Inzwischen ist es vielleicht das Stichwort am Gaming-Markt: Streaming erobert die Wohnzimmer und nicht mehr nur die etablierten Firmen Sony und Microsoft wollen mit dem neuen Geschäftsmodell Geld verdienen. Mit Googles Stadia ist ein harter Konkurrent im November 2019 in den Markt eingestiegen. Ist Streaming die Zukunft der Branche? Oder werden die Gamer auch in den nächsten Jahren noch auf traditionelle Downloads und physische Medien setzen?
Stadia beeindruckt
Es lässt sich nicht leugnen: Google Stadia ist beeindruckend. Zwar gab es zum Start noch einige Kinderkrankheiten, doch inzwischen werden Googles Pläne für 2020 konkret – und sehen ziemlich gut aus. Über 120 neue Spiele sollen dieses Jahr für Stadia veröffentlicht werden; davon zehn Exklusivtitel, allein in der ersten Jahreshälfte. Auch neue Features will der Tech-Gigant für Stadia marktreif machen. Unter anderem soll 4K-Support im Chrome Browser zugänglich gemacht werden und der Google Assistant soll während des Spielens aktiv sein. Der Start verlief für Google allem Anschein nach positiv, ansonsten würde man der Plattform nicht bereits für ein ganzes Jahr umfassenden Support versprechen. Einziges Problem für die Spieler sind bislang die Preise: Im Vergleich zur Konkurrenz kommt Stadia noch recht teuer daher, insbesondere wenn man die Preise mit Steam Sales oder Aktionen in den Stores von Sony und Microsoft vergleicht.
Streaming im Trend
Dabei haben durchaus auch die anderen großen Player im Konsolenmarkt das Streaming für sich entdeckt: Playstation Now, Sonys eigener Streaming-Service, bietet inzwischen hunderte Spiele aus mehreren Jahrzehnten Gaming. Und das alles zum Preis von rund zehn Euro pro Monat – und nicht nur auf Playstation Konsolen beschränkt.
Microsoft ist ähnlich unterwegs: Der Xbox Game Pass bietet über 100 Spiele, wird stetig ausgeweitet und ist bei den Kosten Playstation Now sehr nahe. Die Variante für den PC steckt zwar noch in der Beta-Phase. Doch bereits jetzt ist klar: Zum Start ihrer neuen Konsolen Ende des Jahres werden Sony und Microsoft ihre Services extrem ausgebaut haben. Da stellt sich die Frage, ob Stadia mithalten kann, was die Spieleauswahl und Qualität der Exklusivtitel angeht. Immerhin sind die Konkurrenten schon lange dabei. Mittlerweile ist beispielsweise sogar das Xbox Game Streaming auch auf Android Smartphones möglich. So besteht bereits ein etablierter Streaming-Vorsprung zugunsten der Konkurrenz.
Besonders für kleinere Titel perfekt
Immer mehr zeigt sich auch, dass Streaming besonders für kleine Titel gut geeignet ist. Nicht nur, weil so das Datenvolumen geschont wird, sondern weil das Geschäftsmodell sich hierfür anzubieten scheint. Ein gutes Beispiel ist Apple Arcade: Apples Streaming Dienst kostet lediglich fünf Euro pro Monat und kommt bei den Nutzern extrem gut an. Insbesondere, da die vielen kleinen Titel sich beim Einzelkauf im Preis ziemlich läppern würden.
Auch Streaming von kleinen Spielen über das Netz wird immer populärer. Bestes Beispiel sind Online Casinos, die inzwischen von Millionen Spielern aufgesucht werden. Hier hat sich sogar eine Industrie herausgebildet, welche Online Spielhallen in Deutschland auflistet und darüber aufklärt, wie man einen seriösen Anbieter sowie das passende Spiel finden kann. Das spricht für hohe Nachfrage. Und auch diese Spiele werden beim Anklicken auf Webseiten gestreamt – kein Download nötig.
Selbst Urgestein Nintendo weiß inzwischen, wie gut Streaming zu kleinen Titeln passt: Das japanische Unternehmen bietet Spiele von NES und Super NES als Teil seines Switch Online Services an – die Retro-Games sind nur wenige Megabyte groß, eignen sich daher perfekt fürs Streaming und begeistern die Fans.
Kein Besitz
Größere Titel dagegen möchten die Spieler oft lieber als Download kaufen oder gar in Form eines physischen Mediums. Nintendos Switch zeigt dies eindrücklich, die Spieler haben die auf Speicherkarten gepressten Spiele sehr positiv angenommen. Größere Titel sind für Gamer oft wie gute Bücher: Man möchte sie wirklich besitzen und nicht nur geliehen haben. Aber auch das könnte sich bald ändern. Die Entwicklungsrichtung am Markt ist klar: Streaming wird immer beliebter. Das wird auch die kommende Konsolengeneration zeigen.