Unser Kombiminister für Verkehr und Internet Alexander Dobrindt (CSU) wirft in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mal seine Aufgabengebiete zusammen und fordert WLAN in allen Bahn-Zügen.
Das Verkehrsmittel des digitalen Zeitalters?
Die Bahn müsse in den nächsten Jahren einen Modernisierungsschub erhalten, dann könne die Bahn „das Verkehrsmittel des digitalen Zeitalters werden, wenn die digitale Welt Einzug in alle Züge erhält und Breitbandtechnik nutzbar ist“
Wie das Ganze dann funktionieren soll, das erklärt Dobrindt allerdings nicht. Bisher bietet die Bahn lediglich auf einigen ICE strecken und an Bahnhöfen kostenpflichtiges WLAN an. Wie schlecht das funktioniert, durfte ich unlängst auf einer Fahrt mit dem ICE nach Berlin erfahren. Von flottem Surfen im Zug konnte da keine Rede sein. Streckenweise war die Nutzung sogar ganz und gar nicht möglich. So zumindest meine bisherige Erfahrung.
Überhaupt sollte Herr Dobrindt in meinen Augen mal lieber nicht von „vernetzten Zügen“ träumen. Wichtiger wäre es sicherlich zunächst einmal die Breitbandversorgung in Deutschland auszubauen und auf internationales Niveau zu bringen. Denn noch immer gibt es auf der Deutschland Karte große weiße Flecken, die nicht oder nur unzureichend mit Breitband Internet versorgt sind. Und auch die versorgten Gebiete hinken im internationelen Vergleich, was die Maximalgeschwindigkeit angeht, deutlich hinterher.
Lieber Verkehrs- und Internetminister, wir dürfen auf deutschen Autobahnen zwar unheimlich schnell fahren, aber im Web fährt Deutschland Landstraße.