Jederzeit und an jedem Ort online sein bzw sein können. Dank Smartphones und Tablets eigentlich kein Problem. Und dennoch nutzt diese Möglichkeit laut AGOF internet-facts nur jeder vierte (23 Prozent).

Die Hintergründe dürften klar sein. Zum einen ist mobiles Internet fast nirgendwo sonst so teuer, wie in Deutschland. Und zum anderen dürfte die sehr geringe Verbreitung öffentlicher WLAN Hotspots ihr Übriges dazu beitragen.

Ersteres hat vor allem damit zu tun, dass die Mobilfunkprovider bei der Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen bisher immer (und wohl auch zukünftig) wahnwitzige Milliardensummen zahlen. Und diese Geld holen die Provider sich nun über die Kunden zurück. Das hat zur Folge, dass 1 GB mobiles Datenvolumen für den Kunden annährend 50mal so teuer ist, wie zum Beispiel in Finnland.

Die geringe Verfügbarkeit öffentlicher WLAN Hotspots hängt sicherlich mit rechtlichen Unsicherheiten zusammen. Betreiber, vor allem Privatmenschen, eines öffentlichen Hotspots, setzen sich fast immer dem Risiko der Störerhaftung aus. Und wer will schon von einem Rechteinhaber abgemahnt werden, weil irgendjemand Musik über den betriebenen Hotspot heruntergeladen hat. Der Betreiber war es nicht, trotzdem muss er löhnen. Störerhaftung halt. Und die Politik tut sich schwer, wohl auch auf Einflüsterung der Rechtelobby, die Störerhaftung für öffentliche Hotspots ausnahmslos zu beseitigen.

Und dennoch hat Unitymedia laut Spiegel kürzlich angekündigt, bis zum Ende des Jahres 100 Städte mit öffentlichen WLAN zu versorgen. Dies würde, mit Einschränkungen, dann auch Nicht-Kunden zur Verfügung stehen. Allerdings gibt es Deutschland nicht nur 100 , sondern 2060 Städte! Also eigentlich auch nur wieder ein Tropfen auf den heissen Stein.

Infografik: Öffentliches Internet erreicht jeden 4. Onliner | Statista

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Andreas

IT Spezialist, Blogger und Hesse. > Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.

2 Antworten

  1. Alex sagt:

    Es ist schon erschreckend das das W-Lan an Öffentlichen Orten nur jeden fünften erreicht. An den Universitäten sogar nur jeden zehnten. Wieso verabschieden eigentlich unsere Politiker nicht ein Gesetz, welches das Internet als Grundrecht einräumt so wie Strom. Deutschland ist doch in der Welt im IT Sektor schon genug in Rückstand geraten, glauben den wirklich unsere Politiker das man diesen so schnell aufholen kann? Und auch das Gratis Wlan welches Unity Media zur Verfügung stellt ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Für mich als Entwickler ist es wirklich sehr schade das ich nicht an jedem Ort in meiner Stadt Wlan habe. So könnte ich immer und überall meine Projekte bearbeiten und vielleicht eines Tages den Angriff auf Google oder Microsoft wagen. Doch mit dieser Bundesregierung wird das wohl nicht mehr so schnell was.

  2. Tina sagt:

    Ich finde, dass Internet eben kein Grundrecht wie Strom ist. es handelt sich um eine Dienstleistung, die eben auch gar nicht jedermann ohne finanzielle Belastung zusteht. Andere zahlen dafür Geld und nun gehen wir überall herum und nutzen Wlan nunja