Nach vielen Jahren mit dem Mediareceiver 401 der Telekom, der mit seiner eingebauten Festplatte für Aufnahmen zuverlässig seinen Dienst verrichtet hat, stand ich plötzlich vor einem Problem: Die Festplatte war defekt, und ein Ersatzgerät war bei der Telekom nicht mehr verfügbar. Stattdessen wird nur noch die MagentaTV One angeboten. Leider bedeutete das auch, dass meine bisherige Magenta TV Box nicht mehr funktionierte, da ein Tarifwechsel erforderlich war. Nach Rücksprache mit dem Telekom-Support entschied ich mich schließlich, auf die MagentaTV One der zweiten Generation umzusteigen – gleich im Doppelpack. Da die Magenta TV Box nur im Zusammenhang mit dem Mediareceiver 401 wirklich funktioniert hätte. Da die Magenta TV Box eine Mesh Funktion für das heimische WLAN Netz bereitstellte, fiel dies dann leider auch weg. Denn die MagentaTV One bietet diese Mesh Funktionialität nicht.
Trotzdem hat die zweite Generation der MagentaTV One einiges zu bieten. Mit verbesserten Funktionen und neuer Hardware möchte die Telekom ihre Streamingbox erneut ins Rampenlicht rücken. Doch was kann die neue Box wirklich? In diesem Test erfährst du alles über die Stärken, Schwächen und die Benutzerfreundlichkeit der MagentaTV One (2. Gen).
Design und Verpackung: Minimalismus und Umweltbewusstsein
Optisch bleibt die MagentaTV One ihrer Linie treu. Das kompakte Design verändert sich kaum, doch bei der Verpackung setzt die Telekom ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit. Ohne Plastik, mit Papier als Schutzmaterial und wiederverwendbaren Stoffkabelbindern wird Umweltschutz großgeschrieben.
Im Lieferumfang findest du neben der Box eine gut ausgestattete Bluetooth-Fernbedienung, ein externes Netzteil und ein hochwertiges HDMI-Kabel. Die Rückseite der Box bietet Anschlüsse für Ethernet, HDMI, USB und USB-C – leider ohne einen digitalen Tonausgang, was die Verbindung mit Soundsystemen erschwert. Du kannst die Box entweder über Ethernet oder WLAN (jetzt mit Wi-Fi 6) ins Netzwerk einbinden.
Hardware-Highlights: Leistungsstark und zukunftssicher
Die inneren Werte der MagentaTV One wurden deutlich aufgewertet. Mit der neuesten Version von Android TV (Version 12) und verdoppeltem Speicher auf 32 GB ist ausreichend Platz für Apps und Spiele aus dem Play Store vorhanden. Dank Bluetooth 5.0 kannst du Geräte stabil verbinden, während Wi-Fi 6 für eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung sorgt.
Fernbedienung: Mehr Komfort auf Knopfdruck
Die neue Fernbedienung ist ein Highlight. Sie liegt angenehm in der Hand, ist kompakter und leicht schwerer als die Vorgängerversion. Beleuchtete Tasten erleichtern den Einsatz im Dunkeln, und neue Funktionstasten wie die TV-Taste und die Stern-Taste sorgen für zusätzliche Praktikabilität. Während die TV-Taste direkt in den Live-TV-Modus führt, kannst du mit der Stern-Taste deine Lieblings-Apps individuell belegen.
Installation: Einfach, aber nicht perfekt
Die Erstinstallation der MagentaTV One ist unkompliziert. Nach einem automatischen Firmware-Update kannst du dein Google-Konto verknüpfen und die gewünschten Apps installieren. Etwas unpraktisch ist, dass dies nur über die Fernbedienung und nicht per Smartphone möglich ist. Die Box unterstützt sowohl die Nutzung über einen MagentaTV-Festnetzanschluss als auch über die MagentaTV-App, was sie flexibel einsetzbar macht.
TV-Erlebnis: Schnelles Umschalten und nützliche Funktionen
Beim Fernsehen punktet die MagentaTV One mit rasanten Umschaltzeiten von unter einer Sekunde. Das macht Zappen wieder spaßig. Die personalisierbare Senderliste und Funktionen wie „Pausieren“ oder „Neustart“ erhöhen den Komfort. Schade ist jedoch, dass beim Senderwechsel keine Informationen zur nächsten Sendung angezeigt werden – hier musst du auf den übersichtlichen EPG zurückgreifen.
Aufnahmen werden in der Cloud gespeichert, was dir Zugriff von überall ermöglicht. Bis zu 100 Stunden kannst du speichern, allerdings gibt es bei manchen Privatsendern Einschränkungen, etwa beim Vorspulen.
Streamingdienste und Apps: Alles in einer Box
Mit der Unterstützung für Plattformen wie Netflix, Prime Video, Disney+, DAZN und vielen mehr bietet die MagentaTV One grenzenlose Unterhaltung. Auch deutsche Anbieter wie RTL+ und Joyn sowie die Sky-Integration über Wow werden unterstützt. Dank der Android-TV-Plattform kannst du weitere Multimedia-Anwendungen wie Kodi einfach installieren.
Die Sprachsteuerung vereinfacht die Bedienung zusätzlich. Mit Befehlen wie „Schalte zu RTL“ kannst du Sender direkt wechseln. Besonders praktisch: Die plattformübergreifende Suchfunktion durchsucht alle abonnierten Dienste.
Bild- und Tonqualität: Glasklar und hochauflösend
Die MagentaTV One unterstützt bis zu 4K-Auflösung mit HDR10, HDR10+ und HLG. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Fernseher mit HDCP-2.2-Unterstützung. Die Wiedergabequalität der Streamingdienste ist exzellent und bietet ein beeindruckendes Seherlebnis.
Fehlende Festplatte
Ein ganz großes Manko, wie ich finde ist, dass die MagentaTV One keine Festplatte oder einen eigenen Speicher mehr besitzt. TV Aufzeichnungen werden aus diesem Grund in der Cloud gespeichert. Und zwar lediglich für 90 Tage.
Fazit: Eine Box, die überzeugt
Die MagentaTV One (2. Generation) ist eine gelungene Weiterentwicklung. Größerer Speicher, flüssige Performance und praktische Funktionen wie die neue Fernbedienung machen sie zu einer echten Empfehlung. Der fehlende digitale Tonausgang ist ein kleiner Makel, das fehlen eines Speichers ist ein größerer Makel, doch die Stärken der Box überwiegen eindeutig. Wenn du auf der Suche nach einer leistungsstarken Streamingbox bist, die TV und Streaming in einem Gerät vereint, ist die MagentaTV One die richtige Wahl.