Vor ein paar Tagen habe ich ja schon berichtet, wie ein Bekannter von mir durch Headhunter gejagt wird. Einfach nur, weil er SAP Spezialist ist. Grund genug, mal kurz zu erklären, was sich hinter der Hauptsoftware der SAP AG verbirgt. Schliesslich hat fast jeder, der in der Verwaltung eines Unternehmens tätig ist, früher oder später mit der Software von SAP zu tun.

Spricht man von SAP, meint man in der Regel SAP ERP ECC (Enterprise Resource Planing). Diese Software Lösung ist darauf ausgerichtet, wirklich alle geschäftsrelevanten Bereiche eines Unternehmens als ganzes zu betrachten. Als solche erlaubt sie die EDV gestützte Abwicklung typischer Aufgaben, welche betriebswirtschaftlich anfallen. Die SAP Lösung ist hierbei modular aufgebaut. Wobei festzuhalten ist, wie eigentlich zu erwarten wäre, dass die Module nicht unabhängig sind. Viemehr hat die Inbetriebnahme eines Moduls, aufgrund der engen Verzahnung untereinander, unweigerlich Auswirkungen auf alle anderen Module.

Diese Module sind in der SAP ERP ECC Systematik bestimmten betriebswirtschaftlichen Bereichen zugeordnet. Hierbei werden drei Kernbereiche unterschieden: Rechnungswesen (SAP ERP Financials), Logistik (SAP ERP Operations) und Personalwirtschaft (SAP ERP Human Capital Management). Typischerweise werden die enthaltenen Module mit einem eindeutigen Kürzel bezeichnet. So steht FI-AA für die Anlagenbuchhaltung, hinter dem Kürzel CP versteckt sich das Modul für die Kostenplanung im Personalwesen und hinter TM verbirgt sich das Transportmanagement mit SAP.

Klingt kompliziert? Ist es auch. Nicht umsonst gilt SAP ERP als vergleichweise teuer. Dies liegt vor allem an der recht aufwendigen Konfiguration und der indivuellen Anpassung an das jeweilige Unternehmen. Wobei, aufgrund der großen Anzahl an Modulen, Kosten für individuelle Entwicklungen meist entfallen. Deshalb entscheiden sich in erster Linie größere Unternehmen für SAP ERP.  Allerdings bieten einige SAP Partner vorkonfigurierte Lösungen, was die Kosten deutlich senkt.

Trotzdem kann sich SAP ERP auch für kleinere Unternehmen lohnen. Denn SAP berechnet die Lizenzkosten auf Grundlage der Anzahl der Nutzer und nicht etwa in Hinblick auf die Zahl der eingesetzten Funktionen. Bei wenigen Nutzern können die Lizenskosten also durchaus unter denen anderer, vergleichbarer Lösungen liegen.

Andreas

IT Spezialist, Blogger und Hesse. > Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.

3 Antworten

  1. Viola sagt:

    Ich habe ja manchmal das Gefühl einfach eine Ecke zu viel ist. Wenn selbst irgendwelche Intranets damit umgesetzt werden, wird mir schon ein wenig schwindelig.

  1. 25. April 2015

    […] die eingegangen sind, werden in des ERP System eingepflegt. Daraus folgt das die Waren- oder Materialienverfügbarkeit überprüft wird und eine […]