Es ist wieder Weihnachtszeit. Ein besinnliches Fest im Kreise der Familie. Doch für viele kommt der Schock nach den Feiertagen. Denn Anfang des Jahres liegt die Endabrechnung des verbrauchten Stroms im Briefkasten. Und den meisten dürfte bekannt sein, dass der Strom zukünftig deutlich teuerer werden wird. Einer schlecht organisierten Hau-Ruck Energiewende sei Dank. Aber gerade wir ITler, Computerbastler, Gaming Fans und Elektronik-Geeks wissen, dass unsere heimische elektronischen Geräte wahre Energiefresser sind. Doch man kann sparen!
Natürlich lässt sich durch die Wahl des richtigen Stromlieferanten schon einiges an Geld sparen. Oftmals einige hundert Euro pro Jahr. Doch die Lieberalisierung des Strommarktes hat auch eine Fülle an Anbietern mit sich gebracht. Hier lohnt sich also durchaus der Vergleich bevor man wechselt. Hier finden sich eine Reihe Vergleichsrechner.
Aber auch, wenn man den für sich günstigsten Anbieter gefunden hat, lässt sich durch entsprechendes eigenes Handeln noch einiges an Stromkosten sparen.
Der Stromhunger eines Desktop PC
Hat man einen hochzüchteten PC daheim stehen, kann man davon ausgehen, dass dieser so richtig viel Strom verbraucht. Allein Grafikkarte und CPU kommen schnell mal zusammen auf 400-500 Watt. Bei solchen Leistungen spielen auch schon die Verluste auf dem Mainboard eine Rolle. Diese können schnell mal 60 Watt betragen. Relativ wenig verbaucht das schon der Arbeitsspeicher. DDR3 Ram schlägt lediglich mit 1,5 Watt pro Riegel zu Buche. Hinzu kommen noch die Festplatten. Diese brauch im Betrieb ca 7-10 Watt pro Festplatte.
Erfreulich hierbei ist, dass moderne High End Komponenten mittlerweile erstaunlich genügsam sind, sofern sie relativ beschäftigungslos vor sich hin dümpeln. Zockt man allerdings regelmässig ganze Nächte durch und fährt somit seinen PC unter Volllast, sollte man sich ernstafte Gedanken um die Stromrechnung machen.
Im Vergleich zu einem Desktop-Boliden sind moderne Notebooks wahre Stromsparer. Schliesslich sind sie darauf getrimmt, dass sie so wenig Energie wie möglich verbauchen. Schliesslich soll der Akku im mobilen Betrieb möglichst lange durchhalten. Ein Notebook verbraucht durchaus 20mal weniger Energie als ein leistungsstarker Desktop PC. Wer also nicht unbedingt auf einen Desktop PC angewiesen ist, sollte sich besser ein Notebook kaufen. Das ist in der Anschaffung zwar zunächst teuerer, macht sich in der Stromrechnung dann aber deutlich bemerkbar.
Die Sache mit dem Standby
Mittlerweile ist sicherlich bekannt, dass Geräte auch im Standby Strom und Geld verbrauchen. Zwar dürfen laut EU ErP-Richtlinie Geräte im Standby nur noch 0,5 Watt verbrauchen. Aber es gibt auch Billiggeräte, die sich daran nicht halten. Bei billigen PC Netzteilen aus China ist es oft so, dass der Standby Verbrauch durchaus im zweistelligen Bereich liegen kann. Das Schlimme hieran ist, dass einige PC Assemblierer hin und wieder dazu neigen, diese Billig Produkte zu verbauen. Was neben einem erhöhten Stromverbrauch auch noch eine nicht zu unterschätzende Brandgefahr bedeutet.
Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass externe Netzteile und Ladegeräte durchaus heimliche Stromfresser sein können. Und zwar selbst dann, wenn z.B. das Smartphone gar nicht dran hängt und das Netzteil trotzdem in der Steckdose verbleibt. Einfach mal ein solches Netzteil anfassen. Wird es warm, wandelt es gerade Strom in nutzlose Wärme um. Und das durchaus selbst dann, wenn das entsprechende Gerät gar nicht eingeschaltet ist oder gar nicht dran hängt. Billignetzteile kommen hier schnell einmal auf 5 Watt. Rechnet man das auf das hoch, kostet das jährlich durchaus bis zu 10Euro. Pro Netzteil wohlgemerkt.
Sparen lässt sich hier also, in dem man Konsequent den Stecker zieht. Denn Geräte, die nicht mit dem Stromnetz verbunden sind, können logischerweise auch keinen Strom verbauchen.
Ich habe ab Freitag einen neuen Stromanbieter und bin gespannt, wie viel ich sparen werde – für mich momentan völlig unberechenbar, weil mein Haushalt kürzlich von einer auf zwei Personen angewachsen ist.
Aber weswegen ich nachhaken will: Ist es nicht so, dass die Standby-Geschichte auf Dauer nicht gut für die Festplatte ist?
Der Standby Zustand an sich ist nicht das Problem für eine Festplatte. Die Problematik liegt in den entsprechenden Start-Stop Zyklen.
Nimmt man der Festplatte den Strom weg, schaltet der Motor der Platte in eine Art Dynamo-Modus um. Mit dem dann erzeugten Strom fährt der Lesekopf in Richtung Parkposition. Dort angekommen dient der Motor als Bremse, welche die Plattendrehung sehr schnell beendet. Die Parkposition des Lesekopfes bedeutet allerdings einen kleinen Verschleiß des Kopfes, weil er dort abgesetzt wird. Die Hersteller geben die Zahl möglicher Start-Stop Zyklen mit bis zu 40000mal an. Das reicht eigentlich bei normaler Benutzung aus. Modernere Platten halten auch noch mehr aus, weil die Hersteller dem Lesekopf eine Art Landerampe gegönnt haben.
Lässt man die Festplatte allerdings immer schon nach 3 Minuten in Standby gehen, kann eine Festplatte auch schon mal nach einem Jahr kaputt gehen. Und wirklich sparen würde man auch nicht! Denn der Anlaufstrom ist sehr viel größer, als der Leerlaufstrom im ununterbrochenen Betrieb.
Danke für die Erklärung!
Ich muss mal meinen „Benutzungsrhythmus“ genauer beobachten, um das dann mal sinnvoll einzurichten.
Hi Andreas,
also ich bin bei dir, der Strom wird teurer. Richtig teuer.
Die meisten Casualbenutzer sind sowieso auf Notebooks bzw. Tablets umgestiegen und müssen sich keine Sorgen mehr um den Verbrauch machen.
Wie du bereits gesagt hast Zocker und vor allem Firmen müssen jetzt noch mehr auf den Verbrauch achten. In einem Büro indem ich vor einem Jahr arbeitete liefen 24/7 acht Rechner. Die Firmenleitung hatte sich Komplettsysteme vom Media Markt aufschwatzen lassen, mit i5 CPUs obwohl eine sparsame APU völlig ausgereicht hätte.
Ich kann mir vorstellen das dies Alltag in Firmen ist. Bei Zockern ist es ja oft das Bigger & Better und da spielt ja meist der Stromverbrauch noch nicht so eine Rolle, weil ja meist noch Mutti zahlt 🙂
Ja, viele Betriebe unterschätzen die sogenannten Total Costs of Ownership. Und der Strom ist da ein großer Posten. Aber du hast recht! Gerade Chefs von kleineren Firmen lassen sich im Elektronik Discounter allen möglichen Scheiß aufschwatzen. Dabei würden die paar Euro, die es kosten würde einen IT Spezialisten zu fragen, sich auf Dauer lohnen.
Hallo Andreas,
auch bei mir stieg die Stromrechnung immer weiter an. Meinen Leistungsstarken Rechner habe ich so erstmal in Teilzeit geschickt. Die normalen Officearbeiten erledige ich jetzt mit einem Mac mini. Der benötigt mit einer SSD doch einiges weniger an Strom. Der Stromfresser wird nur noch zum zocken eingeschalten oder wenn es wie in der Videobearbeitung mal etwas mehr Leistung braucht.