
Stell Dir mal folgende Situation vor: Du suchst eine neue Wohnung. Hast irgendwann eine Schöne gefunden und beim Besichtigungstermin fragst Du den Vermieter, ob die Wohnung auch über fliesend Wasser verfügt. Vollkommen zu recht würde der Vermieter, da fließend Wasser absoluter Minimalstandard ist, dich ganz schön blöd anschauen. Aber genau, dass würde Dir in vielen Ländern der Welt passieren, wenn Du fragen würdest, ob die Wohnung über Breitband Internet verfügt.
Aber genau dies muss man im Neuland Deutschland tun. Man muss diese Frage tatsächlich stellen, denn trotz aller Beteuerungen und Versprechen sieht es hierzulande in Punkto Breitband Internet noch immer ziemlich mau aus. Während andere Länder tatsächlich so etwas wie eine Datenautobahn haben, tuckert Deutschland hier noch auf Feldwegen.
Laut Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur ist nur für 66 Prozent der Haushalte in Gemeinden mit einer einer Bevölkerung von weniger 100 Einwohnern pro Quadratkilometer ein stationärer Breitbandanschluss mit mindestens 100 Mbit/s verfügbar. Anschlüsse mit 200 Mbit/s aufwärts sind eher selten, wie der Blick auf die Grafik zeigt. Deutlich besser ist die Versorgung im städtischen (Bevölkerung größer als bzw. gleich 500 Einwohner/km²) und halbstädtischen Raum (Bevölkerung größer als bzw. gleich 100 Einwohner/km² und kleiner 500 Einwohner/km²) aus.
