens angezeigt werden. Allerdings war es dann zumindest auf meinem Smartphone so, dass das Wischen zwischen den einzelnen Screens sehr ruckelig wurde. Und zwar auch dann, wenn keine Werbung angezeigt worden ist.
Interessenabhängige Werbung
Damit passende Werbung angezeigt werden kann, muss man natürlich zunächst einmal die eigenen Interessen hinterlegen. Dazu klickt man in einer Art Fragebogen einfach an, welche Dinge einen so Interessieren. Das Übliche halt. Schliesslich bevorzugen Werbetreibende eine möglichst genau eingegrenzte Zielgruppe. Einigen datenschutzbegeisterten Nutzern dürften solche Interessen-Strips allerdings durchaus sauer aufstoßen. Abalo verspricht allerdings mit diesen Daten sorgsam umzugehen.
Auslastung und Auzahlung
Abalos Rechnung lautet ja wie folgt: 27 mal Werbung pro Tag ergibt am Ende 15€ im Monat. Soweit die Theorie. In der Praxis sieht es leider weitaus weniger gut aus. Ich habe die App nun testweise eine Woche am laufen. In dieser Zeit habe ich lediglich 5 mal Werbung angezeigt bekommen. Damit habe ich dann wahnsinnige 0,10€ verdient. Rechnet man das hoch, komme ich auf 40Cent im Monat. Also ein Lolli kommt pro Monat schon raus. Es kann natürlich durchaus sein, dass ich einfach nicht relevant genug für die bei Abalo vorhanden Werbetreibenden bin. Bei einem anderen kann dies durchaus anders aussehen.
Ausgezahlt wird per Banküberweisung, Paypal oder zweimal pro Jahr per Check. Wer sein Geld spenden und somit etwas Gutes tun möchte, kann dies auch tun.
Mein Fazit zur Abalo App
Die Idee hinter Abalo ist nicht schlecht. 15€ im Monat verdienen, einfach dadurch das Werbung auf meinem Smartphone angezeigt wird, ist eigentlich cool. Wenn man überlegt, dass ein durschnittlicher All-Net-Flat Vertrag monatlich ca 20-30€ kostet, hätte man so die Hälfte des Geldes wieder drin. Ähnliches gilt natürlich auch für Prepaid Nutzer. Allerdings müsste hierzu die Auslastung bei 100% liegen. Was sie zumindest bei mir nicht tut. Das mag bei anderen vollkommen anders aussehen.
Wer die App ausprobieren will, kann gerne in den Kommentaren mitteilen, ob bei ihm/ihr die Auslastung besser ist. Würde mich interessieren. Wenn ihr die App testen wollt, würde ich mich freuen, wenn ihr folgenden Einladungs-Code verwendet: 816270
Die Idee dahinter ist supper, nur leider in dieser App anscheinend nicht so gut umgesetzt. Ich bekomme auf meinen 2 Smartphones jeweils nur 1-2 Werbung pro Tag…
Es gibt da andere die mir wesentlich öfter Werbung schalten, leider habe ich die Namen der Apps vergessen da ich sie nach dem Reboot meines Handys nicht mehr hatte.
Hm, ob man sowas wirklich braucht, man bekommt ja sowieso schon an allen Ecken und Enden Werbung serviert – ob man will oder nicht.
Lohnenswert wäre es für mich vielleicht, wenn wenigstens die monatliche Grundgebühr für meine Surfflat wieder reinkommen würde. Die beträgt zwar nur knapp 10 Euro, aber das wird im Moment wohl mit der App etwas schwierig.
Vielleicht sind es ja auch nur Anlaufschwierigkeiten und sie bekommen einfach nicht so viele Werbeanbieter, wie sie sich erhofft hatten. Daran ist ja schon so manches Werbe-Guck-Projekt gestorben.
Grüßle
fantasylife
Ich denke, dass die mangelnde Auslastung bislang vor allem daran liegt, dass sich erst einmal Werbekunden finden müssen. Das kann sich durchaus noch ändern. Und wie ich schon schrieb, je nach Target-Gruppe, zu der man selbst gehört, kann sich die Auslastung sicher unterscheiden.