Ich habe mir vor ein paar Jahren mal den Spass gemacht und versucht ein T-Shirt eigenhändig zu bedrucken. Wobei bedrucken hier wohl eher der falsche Ausdruck ist. Vielmehr bedruckt man mit dem heimischen Tintenstrahldrucker eine sogenannte Transferfolie und bügelt diese dann auf das T-Shirt. Das Verfahren erfüllt zumindest ansatzweise seinen Zweck. Das ausedruckte Motiv befindet sich auf dem T-Shirt und in der Regel kann man es sogar erkennen. Schön sieht es allerdings, wie ich finde, nicht aus. Und der „Druck“ fühlt sich auch nicht gut an.
Vielmehr wirken die Farben des Motivs alles andere als kräftig. Sie bleiben blass. Und der haptische Eindruck des Druckes erinnert doch eher an eine klebrige Kunststoff-Folie. Und Arbeit macht das ganze natürlich auch noch. Bessere Qualität ist mit heimischen Mitteln einfach nicht drin. Aber wie bekommen Druckereien und Dienstleister, wie zum Beispiel viaprinto.de die Farbe auf den Stoff von Fahnen und Bannern?
Siebdruck oder Digitaldruck?
Grundsätzlich haben sich bei diversen Druckerein zwei Verfahren durchgesetzt. Der Siebdruck und der Digitaldruck. Je nach Einsatzzweck, Motiv und auch abhängig von der Stückzahl bieten beide Verfahren unterschiedliche Vorteile.
Der Siebdruck
Das ältere und etwas aufwendigere Verfahren ist der Siebdruck. Ganz einfach ausgedruckt geschieht der Druck hier mittels einer Schablone. Diese besteht aus einem wasserdurchläsigen, sehr feinem Gewebe, welches auf einen Rahmen gespannt ist. Zunächst wird auf dieses Gewebe eine lichtempfindliche Schicht aufgetragen, welche im Anschluss belichtet wird. Das gewünschte Motiv wird dadurch auf dem Gewebesieb sichtbar und nur an den Stellen, an denen das Motiv sichtbar ist, ist das Gewebe wasser- bzw farbdurchlässig.
Nun kann der fertige Sieb über den zu bedruckenden Stoff gespannt werden. Die Farbe wird mit einem Rakel auf dem Sieb verteilt und gelangt durch die belichteten Stellen auf den Stoff. Pro Farbe ist dazu ein eigner Sieb notwendig. Tatsächlich lassen sich mit diesem Verfahren sogar Fotos drucken, da auch hier oft mit den Grundfarben CMYK (cyan, magenta, yellow und black) gearbeitet wird. Für jede dieser Grundfarben wird dabei ein eigenes Sieb erstellt und die jeweils benötigte Menge Farbe aufgetragen.
Das gesamte Verfahren ist natürlich vergleichsweise aufwendig. Für kleinere Stückzahlen lohnt es sich kaum. Werden jedoch größere Stückzahlen benötigt, lassen sich diese so schnell und kostengünstig drucken.
Der Digitaldruck
Der Digitaldruck hingegen erinnert stark an heimische Tintenstrahldrucker. Nur dass die verwendeten Drucker deutlich größer sind und zudem direkt auf den Stoff drucken. Im Vergleich zum Siebdruck können so sehr viel feinere Drucke als beim Siebdruck verwirklicht werden. Zumal es hier auch nicht auf die Struktur des Siebes ankommt. Der ganz große Vorteil des Digitaldruckes ist allerdings, dass auch Einzelstücke und sehr kleine Auflagen sehr günstig produziert werden können. Was vor allem daran liegt, dass keine Vorproduktion notwendig ist. Das Motiv „wandert“ quasi direkt vom Computer, über den Drucker auf den Stoff.
Aufgrund dieser Vorteile des Digitaldruckes und der enormen technischen Entwicklung, welche dieses Verfahren in den letzten Jahren gemacht hat, gehen viele Fachleute übrigens davon aus, dass der Digitaldruck den Siebdruck zukünftig ganz verdrängen wird. Aber für die Nostalgiger unter uns: Der Siebdruck soll auch ein schönes Hobby sein.
Wie kommt die Farbe auf den Banner? via @Karasutech https://t.co/4zxR0E7hb3
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