Du träumst von einem intelligenten Zuhause, wohnst aber zur Miete? Keine Sorge! In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du deine Mietwohnung in ein smartes Zuhause verwandeln kannst – ganz ohne Bohren, Stemmen oder andere bauliche Veränderungen, die deinen Vermieter auf die Palme bringen könnten.
Warum ein Smarthome auch für Mieter möglich ist
Viele Menschen denken, dass ein Smarthome nur etwas für Eigenheimbesitzer ist. Doch die Wahrheit sieht anders aus: Der Markt bietet heute zahlreiche flexible Lösungen, die sich problemlos in Mietwohnungen integrieren lassen. Diese Systeme erfordern keine feste Installation, funktionieren oftmals kabellos und lassen sich bei einem Umzug einfach mitnehmen.
Die Vorteile eines smarten Zuhauses liegen auf der Hand: mehr Komfort im Alltag, Energieeinsparungen und damit verbundene Kostensenkung sowie eine erhöhte Sicherheit. Das Beste daran: Du musst keine baulichen Veränderungen vornehmen, die einen Konflikt mit deinem Vermieter auslösen könnten.
Smart Lighting: Intelligente Beleuchtung ohne neue Verkabelung
Einer der einfachsten Einstiege in die Welt des Smarthomes ist die Beleuchtung. Für Mieter gibt es hier verschiedene Optionen:
Smarte Leuchtmittel
Die simpelste Lösung sind smarte Glühbirnen, die du einfach in vorhandene Fassungen eindrehen kannst. Produkte wie Philips Hue, IKEA TRÅDFRI oder Osram Smart+ lassen sich per App steuern und bieten verschiedene Funktionen:
Moderne smarte Leuchtmittel ermöglichen es dir, die Helligkeit stufenlos zu dimmen und bei RGB-Modellen aus Millionen von Farben zu wählen. Du kannst Zeitpläne erstellen, sodass dein Licht automatisch zur gewünschten Zeit an- und ausgeht – perfekt, wenn du im Urlaub bist oder morgens sanft geweckt werden möchtest. Zudem lassen sich die Leuchten in Szenen einbinden, beispielsweise für einen gemütlichen Filmabend oder konzentriertes Arbeiten.

Nachrüstlösungen für vorhandene Lampen
Wenn du deine bestehenden Leuchten behalten möchtest, gibt es smarte Zwischenstecker wie den Philips Hue Smart Plug oder Smart-Home-fähige Schalter zum Aufkleben. Diese Lösungen sind besonders praktisch für Stehlampen oder andere Leuchten mit Standard-Steckern.
Steuerung und Einrichtung
Für die Steuerung benötigst du in der Regel eine App auf deinem Smartphone. Bei manchen Systemen wie Philips Hue ist zusätzlich eine Bridge erforderlich, die an deinen Router angeschlossen wird. Andere Systeme funktionieren direkt per WLAN oder Bluetooth ohne zusätzliche Hardware.
Die Einrichtung ist meist in wenigen Minuten erledigt: Leuchtmittel einschrauben, App herunterladen und den Anweisungen folgen. Schon kannst du deine Beleuchtung smart steuern!
Smarte Heizungssteuerung: Energiesparen leicht gemacht
Intelligente Heizungssysteme sind nicht nur komfortabel, sondern können auch erheblich zur Energieeinsparung beitragen – ein Aspekt, der angesichts steigender Energiepreise immer wichtiger wird.
Smarte Heizkörperthermostate
Diese Geräte lassen sich in wenigen Minuten ohne Werkzeug an fast allen gängigen Heizkörperventilen anbringen. Sie ersetzen einfach den vorhandenen Thermostatkopf. Bekannte Hersteller sind:
Smarte Thermostate von tado°, die eine intelligente Steuerung basierend auf Anwesenheit und Wetter bieten. Produkte von Homematic IP, die sich besonders durch ihre Zuverlässigkeit und vielseitige Kompatibilität auszeichnen. Eve Thermo, die perfekt mit Apple HomeKit harmonieren und eine präzise Zeitsteuerung ermöglichen.
Bei einem Auszug kannst du die originalen Thermostate wieder anbringen und deine smarten Geräte mitnehmen.
Funktionsweise und Vorteile
Mit smarten Thermostaten kannst du für jeden Raum individuelle Heizpläne erstellen. So heizt du nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Viele Systeme erkennen außerdem, wenn niemand zu Hause ist oder ein Fenster geöffnet wurde, und regeln die Heizung entsprechend herunter.
Die Ersparnis kann je nach bisherigem Heizverhalten zwischen 10 und 30 Prozent liegen – das rechnet sich in der Regel schon nach wenigen Jahren.
Sicherheit und Überwachung ohne Bohren
Auch in Sachen Sicherheit gibt es für Mieter zahlreiche Möglichkeiten, ohne bauliche Eingriffe nachzurüsten.
Smarte Türklingeln und Kameras
Batteriebetriebene Video-Türklingeln wie Ring oder Arlo können mit speziellen Halterungen ohne Bohren angebracht werden. Sie benachrichtigen dich bei Bewegung und ermöglichen es dir, mit Besuchern zu sprechen, auch wenn du nicht zu Hause bist.
Für die Innenraumüberwachung eignen sich kabellose Kameras, die einfach auf Regale oder Tische gestellt werden können. Modelle wie die Eufy Indoor Cam oder Google Nest Cam bieten Funktionen wie Bewegungserkennung und Nachtsicht.
Fenster- und Türsensoren
Mit kleinen Sensoren, die per Klebepad angebracht werden, kannst du überwachen, ob Fenster und Türen geöffnet wurden. Systeme wie Samsung SmartThings, Aqara oder Homematic IP senden bei ungewöhnlichen Aktivitäten eine Nachricht auf dein Smartphone.
Smarte Rauchmelder
Gesetzlich vorgeschriebene Rauchmelder lassen sich durch smarte Varianten ersetzen oder nachrüsten. Produkte wie Nest Protect warnen dich auch dann, wenn du nicht zu Hause bist. Bei einem Auszug kannst du sie einfach abnehmen und durch Standardmodelle ersetzen.
Sprachsteuerung und zentrale Hubs

Um dein Smarthome komfortabel zu steuern, bieten sich Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple Siri an. Die dazugehörigen Smart Speaker wie Echo Dot, Google Nest Mini oder HomePod mini sind klein, tragbar und benötigen nur einen Stromanschluss.
Mit ihrer Hilfe kannst du deine smarten Geräte per Sprachbefehl steuern: „Alexa, schalte das Licht im Wohnzimmer ein“ oder „Hey Google, stelle die Heizung im Schlafzimmer auf 20 Grad“.
Als zentrale Schaltstelle empfiehlt sich ein Smart-Home-Hub wie Samsung SmartThings oder Apple Home, der verschiedene Geräte und Protokolle vereint und komplexere Automatisierungen ermöglicht.
Nachrüstlösungen für „dumme“ Elektrogeräte
Nicht jedes Gerät in deinem Haushalt ist von Haus aus smart – aber das lässt sich ändern:
Smarte Steckdosen
Mit intelligenten Zwischensteckern wie Shelly Plug, TP-Link Kasa oder AVM FRITZ!DECT machst du fast jedes Elektrogerät smart. So kannst du beispielsweise Kaffeemaschine, Ventilator oder Luftbefeuchter per App oder Zeitplan steuern.
Ein besonderer Vorteil: Diese Steckdosen ermöglichen häufig auch eine Energieverbrauchsmessung, sodass du Stromfresser identifizieren kannst.
Infrarot-Bridges
Geräte wie der Logitech Harmony Hub oder der Broadlink RM Mini verwandeln dein Smartphone in eine universelle Fernbedienung für TV, Stereoanlage und andere Geräte, die per Infrarot gesteuert werden. So kannst du komplexe Szenen erstellen, etwa „Film starten“, wobei automatisch der Fernseher eingeschaltet, der richtige Eingang gewählt und das Licht gedimmt wird.
Wichtige Überlegungen für Mieter
Bevor du in dein mietfreundliches Smarthome investierst, solltest du einige Aspekte beachten:
WLAN und Vernetzung
Ein stabiles WLAN ist die Grundlage für die meisten Smarthome-Lösungen. Bei großen Wohnungen oder dicken Wänden kann ein Mesh-System wie Google Wifi oder TP-Link Deco sinnvoll sein, um Funklöcher zu vermeiden.
Achte auch auf die verwendeten Protokolle: Während WLAN-Geräte direkt mit deinem Router kommunizieren, benötigen Zigbee- oder Z-Wave-Geräte einen entsprechenden Hub. Dies kann die Stabilität erhöhen und den Stromverbrauch der Geräte senken.
Datenschutz beachten
Smarte Geräte sammeln potenziell sensible Daten über dein Zuhause und deine Gewohnheiten. Achte daher auf:
Starke, einzigartige Passwörter für alle Accounts, regelmäßige Software-Updates für erhöhte Sicherheit, und lokale Steuerungsmöglichkeiten ohne Cloud-Anbindung, wenn Datenschutz für dich besonders wichtig ist.
Mitnehmen beim Umzug
Ein großer Vorteil von mietfreundlichen Smarthome-Lösungen: Du kannst sie bei einem Umzug einfach mitnehmen. Bewahre alle Originalteile auf, damit du den ursprünglichen Zustand wiederherstellen kannst.
Fazit: Smart wohnen ohne Vermieter-Ärger
Wie du siehst, steht einem smarten Zuhause auch in einer Mietwohnung nichts im Weg. Mit den richtigen Produkten kannst du deinen Wohnkomfort erheblich steigern, Energie sparen und deine Sicherheit erhöhen – ganz ohne bauliche Veränderungen.
Der Einstieg muss auch nicht teuer sein: Beginne mit einem Bereich, der dir besonders wichtig ist, sei es Beleuchtung, Heizung oder Sicherheit. Mit der Zeit kannst du dein System dann erweitern und immer mehr Geräte miteinander vernetzen.