Es geht Schlag auf Schlag im Moment. Nachdem das LG Köln eine in meinen Augen fragwürdige Entscheidung in Bezug auf Copyright Vermerke bei Bildern gefällt hat, die GEMA Überlegungen anstellt Gebühren für das Einbetten von YouTube Videos zu verlangen, kommt nun der nächste Copyright Hammer. Laut einer einer Grundsatzentscheidung des Bundesgerichtshofes sind einzelne Frames (also Screenshots) eines Films nach dem Leistungsschutzrecht geschützt. Na gute Nacht!
Verwertung von Einzelbildern in Form eines Films
Nach dem gestern bekanntgegebenen Urteil des Bundesgerichtshofes (I ZR 86/12) besteht an einzelnen Bildern eines Films ein Leistungsschutzrecht nach §72 Abs 1 des Urheberrechts. Dieses umfasst laut dem Bundesgerichtshof das Recht der Verwertung von Einzelbildern in Form eines Films.
Klingt kompliziert, heisst aber vereinfacht gesagt, dass ein Film aus vielen einzelnen Bildern besteht und auf jedes einzelne Bild besteht ein Copyright. Die Nutzung eines Screenshots aus einen Film wäre demnach nur in Form eines Bildzitats möglich. Und der Einsatz eines Bildzitats ist nicht einfach. Hier lässt sich vieles falsch machen, da gerade an Bildzitate hohe Anforderungen gestellt werden. Ganz im Gegensatz zur Nutzung illegaler Streamingportale, wie zum Beispiel Kinox. Hier macht man nicht nur vieles, sondern alles falsch.
Tendenziell wird Bloggen immer risikoreicher
Mal ehrlich: Welcher Blogger hat eine eigene Rechtsabteilung im Hintergrund sitzen? Gefühlt braucht man diese mittlerweile scheinbar. Fast jede neue Gerichtsentscheidung zieht neue Fallstricke für Blogger und Webnutzer allgemein nach sich. Eigentlich müsste jeder Blogpost zunächst von einem Anwalt überprüft werden. Denn es könnte ja sein, dass man irgendwas – und wenn es nur eine Kleinigkeit ist – falsch gemacht haben könnte, was wiederrum einen Abmahnanwalt auf den Plan ruft.
Die Rechtssprechung macht es immer schwerer Blogs rechtskonform in Deutschland zu führen. Ich frage mich, ob das für amerikanische Blogger auch gilt.
Ich könnte verstehen, dass es problematisch wird wenn man es übertreibt – das heißt wenn man dutzende Screenshots online stellt. Aber so ist das leider lächerlich.
Aber mit der Zeit wird sich Deutschland bzw. Europa als Wirtschafts- und Technologiestandort damit nur selbst schaden. Blöd, dass der normale Bürger eigentlich nicht viel dafür kann, und nur die Konzerne das Sagen haben.