Facebook hat seinem Messenger kürzlich 1500 neue Emojis spendiert. Was eine ganze Menge ist. Immerhin sind den meinsten Benutzern die Bedeutungen vieler dieser kleinen Bildchen so schon nicht ganz klar und werden dementsprechend oft missinterpretiert. Das kann besonders tragisch werden, wenn zwei per Chat kommunizierende Menschen ein und das selbe Emoji unterschiedlich deuten. Was dann schnell zu Missverständnissen führen kann.
Immer die richtigen Emojis
Zumal Emojis auf verschiedenen Plattformen oft auch noch unterschiedlich dargestellt werden. Da kann es dann schon einmal sein, dass ein breit grinsendes Smilie auf Plattform A auf Plattform B eher aussieht, als würde es die Zähne fletschen und dadurch weit weniger positiv wirkt. Und gerade dem will Facebook nun auch mit den neuen Emojis einen Riegel vorschieben. Denn von nun an sollen plattformübergreifend im Messenger immer die richtigen Emojis angezeigt werden, was in der Vergangenheit wohl durchaus Probleme bereitet hat.
Weibliche Emojis
Besonders stolz ist man bei Facebook allerdings auf die Einführung einiger weiblicher Emojis. Oder besser gesagt, ehemals männliche Emojis sind nun weiblich. Dies sind eine weibliche Polizistin, eine weibliche Fußgängerin, eine Surferin und eine Schwimmerin. Laut Facebook ist der Messenger der einzige Chatclient der dies bietet.
Interessanterweise führte die Umwandlung dieser männlichen Emojis in weibliche in den letzten Tagen durchaus zu Diskussionen im Web. Facebook mag diesen Schritt durchaus als Schritt zu einem gesellschaftlichen Fortschritt sehen, die meisten Kommentatoren tun dies allerdings nicht. Sie sehen hierin eher einen recht oberflächlichen Versuch Geschlechterklischees zu überwinden. Und diese findet man im Web durchaus an allen Ecken und Enden. Spielt das Online Game lucky lady charm ebenfalls mit einigen Klischees. Hier geht es darum, dass „Reichtum und Luxus“ das ist „was jede Frau will“. Wobei ich allerdings nicht denke, dass dies eine exklusive Eigenschaft von Frauen ist. Männer wollen das natürlich auch. Allerdings auch nicht jede Frau und nicht jeder Mann.
Nur ein kleiner Schritt?!
Es bleibt also auch bei Facebook lediglich ein kleiner Schritt. Für viele geht das im Hinblick auf die Emojis nicht weit genung. In deren Augen finden sich noch immer zu viele klischeebehaftete Emojis in der Auswahl. Denn neben den fünf neuen weiblichen Emojis finden sich noch immer deutlich mehr Kosmetikprodukte, Nagellack und Prinzessinnen dort. Kritiker sehen die Welt der Emojis also eher als eine sehr konservative Welt. Die Frau als Wissenschaftlerin, Pilotin oder Hackerin käme darin nicht vor.
Es sind doch nur Ideogramme
Die Frage, die sich allerdings stellt: Muss man wirklich über Geschlechterrollen bei Emojis diskutieren? Denn eigentlich sind sie nicht dazu da ein reales Abbild der Welt darzustellen. Es sind doch eigentlich einfach nur Ideogramme, die die schriftliche Kommunikation in Chats vereinfachen sollen, in dem sie längere Begriffe oder ganze Sätze ersetzen. Mehr nicht. Und wem das oben genannte Game zu klischeebehaftet ist, der findet hier sicher auch noch andere Games. Und ich denke auch nicht, dass Facebook es bei den bisher geänderten Emojis belassen wird. Da kommen ganz sicher auch noch mehr. Vielleicht auch die Wissenschaftlerin, die Hackerin oder die Pilotin.
Wer hätte gedacht, dass diese sch.. Bilderle sich so in den Textfluss integrieren…